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Als Schramen bezeichnet man die schlitzende Art der Gesteinsarbeit beim Bergbau Dabei wird das Gestein mittels eines spitzen Eisens Berg oder Schrameisen genannt und eines Hammers Faustel ausgemeisselt um einen schmalen Schlitz den Schram auch Schramm zu schlagen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Manuelles Schramen 2 1 Schramgezahe 3 Maschinelles Schramen 3 1 Die verwendeten Maschinen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDie Ortsbrust oder der Abbaustoss bieten in der Regel nur eine freie Flache an der der Bergmann ansetzen kann um das Mineral zu bearbeiten Um diese Flache besser bearbeiten zu konnen muss er sich eine zweite freie Flache in der Flozebene erstellen 2 Fur diese Vorarbeit beim Abbau harterer Materialien wie Erz oder Steinkohle wird das Schramen angewendet Nach dem Schramen konnen dann grossere Stucke gewonnen werden dazu werden dann Werkzeuge wie der Abbauhammer oder andere Werkzeuge zum Einsatz gebracht Das Schramen steht aber nicht nur am Anfang beim Gewinnen des gewunschten Abbaumaterials sondern naturlich auch beim Vortrieb von Strecken und der Herstellung von Stollen 3 Durch das Schramen wird die Spannung in der Lagerstatte gelost und der innere Zusammenhalt des Lagerstattenblocks aufgehoben 4 Eine weitere Methode eine zusatzliche freie Flache anzubringen ist das Einbringen einer Kerbe senkrecht zur Flozebene Diese Kerben werden ebenfalls Schlitz genannt und es werden immer zwei Kerben angebracht Wahrend der Schram zunachst parallel zur Flozebene angebracht wird werden die Kerben anschliessend rechtwinklig zur Flozebene eingebracht 5 In Anlehnung an diese grundlegende Vorarbeit sind Bergleute fruher auch als Schramer bezeichnet worden diese Bezeichnung ist heute jedoch nicht mehr ublich Entsprechend wurde ein Hauer der sich nur auf die Schramarbeit beschrankt auch Schramhauer genannt 6 Das Schramen wurde in der Regel beim Braun und Steinkohlebergbau angewendet aber auch in weicherem Material wie beim Abbau von Salz aus dem Salzstock kam das Schramen zum Einsatz Im Erzbergbau wurde das Schramen nur gelegentlich angewandt aufgrund des festen Gesteins wurden hier andere Techniken wie das Feuersetzen oder die Sprengung angewandt 4 Manuelles Schramen Bearbeiten nbsp Manuelles Schramen Darstellung mit einer Puppe Besucherbergwerk Graf Wittekind Dortmund SybergFur das manuelle Schramen benotigt ein Bergmann sehr viel Erfahrung insbesondere uber die optimale Fuhrung des Schrams Von der richtigen Wahl des Schrams ist die erbrachte Fordermenge pro Zeitspanne abhangig Auch der Anteil der Stuckkohlen hangt von der richtigen Lage des Schrams ab Es mussen bei der Auswahl des Schrams die jeweiligen Verhaltnisse der Lagerstatte berucksichtigt werden Auch die Festigkeit des abzubauenden Minerals spielt bei der Wahl des Schrams eine grosse Rolle Dabei wird die Lage des Schrams in der Regel mit dem Steiger abgestimmt Bei flozartigen Lagerstatten wird der Schram meistens in der Mitte des Flozes angebracht Um den Schram optimal anzusetzen wahlt der Bergmann zunachst die weichsten und am starksten zersetzten Zwischenmittel Schiefer im Floz aus Diese werden dann zuerst herausgelost um die abgebauten Kohlen nicht zu stark zu verunreinigen Bei Flozen ohne Zwischenmittel wird der Schram im Bereich der weichsten Flozteile gefuhrt Bei Flozen mit gleichmassiger Festigkeit wird der Schram im Bereich des Liegenden gefuhrt Damit nur wenig Staubkohlen anfallen wird bei dieser Lage des Schrams dieser so schmal wie moglich erstellt 7 Schramgezahe Bearbeiten Von den Schramhauern wurden drei verschiedene Gezahe verwendet der Schramhammer die Schramhaue und der Schramspiess Der Schramhammer wird auch Spitzhammer Berghammer Haueisen oder auch Knappeneisen genannt Vom Prinzip her ist der Schramhammer eine Art Keilhaue die am hinteren Ende noch mit einem Hammer versehen ist Der Schramhammer wird uberwiegend zum Schramen verwendet Die Schramhaue ist eine leichte Keilhaue die ausschliesslich verwendet wird um den Schram herzustellen Der Schramspiess besteht aus einer viereckigen geraden Eisenstange die an einem Ende in einer Spitze auslauft Der Schramspiess ersetzt die Funktion der Brechstange und des Fimmels er wird bei der Keilhauenarbeit eingesetzt 8 Maschinelles Schramen BearbeitenDa das manuelle Schramen sehr