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Die Shepard Skala oder Shepard Tonleiter vorgestellt 1964 von dem Psychologen Roger N Shepard ist die Illusion einer unendlich ansteigenden oder abfallenden Tonleiter die niemals die Grenze des eigenen Horens ubersteigt Spektrogramm einer aufsteigenden Shepard Tonleiter horizontal Zeit vertikal Frequenz orange rot laut blau weiss leise linear skaliert Erreicht wird dieser Effekt durch eine Anzahl verschiedener Sinustone meistens sind es mehr als acht die in der Frequenz langsam ansteigen bzw abnehmen und zyklisch untereinander durch ein langsames zeitlich versetztes An und Abschwellen der Lautstarke ausgetauscht werden Die Frequenzen der einzelnen Sinustone liegen jeweils um eine Oktave auseinander und werden uber einen beschrankten Frequenzbereich hinweg langsam parallel verschoben Tone die sich der Grenze des Frequenzbereichs nahern werden ausgeblendet fur jeden Ton der an einem Ende aus dem Frequenzbereich herausfallt wird am anderen Ende ein neuer eingeblendet Das Spektrum des entstehenden Klanges bekommt so praktisch eine unveranderliche glockenformige Einhullende die von der Folge der Teiltone durchlaufen wird Je nach Richtung der Frequenzverschiebung tritt dabei beim Zuhorer der Eindruck einer in der Tonhohe laufend ansteigenden oder laufend abfallenden Tonfolge auf Findet die Frequenzveranderung in diskreten Tonschritten in Form von kurzen Klangen statt die mit zeitlichem Abstand aufeinander folgen spricht man von der Shepard Skala Werden die Teiltone permanent gehalten und ihre Frequenzen kontinuierlich verandert bezeichnet man den entstehenden Effekt nach dem Komponisten Jean Claude Risset als Shepard Risset Glissando Das menschliche Horempfinden kann durch das laufende zeitversetzte An und Abschwellen der einzelnen Sinustone nicht unterscheiden welcher Ton die Grundfrequenz und welcher ein Oberton ist Der Horeindruck wechselt dabei unmerklich zwischen Grund und Oberwelle Diese akustische Tauschung ist vergleichbar mit der optischen Tauschung bei einer Barber Pole Illusion die sich je nach Drehrichtung scheinbar ewig nach unten oder oben bewegt Die Wahrnehmung der Shepard Tonleiter basiert auf dem gestaltpsychologischen Gesetz der Nahe Betrachtet man das Ganze anhand der Tonleiter wird zum Beispiel ein Sprung von C zu Cis als steigender Halbtonschritt wahrgenommen ein Sprung von C zu H hingegen als fallender Halbtonschritt Mit zunehmender Grosse der Intervalle verliert dieses Gesetz der Nahe an Intensitat und gipfelt beim Tritonus in das Tritonus Paradoxon Der ungarische Komponist Gyorgy Ligeti ahmte den Effekt der Shepard Skala in seiner Klavieretude L escalier du diable Die Teufelsleiter Nr 13 aus dem 2 Buch der Etudes pour piano 1988 94 nach Ein der Shepard Skala ahnlicher Effekt wird mit repetierenden Klangkronen in der Pfeifenorgel erreicht Horbeispiel BearbeitenEine Minute langes Shepard Risset Glissando mit scheinbar laufend tiefer werdendem Ton Weblinks BearbeitenErklarung der Shepard Skala auf Englisch Memento vom 13 Marz 2007 im Internet Archive Das Phanomen zum Selberauprobieren https mynoise net NoiseMachines shepardAudioIllusionToneGenerator php Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shepard Skala amp oldid 235181917