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Die Septembernote vom 9 September 1946 bezeichnet eine diplomatische Note der britischen an die danische Regierung hinsichtlich der staatsrechtlichen Verfasstheit Sudschleswigs Geschichte BearbeitenSudschleswig stellt den sudlichen Teil des fruheren Herzogtum Schleswigs dar das bis 1864 ein Lehen Danemarks gewesen war nach dem Deutsch Danischen Krieg 1864 von Preussen annektiert und nach einer Volksabstimmung in Schleswig 1920 schliesslich in das bis heute danische Nord und das deutsche Sudschleswig geteilt wurde Sprachlich kulturell ist Schleswig sowohl von deutscher danischer als auch von nordfriesischer Sprache gepragt wobei das Danische und Friesische ab der Fruhen Neuzeit in den sudlicheren Teilen Schleswigs im Rahmen eines Sprachwechsels vom Hoch Deutschen als Umgangssprache abgelost wurden Der deutsch danische Konflikt um Schleswig fuhrte im 19 Jahrhundert zu zwei grosseren Kriegen und war bis weit in das 20 Jahrhundert ein bestimmendes Thema Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der NS Diktatur gab in Sudschleswig einen grossen Zulauf zur danischen Minderheit und entsprechende Forderungen nach einer Wiedervereinigung des Landesteils mit Danemark Auch in der danischen Offentlichkeit gab es Unterstutzung fur einen moglichen Anschluss Sudschleswigs Bis zum Januar 1946 hatten bereit eine halbe Million Burger einen entsprechenden Aufruf unterschrieben und eine Umfrage im gleichen Monat zeigt dass sich 75 der danischen Burger fur eine erneute Volksabstimmung in Schleswig aussprachen Die danische Befreiungsregierung hatte jedoch schon am 9 Mai 1945 verkundet dass der Grenzverlauf von 1920 nicht verandert werden solle Die britische Regierung in deren Besatzungszone Sudschleswig lag erklarte das Problem angehen zu wollen In der Zwischenzeit hatte auch die Sowjetunion der danischen Regierung zu erkennen gegeben dass sie einen moglichen Anspruch Danemarks auf Sudschleswig stutzen wurden Faktisch war die danische Seite jedoch zutief uneinig uber das weitere Vorgehen in der Sudschleswig Frage Regierung und Opposition in Kopenhagen einigten sich zumindest auf ein Memorandum das die Sicherung der kulturellen und politischen Rechte der danischen Sudschleswiger sowie die Entfernung der ostdeutschen Vertriebenen forderte Dies fuhrte schliesslich zur britischen Septembernote vom 9 September 1946 Hierin machte die britische Seite deutlich dass sie sich jede Einmischung in die Politik betreffend der britischen Besatzungszone verbat Zugleich eroffnete die Septembernote jedoch auch die Moglichkeit einer erneuten Grenzrevision Die britische Regierung bot konkret einen Bevolkerungsaustausch der beiden Minderheiten oder eine Grenzverschiebung mit oder ohne vorherige Volksabstimmung an Mit der Septembernote setzte die britische Seite die danische Regierung unter Druck in der Sudschleswig Frage einen festen Standpunkt einzunehmen Am 19 Oktober erklarte die Kopenhagener Regierung in der sogenannten Oktobernote schliesslich dass das nationale Selbstbestimmungsrecht der danischen Sudschleswiger gewahrt werden musse eine Anderung der nationalen Zugehorigkeit des Landesteils jedoch nicht beabsichtigt sei womit einer moglichen Anderung der Grenze nach dem Zweiten Weltkrieg endgultig eine Absage erteilt wurde Dokumente BearbeitenSeptembernote dan Oktobernote dan Literatur BearbeitenReimer Hansen u a Minderheiten im deutsch danischen Grenzbereich Kiel 1993 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Septembernote amp oldid 232633810