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Die Schlacht von Grochow vom 25 Februar 1831 war eine der grossten Schlachten wahrend des Novemberaufstandes zwischen den aufstandischen polnischen Truppen und der Armee des Kaiserreichs Russland Sie gilt als unentschieden weil sich die Polen lange Zeit gegen einen stark uberlegenen Gegner behaupten konnten auch wenn sie sich schliesslich uber die Weichsel zuruckziehen mussten Schlacht bei GrochowTeil von Novemberaufstand Schlacht bei Grochow Historiengemalde von Bogdan WillewaldeDatum 25 Februar 1831Ort Grochow bei WarschauAusgang ErgebnislosKonfliktparteienRussisches Kaiserreich 1721 Russland Polen PolenBefehlshaberHans Karl von Diebitsch Sabalkanski Jozef ChlopickiTruppenstarke71 000 Manndavon 16 700 Reiter252 Geschutze Ein Viertel der russ Truppen kam nicht zum Einsatz 1 56 000 Mann davon 12 000 Reiter 120 Geschutze 8000 Mann MilizenVerluste9400 13 1 12 000 21 6 od 7300 13 1 2 Schlachten des Novemberaufstands 1830 31 Stoczek Wawer Bialoleka Grochow Debe Wielkie Iganie Ostroleka Rajgrod Kaluszyn Miedzyrzec Warschau Wola Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Einzelnachweise 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNach dem Beginn des Aufstandes scheute die polnische Fuhrung vor einer Winteroffensive in Richtung Litauen zuruck Stattdessen hatte die russische Armee ihre Einheiten reorganisiert und liess sie in Richtung Warschau marschieren da der Besitz der Hauptstadt als kriegsentscheidend angesehen wurde Der Vormarsch begann am 5 Februar bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius Die zugefrorenen Flusse erleichterten zunachst den Vorstoss bis am 7 Februar Tauwetter einsetzte Es kam am 15 und 17 Februar zu ersten Gefechten und am 19 zu einer Schlacht bei Wawer Nach schweren Kampfen mussten sich die Polen auf eine Stellung bei Grochow zuruckziehen Dort lagen sich die russische und die polnische Armee gegenuber Die russischen Truppen umfassten etwa 60 000 Mann unter dem Kommando von Feldmarschall Hans Karl von Diebitsch Sabalkanski und Georg Andreas von Rosen Die polnische Armee war etwa 40 000 Mann stark und stand de facto unter dem Kommando von General Jozef Chlopicki Der offizielle Oberbefehlshaber Michal Gedeon Radziwill spielte keine nennenswerte Rolle Weitere hochrangige Generale auf polnischer Seite waren unter anderem Jan Zygmunt Skrzynecki und Jan Krukowiecki Beide Armeen verfugten uber zahlreiche Geschutze Auf polnischer Seite waren dies etwa 100 auf russischer Seite 250 Stuck Neben regularen Einheiten die sich zu Beginn des Aufstandes der polnischen Nationalregierung unterstellt hatten kampften auf polnischer Seite etwa 8000 nur mit Sensen ausgerustete Bauern Funf Tage lang vom 20 bis 24 Februar 1831 standen sich die Armeen gegenuber Dabei kam es zu mehreren kleineren Gefechten Der russische Feldmarschall wartete auf Verstarkung durch das Grenadierkorps Die russische Armee litt in dieser Zeit unter massivem Versorgungsmangel In den letzten beiden Tagen fehlte es an Brot Bereits am ersten Tag versuchten die Russen ein strategisch wichtiges Erlenwaldchen zu nehmen mussten sich aber nach einem Verlust von 800 Mann wieder zuruckziehen Verlauf Bearbeiten nbsp Plan der Schlacht polnisch Die polnischen Einheiten sind rot die russischen blau dargestellt nbsp Russische Kavallerieattacke Gemalde von Bogdan WillewaldeDiebitsch beabsichtige nach Ankunft der Grenadiere die er am 25 Februar erwartete die Polen mit frischen Truppen zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen Um 9 Uhr morgens begann die Schlacht Noch wahrend des Gottesdienstes auf russischer Seite griffen die polnischen Truppen zunachst mit leichter Infanterie und Geschutzfeuer an Bis dahin waren die erwarteten russischen Grenadiere nicht eingetroffen Gleichwohl nahm der russische Befehlshaber die Schlacht an Mehrmals versuchten russische Einheiten vergeblich unter schweren Verlusten das Erlenwaldchen zu sturmen Zeitweise schien der Sieg der Polen nahe Beide Feldherren nahmen zeitweise aktiv am Kampf teil Auf Seiten der Polen war problematisch dass einige Kommandeure die Befehle des Feldherren nicht befolgten Erst um ein Uhr gelang es den Russen die Stellung zu nehmen Insgesamt sollen 10 000 Mann beider Seiten bei dem Waldchen gefallen sein Die polnischen Truppen zogen sich in vorbereitete Verteidigungsstellungen zuruck Dabei wurden sie von der russischen Kavallerie angegriffen Diese erlitt ihrerseits auch durch Kartatschenfeuer schwere Verluste Auch hielt die polnische Reiterei die russische Kavallerie auf und verhinderte dass die Russen einen eindeutigen Sieg erringen konnten Schliesslich zog sich die polnische Armee nach Praga und dann uber die Weichsel nach Warschau zuruck Der russische Feldmarschall verzichtete darauf Praga sofort anzugreifen und damit den polnischen Aufstand rasch niederzuschlagen Mit dem Beginn der Dunkelheit um 17 Uhr endete die eigentliche Schlacht Folgen BearbeitenAm nachsten Tag nahmen die Russen einen Teil von Praga ein Die Polen zundeten einen anderen Teil der Stadt an Am 27 besetzten die Russen ganz Praga wahrend die Polen den befestigten Bruckenkopf nach Warschau behaupteten In der blutigen Schlacht verloren die Russen 9 400 und die Polen 7 300 Mann Andere Angaben sprechen von zusammen 25 000 Toten auf beiden Seiten Auch der polnische Oberkommandierende wurde schwer verwundet Nach der Schlacht kam es etwa vier Wochen lang zu einer weitgehenden Unterbrechung der Kampfhandlungen die beide Seiten zur Reorganisation ihrer Einheiten nutzten Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen nach Otto Berndt Die Zahl im Kriege Statistische Daten aus der neueren Kriegsgeschichte in graphischer Darstellung Wien 1897 A Puzyrewski Wojna polsko rosyjska 1831 roku Wydawnictwo Przegladu Tygodniowego Warschau 1888 polnisch Literatur BearbeitenJerzy Jan Lerski Historical dictionary of Poland 966 1945 Westport 1996 S 179 Militarwochenblatt Nr 811 vom 7 Januar 1832 S 4637 4640 Gustav Hermes Geschichte der polnischen Revolution in den Jahren 1830 und 1831 und ihrer Helden Berlin 1843 S 138ff Sarmaticus Von der Weichsel zum Dnjepr Geographisch kriegsgeschichtliche und operative Studie Hannover 1886 S 276ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Grochow amp oldid 219308885