Die Schirazi oder Shirazi (bzw. Schirasi), auch bekannt als Mbwera (swahili: Washirazi), sind eine ethnische Gruppe, die an der Suaheli-Küste und auf den nahe gelegenen Inseln im Indischen Ozean lebt, insbesondere auf den Inseln Sansibar, Pemba und den Komoren. Ihre Ursprünge hängen mit Schiraz und der südwestlichen Küstenregion Irans zusammen. Die Schirazi sind bekannt dafür, dass sie zur Verbreitung des Islam an der Suaheli-Küste beitragen, ihre Rolle bei der Errichtung der lokalen persisch-arabisch-suahelischen Sultanate, ihren Einfluss auf die Entwicklung der Swahili-Sprache und den Reichtum, den sie durch den Handel mit Waren und Sklaven angesammelt haben. Die ostafrikanische Küste und die nahe gelegenen Inseln dienten als Handelsbasis. Während die Afro-Iraner im 19. Jahrhundert von Sklavenhändlern von der Suaheli-Küste nach Iran geschleppt wurden, sind die Schirazi Perser, die im Mittelalter an die ostafrikanische Küste kamen.
Heute sprechen sie aber Swahili oder andere Bantusprachen, sind aber stolz auf ihre persischen Wurzeln. Ursprünglich waren sie muslimisch (schiitisch oder sunnitisch), heute gibt es durch die Kolonialisierung auch christliche Schirazi.
Einzelnachweise Bearbeiten
- George Thomas Kurian: Tanzania -- Ethnic Groups. In: East Africa Living Encyclopedia. Abgerufen am 8. April 2020 (englisch).
- ↑ Anthony Appiah, Henry Louis Gates Jr.: Encyclopedia of Africa. Oxford University Press, 2010, ISBN 978-0-19-533770-9 (google.de [abgerufen am 8. April 2020]).
- August H. Nimtz: Islam and Politics in East Africa: The Sufi Order in Tanzania. U of Minnesota Press, ISBN 978-1-4529-1041-3 (google.de [abgerufen am 8. April 2020]).
- Anna Irene Del Monaco: Rivista L'architettura delle città: The Journal of the Scientific Society Ludovico Quaroni n. 3-4-5/2014. Edizioni Nuova Cultura, 2014, ISBN 978-88-6812-355-0 (google.de [abgerufen am 8. April 2020]).