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Die Schweizerische Schleppschiffahrtsgenossenschaft SSG Basel wurde am 12 Februar 1919 in Bern gegrundet In der Binnenschifffahrt nannte man die Schiffe wegen ihrer Farbgebung nur die Roten Schweizer Die Kantone Basel Stadt Basel Land 14 weitere Kantone die Schweizerischen Bundesbahnen und rund 75 Unternehmen traten der Genossenschaft bei Erster Prasident war Paul Speiser ein Jurist Politiker und Nationalrat Zuerst befasste sich die Genossenschaft nur mit der Binnenschifffahrt bis Ende 1919 wurden schon rund 250 000 Tonnen Fracht mit fremden Schiffen befordert Das erste Seeschiff wurde 1935 gekauft 1923 liess die Reederei in Basel das Bernoulli Silo erbauen das 1926 eroffnet wurde und in dem auch die Verwaltung untergebracht war Bernoulli Silo Koppelverband Alpina mit Leichter VelaInhaltsverzeichnis 1 Weitere Entwicklung 2 Entwicklung der Binnenschifffahrt 3 Flottenvergrosserung 4 Personenschifffahrt 5 Lehrlingsausbildung 6 Seeschifffahrt 7 Tochtergesellschaften und Niederlassungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseWeitere Entwicklung BearbeitenDer Direktor der Basler Gaswerke Rudolph Miescher stellte den Nationalokonomen Nicolas Jaquet ein Jaquet wurde 1925 zum Direktor der SSG berufen und blieb in dieser Position bis 1966 1 1938 wurde die SSG in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmierte unter Schweizerische Reederei AG Basel SRAG 1975 schloss sich die SRAG mit der Reederei Neptun zusammen und nannte sich fortan Schweizerische Reederei und Neptun AG SRN Der letzte grosse Aktienbesitzer der SRN der Migros Genossenschaftsbund trennte sich im Februar 2000 von seiner Beteiligung Die SRN wurde von der deutschen Rhenus Gruppe ubernommen Entwicklung der Binnenschifffahrt BearbeitenZuerst wurde die Schifffahrt nur mit gemieteten Fahrzeugen betrieben 1919 kaufte die SSG einen neuen Heckradschlepper bei der Breslauer Casar Wollheim und taufte ihn Schweiz Es war das erste Schiff auf dem Rhein das die Schweizer Flagge fuhrte Der erste Schleppkahn wurde in den Niederlanden gekauft und auf den Namen Aare getauft Da die Schweizer Industrie nach dem Ersten Weltkrieg unter Arbeitsmangel litt erteilte die SSG der Buss AG in Pratteln den Auftrag fur acht Schleppkahne Diese wurden zusammen mit der Escher Wyss AG in einer Werft in Augst gebaut wo auch der Turbinenradschlepper Zurich entstand Weitere Schiffe wurden aus dem Ausland zugekauft Als sich 1922 die deutschen Reedereien weigerten weiterhin Schleppdienste fur die SSG zu ubernehmen liess die Reederei die Dampfradschlepper Bern und Luzern bauen 1923 der Rhein war noch nicht kanalisiert verlegte man den Transport auf den Rhein Rhone Kanal Dazu wurden 12 Penichen gekauft die noch mit Mauleseln die der SSG gehorten getreidelt wurden Die Reisedauer Strassburg Basel betrug acht Tage Spater wurden entlang des Kanals Schienen fur elektrische Treidelloks verlegt die Reisezeit halbierte sich nbsp Motorschlepper UnterwaldenIn den 1920er Jahren hielt der Dieselmotor Einzug in die Binnenschifffahrt und der Stuckgutverkehr nahm zu Im Mai 1932 wurde die Schleuse Kembs zur Umfahrung der Isteiner Schwellen eroffnet Das wirkte sich gunstig auf den