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Die Seereederei Frigga Aktiengesellschaft bestand von Ende 1920 bis zum Anfang 1993 in den letzten Jahren als GmbH Der Sitz des Unternehmens war Hamburg eine Zweigniederlassung war in Emden 1989 wurde der Firmensitz nach Tangstedt in Schleswig Holstein verlegt Die Frigga war schwerpunktmassig im Erz und Kohlefrachtgeschaft tatig und diente als Zubringer fur deutsche Stahlerzeuger Logo der Seereederei Frigga Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Aufbau 1 3 Niedergang 2 Die Flotte 3 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg wurde aufgrund des schnell steigenden Bedarfs an Kohle und Erz und der Abhangigkeit von auslandischen Reedereien am 9 Dezember 1920 die Seereederei Frigga Aktiengesellschaft unter Fuhrung der Westfalischen Transport Actien Gesellschaft mit einem Grundkapital von 10 Mio Mark gegrundet Karl Diederichs Generaldirektor der Westfalischen Transport AG WTAG knupfte die Verbindungen zu massgeblichen Unternehmen der deutschen Kohleerzeuger und Stahlindustrie die auf diese Weise die Rohstoffversorgung ihrer Betriebe sichern wollten Aufbau Bearbeiten nbsp Aktie der Frigga von 1954Das erste Schiff der Reederei war das 1904 in England gebaute und im Oktober 1921 aus den Niederlanden gekaufte Schiff Baldur 3 100 tdw Ebenfalls im Oktober 1921 wurde die Harald gekauft die bereits vor dem Weltkrieg der WTAG gehort hatte Schon das dritte Schiff die Heimdal 3 300 tdw war ein Neubau im Auftrag der Reederei Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde das Aktienkapital mehrmals erhoht und im Zuge der Wahrungsreform umgestellt 1939 belief sich das Kapital auf 6 6 Millionen RM Die Flotte wuchs auf 12 Schiffe Die Anteilseigner waren zu diesem Zeitpunkt Westfalische Transport AG 25 Frachtcontor GmbH 25 Vereinigte Stahlwerke AG 42 42 Hoesch AG 7 58 nbsp Die im Marz 1945 gesunkene Frigga wurde 1948 gehoben und 1949 wieder in Fahrt gebrachtWahrend des Krieges stand die Reederei unter staatlicher Zwangsbewirtschaftung Alle Schiffe gingen durch Kriegseinwirkung verloren Die 1922 gebaute Hermod und die 1924 gebaute Frigga konnten 1948 bzw 1949 gehoben und nach einigen Schwierigkeiten von den Alliierten zuruckerlangt werden Fur kurze Zeit fuhrte die Reederei gewissermassen das Flaggschiff der deutschen Handelsmarine als Ende 1949 das 8 430 tdw Schiff Frigga seinen Dienst wieder aufnahm Es war zu dieser Zeit das grosste deutsche Handelsschiff Die Flotte der Frigga wurde in der Folgezeit kontinuierlich ausgebaut bis hin zu drei 145 000 tdw Massengutfrachtern Die Reederei besass zu Spitzenzeiten zwolf eigene Schiffe und bereederte funf weitere Schiffe im Eigentum der Rheinstahl AG und der Thyssen AG in Bareboat Charter uber Tochtergesellschaften Niedergang Bearbeiten Ende der 1960er Jahre verloren die Kohlefrachten an Bedeutung Darum wurden die Anteile entsprechend dem veranderten Nutzen der Reederei fur die Eigner neu verteilt Die Anteilseigner hatten sich bis dahin durch Unternehmensfusionen oder ubernahmen bereits verandert Ab 1970 gehorte die Seereederei Frigga zu je einem Drittel der August Thyssen Hutte AG der Hoesch AG und der Beteiligungsgesellschaft KMR Krupp Mannesmann Rheinstahl 1970 71 wurde von Blohm amp Voss mit der Widar 79 000 BRT 146 000 tdw der grosste Trockenfrachter unter deutsche Flagge gebaut und an die Frigga abgeliefert Ab Ende der 1970er Jahre brach auch das Stahlgeschaft ein und gleichzeitig wirkten sich der steigende Olpreis und Standortnachteile