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Selbstdichtende Treibstofftanks wurden vor allem im Zweiten Weltkrieg entwickelt um insbesondere bei Tanks von Militarflugzeugen nach Beschuss den Verlust von Treibstoff und die Entzundung zu verhindern Notlaufeigenschaft Heute wird die Technik auch bei Motorsportfahrzeugen bei gepanzerten militarischen und zivilen Fahrzeugen verwendet Selbstabdichtender Kraftstofftank einer Me 262A Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Neuere Modelle 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Entwicklung selbstdichtender Tanks begann bereits im Ersten Weltkrieg als von J Imber das Konzept einer aussenliegenden Gummidichtung die den ganzen Tank umfasste vorgestellt und die Wirksamkeit nachgewiesen wurde 1 Spatere Versuche Treibstofftanks von Flugzeugen zu panzern stellten sich wegen der Gewichtserhohung schnell als undurchfuhrbar heraus Wahrend der Untersuchungen von Schaden stellte sich heraus dass die Austrittslocher wegen der ins Trudeln geratenen Projektile meist grosser als die Einschusslocher waren Im Zweiten Weltkrieg wurden auf britischer Seite selbstdichtende Tanks von dem Unternehmen Fireproof Tanks heute Teil von GKN entwickelt und in Flugzeugen der Muster Supermarine Spitfire Hawker Hurricane und Avro Lancaster eingesetzt Diese Tanks waren innen oder aussen mit einer Schicht uberzogen die sich nach einem Treffer zusammenzog und so die Offnung verschloss Ab Ende 1939 wurde bei deutschen Jagdflugzeugen und Bombern standardmassig ein Verfahren eingesetzt das aus drei den Tank auskleidenden Schichten bestand Von innen nach aussen waren dies 3 mm Chrom Leder 3 mm nicht vulkanisiertes Gummi 0 5 mm leicht vulkanisiertes GummiTrat nach einem Durchschuss Treibstoff aus dem Tank aus so brachte dieser das nicht vulkanisierte Gummi zum Quellen und dichtete so den Tank ab Als jedoch die Royal Air Force die 20 mm Hispano Kanone als Jagerbewaffnung einfuhrte war dieses Verfahren nicht mehr in der Lage die entstehenden grossen Beschusslocher abzudichten 2 1941 erhielt James Merrill ein Chemiker von Goodyear das Patent fur ein dem deutschen sehr ahnliches Verfahren Dabei handelte es sich um eine zweilagige Gummibeschichtung im Inneren des Tanks Die innere Schicht aus vulkanisiertem Gummi war fur den Kraftstoff undurchlassig wahrend die zweite Schicht nicht vulkanisiert war Wurde die undurchlassige Schicht zerstort kam das nicht vulkanisierte Gummi mit dem Kraftstoff in Kontakt quoll dadurch auf und verschloss die beschadigte Stelle Dieses Funktionsprinzip setzte sich schliesslich durch Ab 1942 wurde der Tank zunachst in Flugzeuge vom Typ Chance Vought F4U spater auch in andere Typen eingebaut Ebenfalls 1942 entwickelte Fireproof Tanks den ersten flexiblen Flugzeugtank als Zusatztank fur die Spitfire MkIX Dieses Modell war ebenfalls selbstdichtend und bestand aus verschiedenen Gummischichten Zahlreiche Flugzeuge wurden mit den neuen Tanks ausgerustet Bis zum Ende des Krieges wurden aber weiterhin zahlreiche Flugzeuge mit konventionellen Tanks hergestellt Die weitere Entwicklung wahrend des Zweiten Weltkrieges konzentrierte sich darauf die selbstdichtenden Tanks auch widerstandsfahig gegen den plotzlichen Uberdruck zu machen der mit einem Geschosstreffer einhergeht Neuere Modelle BearbeitenDie meisten Militarflugzeuge verfugen heute uber selbstdichtende Tanks wenn auch nur noch teilweise die Technik aus dem Zweiten Weltkrieg verwendet wird Insbesondere fur Flugzeuge mit grossen Flughohen ist sie ungeeignet weil die Tanks in diesem Fall unter Uberdruck gegenuber dem niedrigen Luftdruck der Atmosphare aussen stehen mussen Eine Alternative ist das Ausschaumen beschadigter Tanks wodurch in den einzelnen Schaumzellen keine ausreichend grosse Menge des Treibstoff Luft Gemisches verbleibt um zu einer Explosion fuhren zu konnen Alternativ kann Inertgas Stickstoff oder aufbereitetes Abgas der Treibstoffverbrennung in Tankzellen geleitet werden um die Bildung eines brennbaren oder explosiven Gemisches von Treibstoff Dampf oder Aerosol mit Luftsauerstoff zu verhindern Dieses Verfahren kommt unter anderem bei der Lockheed Martin F 22 zum Einsatz Weblinks BearbeitenEmmanuel Gustin Fighter Armour bei geocities com englisch Einzelnachweise Bearbeiten THE IMBER SELF SEALING PETROL TANK In FLIGHT vom 11 Dezember 1919 Alfred Price Heinkel He 111 International Air Power Review Vol 26 S 138 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selbstdichtender Treibstofftank amp oldid 236222885