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Siegfried Stephan 14 August 1883 in Grafenhainichen 29 Juli 1948 in Greifswald war ein deutscher Gynakologe an der Universitat Greifswald Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSiegfried Stephans Eltern waren Gotthold Stephan und dessen Frau Louise geb Vallette Er besuchte das Wilhelms Gymnasium in Eberswalde wo er 1904 das Abitur ablegte um anschliessend an der Philipps Universitat Marburg und der Koniglichen Universitat zu Greifswald Medizin zu studieren 1905 schloss er sich dem Corps Borussia Greifswald an dessen Ehrenmitglied er spater wurde 1 1910 legte er das Staatsexamen ab Anschliessend absolvierte er seine Medizinalpraktikantenzeit in der Anatomie an der Universitat Greifswald Im April 1911 erhielt er die Approbation als Arzt und mit gleichem Datum eine Assistentenstelle in der Universitats Frauenklinik Greifswald bei Richard Kroemer wo er bis 1912 eine Ausbildung in Geburtshilfe und Gynakologie erhielt Am 14 September 1912 promovierte er summa cum laude zum Dr med Thema der Doktorarbeit Die kongenitale Nierendystopie beim Weibe in klinischer und embryologischer Sicht 1912 schied Stephan aus familiaren Grunden aus der Klinik aus und wechselte an die Frauenklinik der Universitat Giessen wo er seine Ausbildung in Geburtshilfe und Gynakologie bis 1914 bei Erich Opitz 1871 1926 fortsetzte Hier befasste er sich vornehmlich mit technischen Fragen der gynakologischen Rontgenologie er konnte auf diesem Gebiet zwei Rontgenpatente erwerben Nach der Facharztausbildung trat er am 16 Marz 1914 erneut in die Universitats Frauenklinik Greifswald ein Er wurde dort am 1 Juli 1914 zum Oberarzt und Stellvertreter des Klinikleiters ernannt eine Funktion die er bis 1922 innehatte von 1914 bis 1917 unter Direktor Kroemer von 1918 bis 1922 unter Direktor Ottomar Hoehne Sein vorrangiges Arbeitsgebiet blieb weiterhin die gynakologische Strahlentherapie Als Kroemer unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine Einberufung zum Kriegsdienst erhielt leitete Stephan bis zu dessen Ruckkehr die Klinik und hielt auch die Vorlesungen ab Nebenher arbeitete er intensiv an seiner Habilitation Als Kroemer im Sommer 1915 aus gesundheitlichen Grunden vom Fronteinsatz zuruckkehrte wurde Stephan noch im selben Jahr als dessen Ersatz eingezogen Er wurde als Chirurg in Feldlazaretten und als Truppenarzt an der Westfront eingesetzt Auszeichnungen Eisernes Kreuz II u I Klasse Im Juli 1916 habilitierte er sich wahrend eines Fronturlaubs als Privatdozent fur Gynakologie und Geburtshilfe Nach dem Tod Kroemers wurde Stephan im November 1917 von der Front in die Klinik zuruckgerufen Bis zum Dienstantritt des neuen Klinikdirektors Ottomar Hoehne leitete er diese kommissarisch bis Ende April 1918 Stephans besonderes Interesse galt weiterhin der medizinischen Anwendung der Rontgentechnik Neben technischen Fragen der Strahlentherapie befasste er sich auch mit deren klinischer Anwendung insbesondere bei der Bauchfell und Genitaltuberkulose Sein besonderes Interesse galt den fotografischen Methoden insbesondere auf dem Gebiet der Farbfotografie bereits vor dem Weltkrieg hatte er mit franzosischen Lumiere Platten experimentiert Ausserdem widmete er sich der Entzundungslehre Am 17 Februar 1922 wurde Stephan in Greifswald zum ausserordentlichen Professor ernannt Im August 1922 wurde er zum Direktor der Provinzial Hebammen Lehranstalt und Frauenklinik in der Karkutschstrasse in Stettin berufen die Stelle trat er am 1 Oktober 1922 an Er loste damit den Geheimen Sanitatsrat und Direktor Ernst Bauer ab der nach 42 jahriger Dienstzeit aus Altersgrunden aus der Provinzial Hebammen Lehranstalt