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Sensebrucke auch Sensebruck Sensebrugg ist ein Weiler am linken Ufer der Sense in der politischen Gemeinde Wunnewil Flamatt im Sensebezirk des Kantons Freiburg in der Schweiz nur durch den Fluss getrennt von Neuenegg Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte der Brucken 2 1 Erste Holzbrucke 2 2 Zweite Holzbrucke 2 3 Erste Steinbrucke 2 4 Zweite Steinbrucke 2 5 Eiserne Fachwerkbrucke 2 6 Betonbrucke 3 Literatur 4 WeblinksGebaude Bearbeiten nbsp Alter Kern des Weilers Sensebrucke mit Kapelle St Beatus Gasthof und altem Zollhaus Der historische Kern des Weilers besteht aus einem Wirtshaus dem alten Zollhaus und der Kapelle St Beatus Sensebrucke Geschichte der Brucken BearbeitenSeinen Namen verdankt der Weiler dem dortigen Bau einer Brucke uber die Sense Zuvor konnte die Sense in ihrem Unterlauf zwischen Thorishaus und Noflen Gemeinde Bosingen nur an sieben Stellen dank Furten uberquert werden weshalb der Abschnitt im Mittelalter Siebenfurten genannt wurde Einen Fortschritt brachten Fahren so auch bei Neuenegg beim Flussubergang der alten Bern Freiburg Strasse Auf dem linksseitigen Senseufer gab es damals bereits einen Gasthof Im Vertrag zwischen Bern und Freiburg von 1467 wurde die Sense zur rechten und ewigen Landmark erklart Fur den Verkauf des Stadtchens Gummenen und des Bauerndorfes Mauss an Bern erhielten die Freiburger die Gebiete am linksseitigen Senseufer sowie das Recht anstelle der Fahre eine Brucke zu erbauen und davon Zoll zu erheben Erste Holzbrucke Bearbeiten Die erste Holzbrucke wurde unter der Leitung von Hans Stechli von Mai bis November 1470 errichtet Den Freiburgischen Seckelmeisterrechnungen zufolge handelte es sich um eine auf drei Pfahljochen franz joug chevalet ruhende mit einem Ziegeldach gedeckte Konstruktion Die Pfahljoche hatten je sieben Pfahlschuhe franz soules Die als Lehen betriebene Herberge diente behelfsmassig als Zollhaus Der Wirt Ulli Hidler wurde zum Zollner und Amtmann befordert 1473 loste ein neu errichtetes Zollhaus die alte Herberge ab Es diente bis 1529 auch als Gastehaus und Wirtschaft Zweite Holzbrucke Bearbeiten Da die wilde Sense bestandig ihren Lauf anderte musste sie durch Uferverbauungen Schwellen Landwerinen franz bastie gezahmt werden Bereits 1488 musste die Brucke unter der Leitung von Hans Jantzlin grundlich saniert werden und 1493 war eine weitere bedeutende Reparatur unter demselben Baumeister notig Erste Steinbrucke Bearbeiten Die hohen Reparaturkosten fuhrten 1543 in Freiburg zum Ratsbeschluss durch den aus Bern zugezogenen Baumeister Paulin Pfister eine Brucke aus Tuffstein errichten zu lassen Das ungunstige Schotterterrain auf der bernischen Seite aber auch der entlegene Bauort an der Nordgrenze des Kantons und Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Fuhrwerken und Arbeitsgeraten und Verstimmungen im Verhaltnis zum Baumeister verzogerten die Bauarbeiten uber drei Jahre hinweg 1544 46 In Jurakalkstein gemeisselte Hoheitszeichen aus der Werkstatt Hans Giengs mit dem Wappen Freiburgs gehalten von zwei steigenden Lowen unter dem Reichsadler zierten das Bruckentor und das Zollhaus Nur Letzteres ist noch erhalten Zweite Steinbrucke Bearbeiten