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Siegfried Heimberg 9 September 1898 in Madfeld 21 Oktober 1965 in Dortmund war Kaufmann und Vorsitzender des Landesverbandes der Judischen Gemeinden von Westfalen Lippe und der Judischen Gemeinde Dortmund Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken nbsp Grab von Siegfried Heimberg Hauptfriedhof DortmundSiegfried Heimberg wurde am 9 September 1898 als sechstes von sieben Kindern des Gastwirts Heinemann Heimberg 1857 1931 und Thelina 1862 1901 geborene Frankenberg in Madfeld geboren Thelina verstarb 1901 und Heinemann Heimberg heiratete deren Schwester Rebecca Frankenberg die 1902 im Wochenbett verstarb Mit seiner dritten Ehefrau Mathilde Steinmann hatte Heinemann Heimberg noch funf weitere Kinder Zu Siegfried Heimbergs Geschwistern zahlt die Freiwirtschaftlerin Bertha Heimberg Das Wohnhaus und die Gastwirtschaft der Familie brannte 1912 und die Familie zog nach Dinslaken Heimberg besuchte die katholische Volksschule in Madfeld und machte anschliessend eine kaufmannische Lehre in Marburg und spater in Koln Wahrend des Ersten Weltkriegs war er Kriegsteilnehmer wurde verwundet und war von 1916 bis 1919 in britischer Kriegsgefangenschaft Seit 1920 arbeitete er als selbststandiger Kaufmann in Koln und spater als Vertriebsleiter in einem Zeitschriftenverlag Im Jahr 1931 heiratete er Elfriede Zier die nicht judischen Glaubens war Ein Jahr darauf wurde dem Ehepaar ein Sohn geboren Im Jahr 1936 wurde er aus politischen Grunden entlassen Er fand als Jude keine Arbeit und ging zunachst nach Mannheim wo seine Tochter geboren wurde Am 1 Oktober 1937 zog er nach Dortmund und musste dort von 1938 bis 1944 Zwangsarbeit im Tiefbau leisten Er bemuhte sich um eine Ausreise nach Amerika doch erhielt die Familie auf Grund der Behinderung des Sohnes keine Einreisegenehmigung Am 29 September 1944 kam er in das Arbeitslager Weissenfels und drei Monate spater in das Arbeitslager Halle Saale Von dort wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert Zwei Geschwister und vier Halbgeschwister sowie die Stiefmutter und ein Onkel fielen dem Holocaust zum Opfer Drei Geschwistern und zwei Halbgeschwistern gelang die Ausreise Nach der Befreiung Theresienstadts durch die Rote Armee im Mai 1945 kehrte Heimberg Ende Juli 1945 nach Dortmund zuruck Seine Frau war mit den Kindern fruhzeitig nach Grossalmerode gezogen und kehrte nach dem Krieg ebenfalls nach Dortmund zuruck Sie bekamen eine Wohnung zugewiesen und 1946 wurde ihre zweite Tochter geboren Im Jahr 1945 hatte er massgeblichen Anteil an der Wiedergrundung der Dortmunder judischen Kultusgemeinde 1 Nach Heimbergs zeitgenossischem Bericht liess die Stadtverwaltung etwa im Juli 1945 die restlichen Uberlebenden der fruheren judischen Gemeinde aus Theresienstadt abholen Es gelang Heimberg fur die judischen Ruckkehrer Zusammenkunfte mit stetig steigender Teilnehmerzahl arrangieren Im August 1945 wurde er auf der vierten Versammlung in den vierkopfigen Gemeindevorstand und spater zu ihrem Vorsitzenden gewahlt was er zunachst ehrenamtlich und ab 1946 hauptamtlich ausubte 2 1 Gleichzeitig war er von 1946 bis 1965 Vorsitzender des Landesverbandes der Judischen Gemeinden von Westfalen Lippe Dabei hat zum Aufbau judischer Gemeinden in diesem Gebiet beigetragen Er legte in Dortmund den Grundstein der neuen Synagoge und organisierte den Transport judischer Waisenkinder nach Israel Ausserdem war er an der Durchsetzung der judischen Kultusgemeinden als Anstalt offentlichen Rechts beteiligt Er setzte sich auch fur die Wiedergutmachungsgesetze ein Siegfried Heimberg starb am 21 Oktober 1965 in Dortmund 3 LiteraturBernd Haunfelder Nordrhein Westfalen Land und Leute 1946 2006 Ein biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2006 ISBN 3 402 06615 7 S 195 Hans Chanoch Meyer Hrsg Aus Geschichte und Leben der Juden in Westfalen Eine Sammelschrift Ner Tamid Verlag Frankfurt M 1963 WeblinksProjekt Judische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen Informationen zu Siegfried HeimbergEinzelnachweise a b Jurgen Zieher Im Schatten von Antisemitismus und Wiedergutmachung Kommunen und judische Gemeinden in Dortmund Dusseldorf und Koln 1945 1960 1 Auflage Metropol Verlag 2004 ISBN 978 3 936411 52 2 S 42 f Hermann Ulrich Koehn Protestantismus und Offentlichkeit im Dortmunder Raum 1942 43 1 Auflage LIT 2008 ISBN 978 3 8258 0948 5 S 115 Ursula Hesse Judisches Leben in Alme Altenburen Brilon Madfeld Messinghausen Rosenbeck Thulen Von den Anfangen bis zur Gegenwart Hrsg Stadt Brilon Stadt Brilon Brilon 1991 IV S 186 ff Normdaten Person GND 189428589 lobid OGND AKS VIAF 220623097 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heimberg SiegfriedKURZBESCHREIBUNG Vorsitzender der judischen Kultusgemeinde von Westfalen LippeGEBURTSDATUM 9 September 1898GEBURTSORT Madfeld jetzt Brilon STERBEDATUM 21 Oktober 1965STERBEORT Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Heimberg amp oldid 199626077