www.wikidata.de-de.nina.az
Das Selbstbildnis I von Marianne von Werefkin ist ein bekanntes expressionistisches Gemalde aus dem Jahr 1910 Es markiert in ihrem kunstlerischen Werdegang die Abkehr von ihrer realistischen Malerei die noch dem 19 Jahrhundert und ihrem Lehrer Ilja Repin verbunden war Das Bild ist nach Ansicht von Kunsthistorikern eins der bedeutendsten Werke der Malerin Heute gehort es zur Sammlung der Stadtischen Galerie im Lenbachhaus in Munchen Selbstbildnis IMarianne von Werefkin 1910Tempera auf Papier und Pappe51 34 cmStadtische Galerie im Lenbachhaus MunchenVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Ausstellungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Gemalde ist in der Maltechnik Tempera auf Papier und Pappe ausgefuhrt und hat die Masse 51 34 cm Mit strengem Blick ist den Betrachtern im Dreiviertelprofil das Gesicht einer 50 jahrigen Frau zugewandt das nichts von Eitelkeit hat das nichts beschonigt oder verbirgt und offen die Spuren des Erlebten zeigt Es symbolisiert aber auch das neue Selbstvertrauen das Marianne von Werefkin gewonnen hat nachdem sie 1906 nach zehnjahriger Pause wieder angefangen hat zu malen und ihren mit dunklen Farbtonen gemalten realistischen Stil der noch dem 19 Jahrhundert zugewandt war und an ihren Lehrer Ilja Repin erinnert uberwinden konnte Ihr letztes Selbstbildnis in Matrosenbluse 69 51 cm Ol auf Leinwand heute in der Fondazione Marianne Werefkin Museo communale d arte moderna Ascona stammt aus dem Jahr 1893 Danach hat sie sich in ihrer Malpause und mit der Beschaftigung und der Forderung ihres Freundes und Schulers Alexej von Jawlensky theoretisch weitergebildet und sich zur expressionistischen Malerin entwickelt Ab 1910 befand sie sich auf dem Hohepunkt ihrer kunstlerischen Karriere 1 2 Die leuchtende Farbigkeit dieses Selbstportrats erinnert an ihre neuen kunstlerischen Vorbilder deren Werke sie auf einer Reise nach Paris im Jahr 1906 3 kennen gelernt hatte Es waren die Fauves aber auch Vincent van Gogh und Paul Gauguin An van Goghs Malduktus erinnert vor allem der etwas grobe Pinselstrich Marianne von Werefkin hat sich fur dieses Bild schon gemacht Sie tragt einen modischen roten Hut mit Blume ebenfalls rot ist die Kleidung auf der Brust unterhalb des Halses aber vor allem ihre Wangen ihre Lippen und besonders die eindrucksvollen roten Augen mit kleinen Pupillenoffnungen die in Verbindung mit den zirkumflexformigen Augenbrauen einen ausserst strengen fast damonischen Blick zu vermitteln scheinen Sie schreibt zur Farbigkeit ihrer Malerei Je starkfarbiger ein Eindruck ist je weniger ist eine reale Form moglich Alexej von Jawlensky schaffte es nach mehreren Versuchen erst zwei Jahre spater ein ebenburtiges Selbstbildnis herzustellen Die Augen sind das Auffalligste in dem Bild Sie befinden sich an zentraler Stelle der Komposition und haben eine besondere Bedeutung Marianne von Werefkin vertrat eine ganz eigene Vorstellung von Malerei es ist ihre Philosophie vom erkennenden Sehen Sie schrieb dazu Die Welt des Kunstlers ist in seinem Auge dieses wiederum schafft ihm seine Seele Dieses Auge zu erziehen um dadurch eine feine Seele zu erlangen ist die hochste Pflicht des Kunstlers Ruckblickend hat die Kunstgeschichte das Visionare ihrer Kunst erkannt 4 5 Ausstellungen BearbeitenMarianne Werefkin Vom Blauen Reiter zum Grossen Baren 12 April bis 6 Juli 2014 Stadtische Galerie Bietigheim Bissingen Marianne Werefkin Vom Blauen Reiter zum Grossen Baren 20 Juli bis 5 Oktober 2014 Museen Bottcherstrasse in BremenLiteratur BearbeitenClemens Weiler Marianne Werefkin 1860 1938 Ausst Kat Stadtisches Museum Wiesbaden 1958 Bernd Fathke Marianne Werefkin Leben und Werk 1860 1938 Prestel Munchen 1988 S 117 f Laima Lauckaite Surgailiene Reisen nach Litauen Ubersetzung aus dem Litauischen von Cornelius Hell In Nicole Brogmann Marianne von Werefkin oeuvres peintes 1907 1936 Lausanne Fondation Neumann Gingins 1996 S 93 101 ISBN 2 88453 023 1 Hildegard Moller Malerinnen und Musen des Blauen Reiters Piper Munchen 2007 ISBN 978 3 492 05017 3 Birgit Poppe Ich bin Ich Die Frauen des Blauen Reiter DuMont Koln 2011 ISBN 978 3 8321 9359 1 Bernd Fathke Marianne Werefkin Clemens Weiler s Legacy In Marianne Werefkin and the Women Artists in her Circle Tanja Malycheva und Isabel Wunsche Hrsg Leiden Boston 2016 englisch S 8 19 ISBN 978 90 04 32897 6 S 8 19 hier S 14 19 JSTOR 10 1163 j ctt1w8h0q1 7 Roman Zieglgansberger Annegret Hoberg Matthias Muhling Hrsg Lebensmenschen Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin Ausstellungskatalog Stadtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau Munchen Museum Wiesbaden Munchen u a 2019 S 40 f sowie Kat 1 ISBN 978 3 7913 5933 5 Weblinks BearbeitenInternetprasenz Lenbachhaus Munchen Beschreibung des Bildes Russische Malerin Kunsttheoretikerin und Mazenin Biografie Marianne von Werefkin PDF S 39 40 Einzelnachweise Bearbeiten Hildegard Moller Malerinnen und Musen des Blauen Reiters Munchen 2007 ISBN 978 3 492 05017 3 S 140 Katja Behling Anke Manigold Die Malweiber Unerschrockene Kunstlerinnen um 1900 Insel Taschenbuch 4225 Gekurzte Taschenbuchausgabe Insel Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 458 35925 8 S 110 1906 nicht 1905 reiste Werefkin mit Jawlensky nach Frankreich Hier irrte Jawlensky Irrtum in seinen Lebenserinnerungen Vgl Bernd Fathke Werefkin und Jawlensky mit Sohn Andreas in der Murnauer Zeit in Ausst Kat 1908 2008 Vor 100 Jahren Kandinsky Munter Jawlensky Werefkin in Murnau Schlossmuseum Murnau 2008 S 44 Marianne von Werefkin Briefe an einen Unbekannten 1901 1905 1903 Herausgegeben von Clemens Weiler Du Mont Schauberg Koln 1960 OCLC 249894221 Birgit Poppe Ich bin Ich Die Frauen des Blauen Reiter Koln 2011 S 129 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstbildnis Werefkin amp oldid 237416573