Geschaftsverlauf der SSG aus 1935 konnte erstmals eine Dividende an die Genossenschafter ausgezahlt werden 1934 wurde in Buchs eine Spedition gegrundet 1935 entstand die Tankreederei AG als selbstandige Firma 1937 liess die SSG Sulzer Motoren in die Schleppkahne einbauen ein Jahr spater wurden die 1300 Tonnen Kahne Rhone und Ticino mit je zwei Motoren und zwei Propellern ausgerustet Der Raddampfschlepper Zurich wurde ebenfalls auf Sulzer Dieselmotoren umgebaut In Belgien wurden bei der Werft Jos Boel et Fils Tamise drei Dieselschlepper in Auftrag gegeben Diese Schlepper Uri 1939 Schwyz 1948 und Unterwalden 1949 waren lange Zeit die starksten Schiffe auf dem Rhein Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde die Schifffahrt auf dem Oberrhein bis Marz 1941 gesperrt Die Reederei hatte allerdings ihre Schiffe schon im August talwarts verlagert Dadurch konnte der Verkehr zwischen den Seehafen und Mannheim aufrechterhalten werden Ab dem Fruhjahr 1941 bis zum Herbst 1944 versorgte die SRAG die Schweiz mit Kohle und transportierte in der Talfahrt Eisenerz aus Liechtenstein ins Ruhrgebiet Als Folge der Kriegseinwirkungen wurde im Oktober 1944 die Rheinschifffahrt eingestellt und die Schiffe wurden nach Basel beordert Ab Mai 1945 musste der Rhein von gesunkenen Schiffen und zerstorten Brucken geraumt werden Im April 1946 konnte die Schifffahrt wieder aufgenommen werden Kurz vor Kriegsbeginn hatte die SRAG 14 Rheinkahne bestellt Diese Kahne wurden zu Motorschiffen mit Sulzer Motoren umgebaut und mit Schleppwinden ausgerustet Da der Bedarf an Flussigbrennstoffen stark zunahm kaufte die Reederei acht ehemalige deutsche Bunkerboote von der britischen Royal Navy die unter den Namen Cisalpina 1 bis 8 fuhren In Belgien wurden 12 moderne Tankschiffe mit Doppelschrauben gebaut die auch noch einen Tankkahn schleppen konnten Flottenvergrosserung BearbeitenDurch Aufstockung des Aktienkapitals von sechs auf zwolf Millionen Schweizer Franken wurde es moglich die Flotte stark zu vergrossern Es wurden zehn Gutermotorschiffe der Strom Klasse mit 1650 Tonnen Tragfahigkeit und zweimal 600 PS Antriebsleistung gebaut diese konnten zwei Kahne schleppen Es folgten sechs kleine schnelle Stuckgutschiffe mit 720 Tonnen und weitere Schiffe Ab 1963 wurden die Schiffe der Strom Klasse mit Schubhornern ausgerustet und 12 Schub Schleppleichter gebaut Diese Leichter konnten 1000 Tonnen laden und hatten einen Schottel Navigator mit dem sie im Hafen verholt werden konnten 1961 gab es Versuche mit Koppelverbanden Dazu wurden die Edelweiss 10 und die Edelweiss 15 um rund 20 Meter verkurzt zu Leichtern umgebaut und in Tristan und Isolde umbenannt Allerdings verliefen die Versuche als Koppelverband nicht zufriedenstellend und wurden eingestellt 1956 wurden zwei unter osterreichischer Flagge fahrende Gutermotorschiffe die Austria 1 und die Austria 2 an den Rhein uberstellt Diese Schiffe gehorten der SRAG Tochter Rohner Gehring amp Cie A G in Wien Spater kamen weitere sechs Schiffe dazu und osterreichische Schiffsjungen wurden eingestellt Personenschifffahrt BearbeitenBereits in den 1930er Jahren konnten Passagiere auf den Schleppern mitfahren Unter anderem wurde der Motorschlepper Uri mit Passagierkabinen