und Frauenklinik ausgeschieden war Bauer war 1880 zum Direktor des damaligen Hebammenlehrinstituts ernannt worden Als diese Anstalt die sich seinerzeit in der Elisabethstrasse befunden hatte aufgrund der Bevolkerungszunahme der Stadt den Anforderungen nicht mehr gewachsen war hatte Bauer einen Neubau in der Karkutschstrasse durchgesetzt den er 1894 beziehen konnte Als Stephan 1922 diese Einrichtung ubernahm war sie erneut den Anforderungen nicht mehr gewachsen Auf seine Initiative und nach seinen Vorschlagen wurde daraufhin im Zeitraum von 1929 bis 1931 auf einem 26 500 Quadratmeter grossen ruhigen Gelande an der Roonstrasse an der sudostlichen Ecke des Quistorpparks und des Westendsees mit einem finanziellen Aufwand von 4 3 Mio Reichsmark die Landesfrauenklinik Stettin LFK Stettin errichtet Aussenbezirk Stettin 7 Roonstrasse 9 11 Die neue in farbiger Klinkerbauweise ausgefuhrte Klinikanlage die 230 Erwachsenen und 114 Sauglingsbetten zur Verfugung hatte und die mit modernsten medizinische Einrichtungen Horsalen und Wohnunterkunften ausgestattet war wurde am 12 Oktober 1931 ubergeben Anlasslich der Ubergabe wurde Stephan der Titel Obermedizinalrat verliehen Die grosszugig ausgefuhrte neue Klinik erhielt bald von Stettins Bevolkerung den Namen Storchenburg Als im Zweiten Weltkrieg die Rote Armee naher ruckte wurde die LFK im Marz 1945 zunachst in das Seebad Lubmin bei Greifswald evakuiert Stephan ging im Mai 1945 als Direktor der Universitats Frauenklinik Greifswald nach Greifswald zuruck nachdem diese Stelle infolge des Tods des vorherigen Klinikleiters neu besetzt werden musste Stephan veroffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Gynakologie und Geburtshilfe und ist Erfinder einer Rontgenrohren Kuhlvorrichtung sowie eines Rontgen Spreizspekulums Als Anerkennung seiner beruflichen Gesamtleistung wurde Stephan am 22 Mai 1937 die besondere Ehre zuteil die Tagung der Norddeutschen Gesellschaft fur Gynakologie in der LFK Stettin abhalten zu durfen ein Privileg das mit wenigen Ausnahmen sonst stets den Universitaten vorbehalten gewesen war Siegfried Stephan war verheiratet mit Aiga Stephan geb Schluter und hatte eine Tochter In Stettin wohnte seine Familie bis Ende Oktober 1931 in der Karkutschstrasse 7 vom 1 November 1931 an in der Roonstrasse 12 Er starb 1948 in Greifswald an Herzversagen Veroffentlichungen Stephans sind aufgelistet in Walter Stoeckel Hrsg Deutsches Gynakologen Verzeichnis 1939 Werke BearbeitenRontgen Bestrahlung der weiblichen Bauchfell und Genital Tuberkulose 1920 Fluorbehandlung beim Weibe 1922 Normale und pathologische Schwangerschaft normales und pathologisches Wochenbett In Deutsches Reichs Hebammen Lehrbuch 1938 Literatur BearbeitenGunter Kohler Die Geschichte der Landesfrauenklinik Stettin Stettiner Burgerbrief Nr 24 1998 ISSN 1619 6201 S 40 52 Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Bd 2 L Z Berlin 1931 DNB 453960294 Deutsches biographisches Archiv Hans Joachim Bottcher Stephan Siegfried in Bedeutende historische Personlichkeiten der Dubener Heide AMF Nr 237 2012 S 98 99 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Siegfried Stephan in der Landesbibliographie MV Geschichte der geburtshilflich gynakologischen Sammlung Webseite der Universitat Greifswald 2 Marz 2015 Memento vom 2 Marz 2015 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 95 412Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 31 Juli 2019 PersonendatenNAME Stephan SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher GynakologeGEBURTSDATUM 14 August 1883GEBURTSORT GrafenhainichenSTERBEDATUM 29 Juli 1948STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Stephan amp oldid 217330556