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Schutzkolloide auch Schutzcolloid sind fast ausschliesslich hochmolekulare Verbindungen die bei Fallungsreaktionen d h bei Reaktionen in denen aus einer homogenen flussigen Phase eine feste Phase ausgeschieden wird ein Zusammenklumpen Agglomerieren Aggregation Ausflocken Koagulieren der Primarpartikel verhindern Von den Schutzkolloiden zu unterscheiden sind die Dispergieradditive die nachtraglich zu einer Suspension hinzu gegeben werden Inhaltsverzeichnis 1 Wirkungsmechanismus 2 Anwendungsbeispiele 2 1 Lichtempfindliche Schichten in der Analogfotografie 2 2 Suspensionspolymerisationen 3 Arten von Schutzkolloiden 4 Quellen und EinzelnachweiseWirkungsmechanismus BearbeitenDie Schutzkolloide lagern sich mit ihrem hydrophoben Teil an die Primarpartikel an und wenden ihren polaren d h hydrophilen Molekulteil der wassrigen Phase zu Durch diese Anlagerung an der Grenzflache verringern sie die Grenzflachenspannung und verhindern die Agglomeration der Primarteilchen Zudem erhohen sie die Viskositat an der Grenzflache und da alle Schutzkolloide grosse Mengen Wasser zu binden vermogen erhoht sich gleichzeitig die Viskositat der betreffenden Dispersion Um die Schutzwirkung verschiedener Schutzkolloide zu vergleichen wurde von Richard Zsigmondy 1901 die sogenannte Goldzahl definiert Sie ist die Menge Schutzkolloid die den Farbumschlag einer kolloiden Goldlosung verhindert Wolfgang Ostwald verwendete anstelle der kolloiden Goldlosung eine kolloide Kongorubinlosung und definierte 1919 die Kongorubinzahl V Bermann definierte eine Eisenzahl In diesen Definitionen wird die Wasserstoffkonzentration der Hydrosole und der Schutzkolloide nicht berucksichtigt 1 Anwendungsbeispiele BearbeitenLichtempfindliche Schichten in der Analogfotografie Bearbeiten In der analogen Fotografie werden die lichtempfindlichen Schichten aus Silberbromid mit Hilfe eines Schutzkolloids hergestellt Das klassische Schutzkolloid ist dabei die Gelatine die bei der Reaktion zwischen Silbernitrat und Bromidsalz das Zusammenklumpen der Kristalle verhindert und so fur eine gleichmassige Verteilung sorgt Suspensionspolymerisationen Bearbeiten Bei einer Suspensionspolymerisation wird ein Verklumpen der Monomertropfchen sowie der Produktperlen wahrend der Reaktion verhindert Arten von Schutzkolloiden BearbeitenEs sind meist wasserlosliche Polymere wie teilverseiftes Polyvinylacetat Polyvinylalkohol Polyvinylpyrrolidon Celluloseether Tylose wie zum Beispiel Methylcellulose Hydroxyethylcellulose Hydroxypropylmethylcellulose Polyacrylate Starke Proteine Alginate Pektine und Gelatine Quellen und Einzelnachweise BearbeitenGlossar Schutzkolloide in der ChemgaPedia Schutzkolloid im Fachlexikon fur Putze amp Beschichtungen Raph Ed Liesegang Kolloidchemische Technologie Ein Handbuch kolloidchemischer Betrachtungsweise in der chemischen Industrie und Technik Springer 1932 ISBN 3 642 49919 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schutzkolloid amp oldid 233041754