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Das Senftenhaus in der Oberen Herrengasse 5 in Schwabisch Hall ist ein altes Wohn und Geschaftshaus Das erhaltene Hauptgebaude eines lange Zeit zusammengehorenden Komplexes befindet sich in der Oberen Herrngasse 5 das deutlich jungere Hintergebaude hatte die Adresse Obere Herrngasse 5a und existiert nicht mehr Aufriss Senftenhaus Obere Herrngasse 5 und 5a 1874 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Hauptgebaudes 2 Geschichte des Hintergebaudes 3 Besitzer und Nutzer des Haupthauses 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte des Hauptgebaudes BearbeitenDer Ratsherr Gilg Senft liess in den Jahren 1492 bis 1494 offenbar einen Vorgangerbau ganz oder teilweise abreissen und das Haus mit der heutigen Adresse Obere Herrngasse 5 errichten Holzteile des heutigen Hauses konnten dendrochronologisch auf die Jahre 1492 und 1493 datiert werden In Senfts Rechnungsbuch sind Kosten von insgesamt 362 Gulden dafur verzeichnet aufgeschlusselt etwa nach Abbrucharbeiten Taglohnen fur Zimmerleute und andere Arbeiter sowie den Preisen von Ziegeln und Backsteinen Erwahnt werden auch zwei Gulden fur die Bezahlung von zwei Wappen namlich fur Gilg Senft selbst und seine Ehefrau Margaretha von Rinderbach 1 Wegen dieser beiden Wappen die an den Kragsteinen des ersten Geschosses ausgehauen sind ordnete Eugen Gradmann das Haus das zu seiner Zeit noch die Adresse Obere Herrengasse 55 trug als gotisch ein 2 Ab 1817 war das Haus lange Zeit im Besitz von Metzgern und wurde daher auch als Geschaftshaus genutzt Damit gingen etliche Umbauten einher Ein Kellervorbau rechts neben dem Eingang wurde im Jahr 1874 abgebrochen Im Zuge dieser Umgestaltung wurde auch die Treppe verkurzt und die Raumeinteilung im Erdgeschoss verandert Rechts des Eingangs wurde ein Ladenraum eingerichtet im hinteren Bereich eine Wurstkuche Im Hinterhof wurde ausserdem ein Viehstall gebaut Zwanzig Jahre spater wurde das Haus erneut verandert Im zweiten Stock wurde ein Zimmer eingerichtet und in den Dachstock eine Dreizimmerwohnung mit Kuche und Abort eingebaut ferner wurden die Treppen erneuert 1896 wurde das Erdgeschoss erneut umgebaut Der Laden wurde auf die linke Seite des Hauses vor die Wurstkuche verlegt wahrend auf der rechten Seite eine Wohnung die zwei Fenster zur Oberen Herrngasse hatte eingerichtet wurde Dabei wurde auch das Treppenhaus verandert Ein Teil der Erdgeschosswohnung wurde spater wieder in die Ladenflache integriert 1897 wurde ein Eiskeller und Kuhlraum eingerichtet der bis unter den Hinterhof reichte und einen Zugang von der Wurstkuche her hatte 1903 kam ein weiterer Eiskeller hinzu Fur das Jahr 1932 ist eine Kaminerneuerung verzeichnet Da der Keller wahrend des Zweiten Weltkrieges als Luftschutzraum genutzt wurde legte man 1944 dort Mauerdurchbruche zu den Nachbarhausern an Seit 1960 ist das Haus an die Kanalisation angeschlossen Die Sandsteinfassade unterhalb der Schaufenster wurde im Jahr 1999 saniert Das barock umgestaltete verputzte Fachwerkhaus wurde am 8 Oktober 1925 in das Landesverzeichnis der Baudenkmale in Wurttemberg eingetragen Geschichte des Hintergebaudes BearbeitenZu der Zeit als das Anwesen als Metzgerei genutzt wurde waren im Hinterhaus der Bruhkessel und eine Magdkammer untergebracht 1897 wurde dieses alte Hinterhaus von Wilhelm Stahle durch einen Neubau mit Holzremise ersetzt Dieses Bauwerk wurde auf die Mauer zur Treppe zwischen der Oberen Herrngasse und der Pfarrgasse gesetzt und schloss an das Haus Pfarrgasse 12 an Es erhielt massive Fundamentmauern die Umfassungswande wurden