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Die Schildhofe in Passeier sind bauerliche Anwesen mit denen bestimmte Rechte und Freiheiten verbunden waren 1 Sie unterscheiden sich teilweise baulich von den damals ublichen Hofen verfugen teilweise uber Turme und Mauern Schildhofe in Passeier Atlas Tyrolensis 1774Schildhof GomionSchildhof Saltaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erhaltene Schildhofe 2 1 St Martin 2 2 St Leonhard 3 Sonderfalle 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1317 verlieh Graf Heinrich von Tirol sieben furstlichen Amtstragern 2 besondere Privilegien Sie wurden von der Steuer befreit Als Gegenleistung waren sie verpflichtet innerhalb Tirols zu dienen in Waffen und zu Pferd Sie wurden Schildherren genannt Zu ihrer Stellung gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Theorien demnach wurden sie unter anderem definitiv zu den Einschildrittern also zum niederen Adels gezahlt 3 Die neuere Forschung ist allerdings davon uberzeugt dass sie sich nur in einer Grauzone zwischen Adel und Nichtadel bewegten und den Aufstieg in den Niederadel wohl nie ganz vollziehen konnten 4 Zu dieser Stellung des Schildherren gehorten verschiedene Privilegien darunter das uneingeschrankte Recht Waffen zu tragen Namentlich waren diese Schildherren Egno von Saltaus Haupold und Heinold von Passeier Heinrich von Puchach Friedrich von Weingart Friedrich von Gereut und Berchtold von Steinhaus Ihre Namen sind teilweise noch heute namensgebend fur ihre Hofe Seit dem Freiheitsbrief von Herzog Leopold 1396 unterstanden sie nicht mehr der ordentlichen Gerichtsbarkeit sondern dem Adelsgericht und erhielten Jagd und Fischereirecht auf ihrem Besitz Die Rechte der Schildherren und deren Erben gingen im 15 Jahrhundert auf die Schildhofe uber Ab 1524 waren die Schildhofe im Tiroler Landtag vertreten Im Steuerkataster von 1694 wurden bereits elf Schildhofe aufgefuhrt In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Schildhofe als Inbegriff deutschen Wehrbauerntums instrumentalisiert 5 Bei Prozessionen gehen heute die Schildhofbauern in Tracht und mit einem Schild auf dem der Hofname steht sowie mit einer Hellebarde um zu zeigen dass die Schildhofbauern fruher fur ihren Herrn kampfen mussten Erhaltene Schildhofe BearbeitenDie folgenden Schildhofe sind noch teilweise erhalten sie befinden sich in St Martin bzw in St Leonhard St Martin Bearbeiten Saltaus Untersaltaus Saltus 6 erwahnt 1230 Haupold Obersaltaus Hauppold Hauptbold Hupold erwahnt 1317 Weingarten Granstein Granstein Weingart erwahnt 1284 Lanthaler Oberkalbe Lanthaler erwahnt 1288 Steuerfreiheit 1311 Turm und Reste einer Ringmauer erhalten 7 Kalmbauer Niederkalbe Chalve Chalbe Kalm um 1555 als Schildhof erwahnt 8 Pseirer Turngut erwahnt 1288 viereckiger Turm und Reste einer Ringmauer erhalten Baumkirch Unter Gereut Bamkirch Fresko des Hl Christopherus aus dem 15 Jh Ober Gereut Geraut Gereut Greit Grut erwahnt 1288 1420 mit dem Inhaber Niklas Gerauter von Geraut 9 Steinhaus Staynhaus erwahnt 1285 Erker Spitzbogen und Eselruckenturen aus dem 15 Jh St Leonhard Bearbeiten Alle im 14 Jahrhundert erwahnt bis auf Gomion ohne bauliche Besonderheiten Ebion Erbion Urbian Orbian 1420 mit dem Inhaber Perchtold Wiser von Oerbion 9 Buchenegg Buechenegg Gadenacker Puchach Buochenegg Puochach Happerg Kolber Endhof Gomion Gamion Camian Camyan ehemals Besitz von Albert von Gomion naturlicher Sohn von Meinhard II im Keller alterer Baubestand Eingangstor mit Spitzbogen und WappensteinSonderfalle BearbeitenAls Sonderfall gilt der Gadenackerhof welcher aus dem Buchenegghof herausgebrochen wurde Fruher waren beide Hofe in einem Besitzer vereinigt Beide Hofe hatten aber separate Hauser und Stalle Als im Jahr 1779 Johann Hafner Besitzer des Buchenegg und Gadenackerhofes starb teilten seine Sohne den Hof unter sich auf so dass Mathias Hafner den Buchenegghof und Josef Hafner den Gadenackerhof bekamen Der Gadenackerhof gilt deshalb als Sonderfall weil er als Schildhof gedeutet wurde obwohl er im eigentlichen Sinn keiner ist Wenn die Schildhofbauern bei den oben erwahnten Prozessionen mitgehen gibt es sogar einen Schild mit der Aufschrift Gadenacker den der Gadenackerbauer zusammen mit der Hellebarde mit sich tragt Literatur BearbeitenJosef Weingartner Die Kunstdenkmaler Sudtirols Band 2 7 Auflage Athesia Bozen 1991 ISBN 88 7014 642 1 Heinz Moser Die Schildhofe im Passeier 1 Auflage Athesia Bozen 1988 ISBN 88 7014 493 3 Werner Graf Hauser und Hofegeschichte in St Leonhard in Passeier 1775 1913 Papier Profi St Leonhard St Leonhard in Passeier 1993 Museum Passeier Hrsg Die Schildhofe in Passeier Fragen Antworten Bildergeschichten St Leonhard in Passeier 2017 Adelgott Schatz Die Schildhofe in Passeier in Der Schlern 1924 S 165 176 online Rudolf Granichstaedten Czerva Meran Burggrafen und Burgherren Wien 1949 S 29 34 Heinz v Wieser Die Schildhofe in Passeir in ihrem Bezug zu Schloss Tirol In Oswald Trapp Tiroler Burgenbuch II Band Burggrafenamt Verlagsanstalt Athesia Bozen 1980 S 143 145 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schildhofe in Passeier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schildhof Saltaus im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Haupold im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Lanthaler im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Kalm im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Pseirer im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Baumkirch im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Gereut im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Steinhaus im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Schildhof Gomion im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsEinzelnachweise Bearbeiten Die Schildhofe in Passeier Museum Passeier S 8 Die Schildhofe in Passeier Museum Passeier S 10 Heinz Moser Die Schildhofe in Passeier Bozen 1988 S 9 Gustav Pfeifer Nobis servire tenebitur in armis in Kurt Andermann und Peter Johanek Hrsg Zwischen Adel und Nichtadel Stuttgart 2001 S 51 Bozner Tagblatt Ausgabe vom 30 September 1944 S 1 mit Foto historische Namen nach Granichstaedten Czerva in Klammern Die Schildhofe in Passeier Museum Passeier S 148 f Die Schildhofe in Passeier Museum Passeier S 148 f a b Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 60 61 Nr 959a Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schildhof Passeier amp oldid 236274820