Schadliche Wassermassen in den Jahren 1555 1588 und 1589 beschadigen die Tuffbrucke so sehr dass bereits wieder ein Neubau unter Baumeister Abraham Cotti notig wird Er verzogert sich unter anderem wegen Streitigkeiten zwischen Bern und Freiburg Sie betrafen Holzschlage in den Auen beidseits der Sense aber auch Grenzverlaufe in der Waadt Die Handel waren Gegenstand von Tagsatzungen die am 7 Januar und 21 Juli 1598 am 16 Februar 8 und 13 Juli und 12 August 1599 und am 25 Mai und 30 Oktober 1600 im Zollhaus von Sensebrucke stattfanden Im Herbst 1998 kamen der Zimmermann Corbo und ein weiterer beim Zusammenbruch des Baugerustes fur die neue Brucke zu Tode Sie scheint im ersten Halbjahr 1599 vollendet worden zu sein Sie uberspannte die Sense von Widerlager zu Widerlager uber drei Flusspfeiler mit vier Bogen zwei flachen ausseren und zwei kreisrunden inneren Aus Restmaterialien des Bruckenbaus wurde auf Anregung von Propst Sebastian Werro eine Kapelle fur die katholischen Glaubigen errichtet die hier auf dem Pilgerweg nach Einsiedeln bevor sie das protestantische Bernbiet durchquerten nochmals eine heilige Messe sollten feiern konnen Auch den katholischen Teilnehmern der Sensebruck Konferenzen sollte sie dienen Sie wurde unter Baumeister Abraham Cotti 1602 fertiggestellt und 1615 geweiht St Beatus Sensebrucke Hochwasser in den Jahren 1618 1624 1650 52 1666 67 1689 1691 1695 1697 1708 1739 1741 1758 und 1778 forderten Reparaturen deren bedeutendste jene von 1744 war Spatestens ab diesem Zeitpunkt betrug die Breite der Fahrbahn funf Meter so dass zwei Wagen auf ihr kreuzen konnten Das Vordringen von Taunern Tagelohnern in die Flussaue und der unkoordinierte Bau von Schwellen und Landwehren fuhrten zu diplomatischen Auseinandersetzungen zwischen Bern und Freiburg mit Ortsbesichtigungen sensischen Konferenzen und Vertragen 1621 1668 1673 und 1678 1748 einigte man sich darauf dass nur noch Streichschwellen parallel zum Flusslauf gebaut werden durften die von beiden Standen genehmigt werden mussten Die Schwellenmeister unterstanden dem Zollner Zwischen 1600 und 1800 gab Freiburg fur Schwellenwerke 6000 Pfund aus Bereits 1652 tauchte die Idee auf die Sense in ein unveranderliches Bett zu zwingen aber erst in den 1920er Jahren wurde sie endgultig realisiert Ein juristischer Zankapfel blieb die Auslegung des Vertrages von 1467 der die Mitte des Flusses als Landmarch Grenze festlegte Dort wo der Fluss wild maandrierte war diese Mitte nicht eindeutig feststellbar Und bei der Brucke wurde das Wort Landmarch in die Begriffe Souveranitatslinie und Jurisdiktionsgrenze aufgespalten Freiburg stellte sich als Bauherrin der Brucke auf den Standpunkt dass die ganze Brucke Freiburg gehore und daher erst ihr bernisches Ende die Jurisdiktionsgrenze bilde Bern hingegen beanspruchte die Halfte der Brucke entsprechend der Souveranitatslinie fur sich nbsp Der Weiler Sensebrucke mit der Steinbrucke von Abraham Cotti Zoll und Wirtshaus Scheune und Kapelle beim Franzoseneinfall von 1798 Am 5 Marz 1798 uberquerte die franzosische Infanterie auf dem Weg zur Schlacht bei Neuenegg die Brucke wahrend die Kavallerie durch den Fluss preschte Eiserne Fachwerkbrucke Bearbeiten Die Industrialisierung veranderte