einer deutschen Reederei zunehmend aus Die spezialisierten Schiffe der Frigga Flotte konnten kaum fur andere Frachten benutzt werden Durch die Ubernahme von Rheinstahl wurde Thyssen 1977 grosster Aktionar Die Anteilseigner benotigten die Transportkapazitat ihrer Flotte immer weniger und waren an einer Umorientierung des Unternehmens nicht interessiert stattdessen wurde die Flotte immer weiter reduziert Im Oktober 1984 fassten die Aktionare den Entschluss den Reedereibetrieb einzustellen Die 15 Mitarbeiter der Verwaltung und noch 160 Personen des fahrenden Personals wurden uberwiegend in andere Tatigkeiten vermittelt Die AG wurde in eine GmbH umgewandelt und 1989 der Sitz des Unternehmens nach Tangstedt verlegt Die beiden letzten Schiffe Aegir und Brage je 82 325 tdw wurden nach Panama ausgeflaggt und von Christian F Ahrenkiel bereedert 1991 wurden auch die letzten Schiffe verkauft und die Seereederei Frigga 1993 schliesslich aus dem Handelsregister geloscht Die Flotte BearbeitenUnter der Flagge der Frigga fuhren im Laufe der Zeit 44 Schiffe Einige davon waren im Eigentum anderer Gesellschaften wie der Rheinstahl AG wurden jedoch von der Frigga bereedert Die Namen der Schiffe entstammten vielfach der germanischen Mythologie oder waren nach bedeutenden Personlichkeiten der anteilseignenden Gesellschaften benannt In der Anfangszeit wurden die Schiffe meistens gebraucht von anderen Reedereien gekauft Ab Mitte der 1950er Jahre handelte es sich fast ausnahmslos um Neubauten im Auftrag der Frigga Die Frigga liess viele ihrer Schiffsneubauten von den Nordseewerken in Emden fertigen die zum anteilseignenden Rheinstahl Konzern gehorte Auch ein Grossteil der Besatzungen stammte aus Ostfriesland Aufgrund ihrer strikten Ausrichtung auf den Erz und Kohle Massenguttransport war die Reederei mit ihren Auftragen oft in diesem Schiffbausegment innovativ tatig Hier sind die Schiffe geordnet nach der Dienstzeit bei der Frigga aufgefuhrt da die Namen zum Teil mehrfach verwendet wurden zur Unterscheidung noch mit dem Jahr des Stapellaufes 1921 1923 DS Harald 1904 1921 1925 DS Baldur 1921 1922 1940 DS Heimdal 1921 1922 1926 DS Odin 1921 1922 1944 DS Thor 1922 1924 1927 DS Braga 1901 1923 1943 DS Aegir 1923 1927 1940 DS August Thyssen 1923 1924 1962 DS Frigga 1924 1929 1944 DS Odin 1928 1933 1940 DS Albert Janus 1928 1929 1940 DS Baldur 1929 1936 1941 DS Widar 1935 1936 1942 DS Hodur 1913 1938 1940 DS Brage 1937 1939 1956 DS Hermod 1922 1940 1945 DS Vale 1939 1941 1944 DS Albert Janus 1916 1950 1958 DS Thor 1918 1952 1964 MS Odin 1951 nbsp Die Baldur 1952 hier als Camelia 1969 in Hamburg1952 1964 MS Baldur 1951 1953 1967 MS Widar 1953 1954 1963 DS Heimdal 1944 1955 1966 MS Aegir 1955 1956 1966 MS Brage 1956 1956 1962 DS August Thyssen 1943 1954 1971 MS Hodur 1954 1957 1972 MS Vale 1957 1958 1970 MS Otto Springorum 1958 1958 1966 MS Fritz Thyssen 1958 1958 1969 MS Rheinstahl 1958 1958 1969 MS Arenberg 1958 1958 1969 MS Albert Vogler 1958 nbsp Die 1959 gebaute Anita Thyssen1959 1969 MS Anita Thyssen 1959 1959 1964 MS Albert Janus 1959 1963 1973 MS Frigga 1963 1965 1982 MS Odin 1965 1965 1983 MS Fritz Thyssen 1965 1966 1978 MS Baldur 1966 1968 1991 MS Aegir 1968 1968 1991 MS Brage 1968 1971 1984 MS Widar 1971 1973 1984 MS Thor 1972 1973 1985 MS Hermod 1973 Weblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Seereederei Frigga in den Historischen Pressearchiven der ZBW Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seereederei Frigga amp oldid 238043423