ausgerustet Nach 1945 erhielt das durch Kriegseinwirkungen beschadigte Motorguterschiff Bosco Kabinen fur 16 Passagiere 1955 wurde der Dampfschlepper Bern zum Passagier Frachtschiff umgebaut und auf Dieselantrieb umgerustet Unter dem Namen Basilea fuhr das Schiff jahrelang auf dem Rhein 1964 kaufte die SRAG das Flusskreuzfahrtschiff Schwabenland und taufte es in Ursula um das ist der Name der Schutzpatronin der Schifffahrt Lehrlingsausbildung BearbeitenBis zum Zweiten Weltkrieg fuhren auf den Schweizer Schiffen uberwiegend deutsche belgische und niederlandische Besatzungen Durch den Krieg wurde das Personal knapp sodass die Reederei einheimisches Personal ausbilden musste Ein Kanalschiff wurde zum Wohn und Schulschiff Leventina umgebaut Die Matrosenausbildung dauerte insgesamt drei Jahre davon die Grundausbildung auf dem Schiff vier Monate Anfangs herrschte eine strenge Schulordnung und die Schiffsjungen trugen Uniformen Unterrichtsfacher waren neben der praktischen und theoretischen Ausbildung Turnen Schwimmen Kochen sowie Franzosisch und Niederlandisch In den 1970er Jahren kaufte die Reederei den Motorschlepper Lai da Tuma und benutzte ihn als Schulschiff 2 3 Seeschifffahrt Bearbeiten1935 bzw 1936 wurden zwei hollandische Kustenmotorschiffe die Bernina und die Albula von der Niederlassung Schellen Scheepvaart amp Befrachting N V Alpina Rotterdam gekauft Beide Schiffe fuhren unter niederlandischer Flagge 1936 fuhr die Bernina mit einer Ladung Zucker von London bis nach Basel 1940 wurden auf Veranlassung der Schweizer Gasindustrie die unter panamesischer Flagge fahrenden Hochseedampfer Calanda und Maloja gekauft Nach Verabschiedung des Schweizer Seefahrtgesetzes 1941 waren dies die beiden ersten Schiffe im Schweizer Seeschiffsregister Anfang 1942 wurden die Albula und ausserdem drei Schiffe des Internationalen Roten Kreuzes ubernommen die Caritas 1 die Caritas 2 und die Henry Dunant sowie die Lugano der Nautilus A G Glarus Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schiffe dem KTA Kriegs Transport Amt Bern unterstellt und beforderten Getreide und andere lebenswichtige Guter von den USA nach Lissabon und Genua Von dort gelangten sie auf dem Landweg in die Schweiz Nach dem Krieg kaufte die Reederei den Dampfer Eiger vom KTA und stellte ihn unter dem Namen Cristallina in Dienst Er wurde schon im Januar des folgenden Jahres verkauft In England wurden zwei Neubauten die Carona und die Cristallina bestellt In Westdeutschland wurde fur die Tochtergesellschaft Alpina Reederei Basel die Basilea gebaut Auch alle weiteren Schiffe wurden von der Alpina bereedert Nur die Rigi und die Regina waren im Besitz der Aquila Reederei AG Basel und der Regina Schiffahrt AG Basel Diese beiden Reedereien gehorten zu den Buhrle und Gohner Konzernen Die Seeschiffe Anunciada und Allbrogia waren ab 1948 bzw 1952 im Management der 1947 gegrundeten Tochtergesellschaft der Alpina Transports et Affretements S A in Antwerpen In den 1970er Jahren wurden die Aufgaben der Alpina Antwerpen nach Basel verschoben In Buenos Aires Rio de Janeiro und Genua wurden Buros der Alpina Maritima S a r l eroffnet 1962 ubernahmen Ernst Gohner und Dieter Buhrle je 25 der Alpina Reederei und stockten