die Bedurfnisse Die 1860 in Betrieb genommene Eisenbahnstation in Flamatt schloss das Sensetal ans Eisenbahnnetz an Dies hatte ein massives Verkehrsaufkommen uber die alte Steinbrucke zur Folge 1888 reichte die Gemeinde Neuenegg unterstutzt von Laupen Muhleberg und Dicki ein Gesuch fur eine moderne Brucke ohne Steigung und Gefalle ein Eine von Bern allein geplante und gebaute eiserne Fachwerkbrucke wurde 1892 erbaut und ersetzte die alte Steinbrucke die abgerissen wurde Heute erinnert nur noch der Rest eines Pfeilers im Fluss an sie Der Staat Freiburg zeigte kein Interesse an der Erhaltung des historischen Bauwerks nachdem die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft von 1848 hatte alle kantonalen Zolle abgeschafft hatte Der ausserste deutschsprachige Norden des Kantons war ins Abseits seiner Interessen geraten Das Zollhaus und das Herrengut waren schon 1804 privatisiert worden 1818 war ein Herrenstock gebaut worden Hierhin verlagerte sich der Wirtsbetrieb samt dem prachtigen 1762 von Gottfried Locher bemalten Wirtshausschild das einst ins Zoll Wirtshaus einlud nbsp Eisenfachwerkbrucke von Sensebrucke 1892 1969 Betonbrucke Bearbeiten Noch weiter flussaufwarts war bereits 1852 54 eine neue Steinbrucke als Teil der erstmals von Bern und Freiburg gemeinsam geplanten Kantonsstrasse gebaut worden Das Projekt war vom Berner Ingenieur Stuckart verfasst und vom Tessiner Baumeister Carlo Colombara ausgefuhrt worden 1937 musste ein Pfeiler saniert werden In den Siebzigerjahren wurde die Brucke fur den Autoverkehr gesperrt und durch eine neue ersetzt die auch als Autobahnzubringer fur die N12 dient welche ihrerseits im Senseknie bei Thorishaus den Fluss diskret uberquert Die baufallig gewordene Eisenfachwerkbrucke von Sensebrucke wurde 1968 69 etwas weiter flussaufwarts durch eine Betonbrucke fur den Regionalverkehr zwischen Neuenegg und Flamatt ersetzt Der Weiler Sensebrucke am historischen Verkehrsweg zwischen Bern und Freiburg geriet dadurch verkehrsmassig ins Abseits Literatur BearbeitenPeter Boschung Die Grenzregelung von 1467 zwischen Bern und Freiburg Beitrag zur Geschichte der Alten Landschaft Freiburger Geschichtsblatter 47 1955 56 63 108 Peter Boschung Die Entstehung des Zollamtes Sensebruck Freiburger Geschichtsblatter 48 1957 58 19 23 Peter Boschung Zollamt und Kapelle Sensebruck Freiburger und Walliser Volkskalender 49 1958 Peter Boschung Zur Geschichte der Wirtschaft Sensebruck Der Achetringeler Silvesterblatt Chroniken der Gemeinden Laupen Neuenegg Muhleberg 34 1959 Peter Boschung Furten und Fahren am Unterlauf der Sense Beitrage zur Heimatkunde des Sensebezirkes 51 1981 14 40 Peter Boschung Freiburger Bruckengeschichte am Beispiel von Sensebruck Freiburger Geschichtsblatter 73 1996 7 69 Peter Boschung Die neuen Brucken am Unterlauf der Sense Freiburger Geschichtsblatter 74 1997 279 365 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sensebrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesamt fur Kultur Sensebrucke Wunnewil Flamatt im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz46 89247 7 3012 Koordinaten 46 53 32 9 N 7 18 4 3 O CH1903 589526 193493 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sensebrucke amp oldid 237240731