teils massiv gebaut teils mit ausgemauertem Fachwerk errichtet Die Holzremise war mit 4 5 Metern ursprunglich deutlich niedriger als das sieben Meter hohe Hinterhaus 1904 wurde sie wohl aufgestockt so dass eine weitere Wohnung eingebaut werden konnte Dieses Hintergebaude wurde samt dem Hofgrundstuck 1982 an die Stadt Schwabisch Hall verkauft und im Jahr darauf abgerissen wobei aber die Mauer zur Treppe hin erhalten blieb Es hatte sich zuletzt in desolatem Zustand befunden und war fur Wohnzwecke nicht mehr geeignet gewesen Besitzer und Nutzer des Haupthauses BearbeitenGilg Senft starb 1514 seine Witwe 1532 Mindestens bis 1535 gehorte das Haus dann dem Sohn Gilg Senft dem Jungeren Danach wohnte der Tucher Dietrich Blanck in dem Haus Seine Witwe Ursula geb Haug brachte es 1545 in ihre zweite Ehe mit Jakob Feyerabend mit Das Ehepaar Feyerabend fiel 1564 der Pest zum Opfer moglicherweise wurde das Haus aber schon 1555 weiterverkauft Fur die Zeit ab 1573 ist der Stadtarzt Nikolaus Winckler als Besitzer des Gebaudes belegt spater dessen Witwe Anna Maria geb Feldmatt die 1623 starb und das Haus ihrer Enkelin Anna Marie Glock geb Lochner vererbte 1646 wurde das Haus an den Registrator Jakob Hoffmann verkauft dessen Tochter und Erbinnen es 1651 an den Schultheiss Simon Hezel verausserten Dessen Witwe brachte das Haus 1663 in ihre Ehe mit Pfarrer Albrecht Muller mit Sechs Jahre spater verkaufte das Ehepaar das Haus an den Handelsmann Johann Joseph Romig dessen Witwe das Haus 1693 an den Stadtschreiber Johann Peter Romig ihren Sohn vererbte Bis 1741 wohnte dessen Witwe darin Wohl 1742 wurde das Haus dann an den Ratsherrn Dr Johann Friedrich Hartmann verkauft der zwei Wappensteine an der Erdgeschossfassade anbringen liess Nachdem das Ehepaar Hartmann 1778 gestorben war kaufte der Oberleutnant Johann Wilhelm Glock das Haus seine Witwe verausserte es 1817 an den Burger und Metzgermeister Christoph Ludwig Feuchter Auch die nachsten Besitzer des Hauses Philipp Jakob Bullinger Albert List aus Ludwigsburg Georg Michael Schramm Wilhelm Stahle aus Hall und Otto Kelle waren Metzger und betrieben ihr Geschaft auch jeweils in dem Haus Erst 1928 trat eine Anderung ein Der neue Besitzer Johann Jakob Beisswenger lebte in Genf das Ladenlokal wurde an den Landwirtschaftlichen Hausfrauenverein vermietet Ab 1938 betrieb Johanna Frenz die auch in dem Haus wohnte ein Lebensmittelgeschaft mit Gemusehandlung in dem Laden 1956 wurde das Geschaft immer noch in den Handen von Johanna Frenz als Hausfrauenladen bezeichnet 1961 wieder als Lebensmittelgeschaft 2006 wurde das Haus an die Grundstucks und Wohnungsbaugesellschaft Schwabisch Hall mbH verkauft 1 Literatur BearbeitenPaul Schwarz Das Rechnungsbuch der Haller Bruder Daniel und Gilg Senfft aus den Jahren 1468 1507 In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Bd 46 1962 ISSN 0084 3067 S 17 30 hier S 28 29 Gerhard Seibold Hauser und Menschen 500 Jahre Stadtgeschichte am Beispiel einer Haller Hauserzeile Historischer Verein fur Wurttembergisch Franken Schwabisch Hall 2007 S 21 34 Einzelnachweise Bearbeiten a b Obere Herrngasse 5 und 5a im Gebaudeverzeichnis der Stadt Schwabisch Hall auf www schwaebischhall de Eugen Gradmann Die Kunst und Altertums Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwabisch Hall Paul Neff Verlag Esslingen a N 1907 OCLC 31518382 S 67 Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Dateien Senftenhaus lokale Sammlung von Bildern und Mediendateien 49 11165 9 73758 Koordinaten 49 6 41 9 N 9 44 15 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Senftenhaus amp oldid 212960425