bis 1971 ihre Beteiligungen auf jeweils 49 25 auf Die Reederei besass bis zu zehn Seeschiffe unter Schweizer Flagge und mit vorwiegend schweizerischer Besatzung Anfang 1987 stellte die Alpina Reederei ihren Betrieb ein Die zwei letzten Schiffe unter Schweizer Flagge die Kuhlschiffe Basilea und Turicia wurden von der Air Sea Broker AG Panalpina im Februar 1987 ins Management ubernommen und in Zypern registriert 1996 wurden beide Schiffe ins Ausland verkauft Nachfolgend eine tabellarische Ubersicht der Schiffe und Reedereien der Schiffe die unter Schweizer Flagge registriert wurden in zeitlicher Reihenfolge Beginn der Einflaggung imSchiffregister der Schweiz Ort derEinflaggung Schiffsname Reederei Eigner19 April 1941 4 Savona Calanda Schweizerische Reederei AGWWII KTA Kriegs Transport Amt Bern 1941 Maloja Schweizerische Reederei AGWWII KTA Kriegs Transport Amt Bern 1942 Albula Schweizerische Reederei AGWWII KTA Kriegs Transport Amt Bern 1942 Caritas 1 Internationales Rotes Kreuz1942 Caritas 2 Internationales Rotes Kreuz1942 Henry Dunant Internationales Rotes Kreuz1942 Lugano Schweizerische Reederei AGWWII KTA Kriegs Transport Amt Bern Tochtergesellschaften und Niederlassungen BearbeitenIn den Basler Hafen wurden Lager und Umschlagseinrichtungen gebaut entlang des Rheins Tochtergesellschaften gegrundet und Verbindungen mit befreundeten Unternehmen geknupft Bereits nach funf Jahren war die Genossenschaft in Strassburg Kehl Mannheim Duisburg Rotterdam und Antwerpen vertreten in Dordrecht Lobith Emmerich und Sankt Goar entstanden Agenturen Die unten aufgefuhrten Tochtergesellschaften verfugten uber eigenen Schiffsraum der unter den jeweiligen Landesflaggen betrieben wurde Societe Franco Suisse de Navigation S A Strassburg 10 Oktober 1923 N V Nederlandsch Zwitsersche Scheepvaart Maatschappij Rotterdam 1 Juli 1924 ab 1953 N V Alpina Scheepvaart Maatschappij Rotterdam Les Chargeurs Belgo Suisses S A Antwerpen 15 Marz 1929 Navalsa S a r l Strassburg 14 September 1932 Badisch Schweizerisches Schiffahrtskontor G m b H Kehl 14 September 1932 Naphta Societe de Transports a r l Strassburg 22 Januar 1935 Vinotra S A Paris 29 Marz 1935 5 Literatur BearbeitenBarbara Luem Abschied von den roten Schweizern Der Verkauf der Schweizerischen Reederei und Neptun AG In Basler Stadtbuch 2000 S 112 117 Weblinks Bearbeitenhttps www binnenschifferforum de forumdisplay php 36 SRN AG Basel Weitere Informationen zu den Schiffen https www binnenschifferforum de forumdisplay php 1413 Rote Schweizer Basel von 1938 bis 1975 Schiffe der Roten Schweizer https www binnenschifferforum de forumdisplay php 725 Neptun Transport amp Schiffahrts AG Basel Schiffe die unter der Neptun Reederei fuhren Schulschiff LevantinaEinzelnachweise Bearbeiten Luzia Knobel Nicolas Jaquet In Gemeinde Lexikon Riehen ehemaliges Schulschiff Lai da Tuma Schulschiff Leventina Helmut Stalder in Neue Zurcher Zeitung 2 April 2017 Die Schweizer Flotte gerat in Schieflage Geschichte der Schweizerischen Reederei AG Memento des Originals vom 1 Februar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www swiss ships ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizerische Schleppschiffahrtsgenossenschaft amp oldid 230229785