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Dieser Artikel beschreibt die Strasse Schrangen in Lubeck Zum denkmalgeschutzten Gebaude in Flensburg siehe Schrangen Flensburg Der Schrangen ist eine Strasse in der Lubecker Altstadt Die Lage des Schrangen rot markiert auf einem Stadtplan von 1910Der Schrangen Blick in Richtung Breite Strasse im Hintergrund die Turme der MarienkircheCarl Julius Milde Blick uber den oberen Schrangen auf die Marienkirche 1847Der zusammengelegte Schrangen im Jahre 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDer etwa 100 Meter lange Schrangen befindet sich im Zentrum der Stadt in der Nord West Ecke des Johannis Quartiers Er beginnt in der Breiten Strasse gegenuber vom Kanzleigebaude und fuhrt als platzartig breite Verbindung zur parallel verlaufenden Konigstrasse hinab Geschichte BearbeitenSeit dem 13 Jahrhundert befanden sich die Verkaufsbuden niederdeutsch Schrangen wortlich ursprunglich Schranken im alten Sinne von Tischen oder Tresen der Schlachter auf einem Platz an der Breiten Strasse gegenuber vom heutigen Kanzleigebaude Dieser Platz bildete den eigentlich Schrangen genannten Bereich Von der Konigstrasse her bildeten zwei schmale Gassen den Zugang von denen die nordliche erstmals 1293 mit dem lateinischen Namen macella carnificum Fleischmarkt der Schlachter urkundlich erwahnt wird 1457 lautet die niederdeutsche Bezeichnung Vleschschrangen Fleischbuden 1472 Kuterstrate nach dem Begriff Kuter fur Schlachter 1587 ist die Variante Kutterstrasse belegt 1700 dann die verballhornend wirkende Fassung Koterstrasse Die erste Erwahnung der sudlichen Gasse mit dem lateinischen Namen platea praeconum Gerichtsdiener Strasse datiert von 1294 Die Bezeichnung bezog sich auf die hier gelegene Frohnerei die Dienstwohnung der stadtischen Buttel war und als Vollstreckungsort gerichtlich verhangter Strafen sowie als Gefangnis diente Die niederdeutschen Namen Boddelstrate 1458 und Bodelstrate 1471 die beide Buttelstrasse bedeuten verweisen ebenfalls hierauf Die Frohnerei wurde 1840 abgebrochen Bis 1845 war den Lubecker Schlachtern gesetzlich vorgeschrieben ausschliesslich auf dem Schrangen Fleisch zu verkaufen Nach Aufhebung dieser Bestimmung verloren die Buden ihre Funktion da die Schlachter es nunmehr vorzogen ihre Ware in ihren Hausern anzubieten Die Verkaufsstande wurden abgebrochen der nunmehr frei gewordene Platz mit Baumen bepflanzt Die Bezeichnung Schrangen ging zunehmend auf die von der Konigstrasse hinauffuhrenden Gassen uber und 1884 wurde diese Entwicklung bestatigt als die nordliche Gasse den bereits geraume Zeit verwendeten Namen Alter Schrangen auch amtlich erhielt und die sudliche zum Kleinen Schrangen wurde Der Platz der den eigentlichen Schrangen darstellte war bereits 1852 mit einem neu errichteten Spritzenhaus bebaut worden und vollkommen verschwunden In den Jahren 1928 und 1929 wurden die Gebaude zwischen dem Alten und dem Kleinen Schrangen auf ganzer Lange zwischen Breiter Strasse und Konigstrasse abgerissen und eine platzartig breite neue Strasse geschaffen Die beiden Gassen horten formell 1931 zu bestehen auf und gingen in den neu angelegten Schrangen auf Architektur BearbeitenDominiert wird der Schrangen heute von den beiden 1993 1997 neu errichteten Karstadt Kaufhausbauten welche die gesamte Nordseite sowie die Sudseite zur Konigstrasse hin einnehmen Historische Bauten existieren nicht mehr seitdem zugunsten eines ausgesprochen schmucklosen Warenhaus Neubaus im Jahre 1960 die bis dahin erhalten gebliebenen mittelalterlichen Arkadenhauser an der Sudseite abgebrochen wurden Die kunftige Gestaltung der wenig reizvollen Asphaltflache des Schrangen ist seit Jahren umstritten Lange Zeit hatte die Stadt Lubeck keinerlei Konzept das gegenwartige Gesicht der Strasse mit Baumen in Pflanzkubeln und einem als Dauerprovisorium errichteten Gastronomiebetrieb spiegelt dies durch seine Behelfsmassigkeit wider Wahrend Burgerbefragungen stets ergaben dass in der Offentlichkeit eine dauerhafte Bepflanzung und Gestaltung als ansprechender Aufenthaltsplatz favorisiert wird lehnten Architekten und Stadtplaner diese Vorstellungen ebenso regelmassig als nicht probat fur die Formung innerstadtischer Raume ab Zuletzt entschied sich die Stadtverwaltung fur die Errichtung eines massiven Gastronomiegebaudes was auf erhebliche Kritik stiess da hierdurch der Blick auf die Marienkirche beeintrachtigt wurde Diese Planungen sind mittlerweile wieder hinfallig unter anderem da sich herausstellte dass es keine Gastronomen gibt die an einer Nutzung des Gebaudes interessiert waren Die Zukunft des Schrangen ist somit weiterhin offen Literatur BearbeitenW Brehmer Die Strassennamen in der Stadt Lubeck und deren Vorstadten H G Rathgens Lubeck 1889 Max Hoffmann Die Strassen der Stadt Lubeck In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Jg 11 1909 ISSN 0083 5609 S 215 292 Auch Sonderabdruck 1909 Die Jurisprudenz des Oberappellations Gerichts der vier freien Stadte Deutschlands in burgerlichen Rechtssachen aus Lubeck Band 1 1848 55 Verlag Hermann Gesenius Bremen 1866 ZDB ID 513049 9 Weblinks BearbeitenHansestadt Lubeck Wechselhafte Funktion und Gestaltung des Schrangen53 867574 10 68683 Koordinaten 53 52 3 3 N 10 41 12 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schrangen amp oldid 218937792