schwierig und zeitaufwendig ist wurde bereits im 19 Jahrhundert das manuelle Schramen durch das maschinelle Schramen ersetzt Bei der maschinellen Schramarbeit wird ein grosserer Abbaufortschritt erzielt Durch den gezielten Einsatz der maschinellen Schramarbeit konnte die Schiessarbeit reduziert werden Dadurch wurde auch das nach dem Schiessen erforderliche Bereissen der Firste verringert Ausserdem konnten dadurch die Unfalle die durch Stein und Kohlenfall verursacht wurden verringert werden 9 Maschinelles Schramen wurde bis zu einer Flozmachtigkeit von 2 5 Metern angewandt Bei grosseren Flozmachtigkeiten konnten die Maschinen durch die herunterfallenden Kohlenbrocken verschuttet werden Die maschinelle Schramarbeit war am besten bei Flozen mit einem flachen Einfallen bis zu 25 Gon geeignet Bei hoheren Flozen oder Flozen mit einem grosseren Einfallen waren die Bedienmannschaften auch starker durch Kohlenfall gefahrdet Wichtig beim maschinellen Schramen ist auch die Lage des Schrams Der Schram darf nicht zu dicht im Sohlenbereich angesetzt werden Wird der Schram zu dicht im Sohlenbereich angesetzt zieht die Kette das anfallende Kohlenklein wieder in den Schram hinein Dies erfordert wieder einen zusatzlichen Arbeitsaufwand da das Kohlenklein muhsam von Hand weggeschaufelt werden muss Ist eine Schram nicht anders zu platzieren so ist bei Schramlagen unter 100 Millimeter der Einsatz eines Schramkleinraumers erforderlich 2 Die verwendeten Maschinen Bearbeiten nbsp Korfmann Schrammaschine im Bergbaumuseum BochumBereits seit 1862 gibt es Schrammaschinen Sie wurden mittels Luft oder auch Wasserdruck betrieben so dass das Schramzeug eine hauende oder schneidende Bewegung machen konnte Die Schrammaschine von Carrett Marshall amp Co in Leeds hatte als Motor eine Wassersaulenmaschine mit fliegendem Zylinder die auf einem eisernen Wagen ruhte 10 Heutige Schrammaschinen beschranken sich nicht nur auf Heraushauen von Gestein bzw Erz oder Kohle Sie sind weiterentwickelt zu Schramladern und dienen wie der Name bereits andeutet auch zu deren Ab und Weitertransport 11 Maschinen die einen parallelen Schnitt zum Liegenden oder zum Hangenden erzeugen nennt man Schrammaschinen Maschinen die einen senkrecht oder rechtwinklig zum Liegenden verlaufenden Schnitt erzeugen werden Schlitz oder Kerbmaschinen genannt 2 In der Gewinnung von Naturstein Marmore Tuffe weiche Kalk und tongebundene Sandsteine werden Schrammaschinen eingesetzt die Schramblatter mit einer Schwertlange bis zu 5 0 m bei einer Arbeitstiefe bis ca 2 5 m verwenden Literatur BearbeitenWalter Bischoff et al Das kleine Bergbaulexikon Hrsg Westfalische Berggewerkschaftskasse Dritte Auflage Gluckauf GmbH Essen 1981 ISBN 3 7739 0248 4 S 184 Einzelnachweise Bearbeiten Erklarendes Worterbuch der im Bergbau in der Huttenkunde und in Salinenwerken vorkommenden technischen und in Salinenwerken vorkommenden technischen Kunstausdrucke und Fremdworter Verlag der Falkenberg schen Buchhandlung Burgsteinfurt 1869 a b c Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1961 Gustav Kohler Lehrbuch der Bergbaukunde 2 Auflage Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1887 a b Moritz Ferdinand Gatzschmann Vollstandige Anleitung zur Bergbaukunst Dritter Theil Die Gewinnungslehre Verlag von J G Engelhardt Freiberg 1846 Emil Stohr Emil Treptow Grundzuge der Bergbaukunde einschliesslich der Aufbereitung Verlagsbuchhandlung Spielhagen amp Schurich Wien 1892 Bergmannisches Worterbuch Johann Christoph Stossel Chemnitz 1778 Carl Hartmann Handbuch der Bergbau und Huttenkunde Oder die Aufsuchung Gewinnung und Zugutemachung der Erze der Stein und Braunkohlen und anderer nutzbarer Mineralien Eine Encyklopadie der Bergwerkskunde nebst Atlas mit 45 lithographirten Royal Folio Tafeln Verlag Druck und Lithographie Bernhard Friedrich Voigt Weimar 1858 Heinrich Veith Deutsches Bergworterbuch mit Belegen Verlag von Wilhelm Gottlieb Korn Breslau 1871 Fritz Heise Fritz Herbst Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Erster Band Verlag von Julius Springer Berlin 1908 Berg und Huettenmaennische Zeitung 1863 Zweiundzwanzigster Jahrgang Buchhandlung J G Engelhardt Freiberg 1863 Heinz Kundel Kohlengewinnung 6 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1983 ISBN 3 7739 0389 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schramen amp oldid 237550201