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Der Begriff Schiffelwirtschaft auch Schiffelkultur 1 bezeichnet insbesondere in der Eifelregion und im Hunsruck eine ehemalige Form des Brandfeldbaus 2 bei der die Rasenschicht der Schiffellander abgeschalt getrocknet und verbrannt wurde um sie zur Dungung zu nutzen Auch im Sauerland und im Hohen Westerwald war diese Nutzung bekannt 3 Die Schiffelwirtschaft ahnelt der Rottwirtschaft mit dem Unterschied dass bei der Schiffelwirtschaft die Brache aus Rasen Heide oder Ginstergestrupp bestand wahrend sie bei der Rottwirtschaft aus Niederwald gebildet wurde 4 Aufgrund der Ahnlichkeit wird angenommen dass die Schiffelwirtschaft aus der Rottwirtschaft entstanden ist 5 Die Asche der Schiffelfeuer wurde mit der Herbstsaat zur Dungung auf den Boden verteilt Meist wurde im ersten Jahr Roggen eingesat und flachgrundig eingepflugt Die folgende Fruchtfolge richtete sich nach der Qualitat der Boden wobei auf geringwertigen Boden meist im zweiten Jahr Hafer und im dritten Jahr Buchweizen gesat wurde Nach dem dritten oder vierten Anbaujahr waren die Boden meist ausgelaugt und wurden der Selbstberasung uberlassen Sie dienten dann 15 bis 20 Jahre lang als magere Weide bevor der Rasen erneut abgeschalt wurde und der Bearbeitungszyklus von vorn begann Die sparliche Grasnarbe war schnell abgefressen und ubrig blieben nur die Pflanzen die von den Tieren verschmaht wurden So entstanden mit der Zeit die typischen Heidelandschaften Es bildeten sich Heidekraut und das anspruchslose Borstgras Das Heidekraut wurde regelmassig geschnitten Dadurch bildete sich im Laufe der Jahre eine torfahnliche Bodenbedeckung Diese Bodendeckung wurde mit Schaufeln abgeplaggt abgeschiffelt Die Plaggen wurden auch als Streu fur das Vieh und als Brennmaterial verwendet Literatur BearbeitenKarlheinz Paffen Heidevegetation und Odlandwirtschaft der Eifel Eine pflanzensoziologisch kulturgeographische Untersuchung Diss Bonn 1940 Weblinks BearbeitenErlauterungen zur Schiffelwirtschaft Auszug Magisterarbeit Von der Schiffelwirtschaft zur Wacholderheide Kulturlandschaftswandel in Teilen der Verbandsgemeinde Vordereifel seit dem beginnenden 19 Jahrhundert Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Muller Miny Die Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v Muffling 1801 1828 Teil 2 Das Gelande Eine quellenkritische Untersuchung des Kartenwerks Erlauterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinlande Band 10 Teil 2 Hanstein Koln 1975 ISBN 3 7756 0506 1 S 5 Landwirtschaftliche Jahrbucher 47 Jahrgang Konigliche Preussische Landes Okonomie Kollegium Preussen Ministerium fur Landwirtschaft Domanen und Forsten Preussen 1914 Eintrag Schuffelland in Reinhard Pilkmann Pohl Plattdeutsches Worterbuch des kurkolnischen Sauerlandes Strobel Verlag Arnsberg 1988 Habel H J 1980 Die Kulturlandschaft auf der Basalthochflache des Westerwaldes vom 16 bis 19 Jahrhundert Wiesbaden 1980 S 5 Josef Schmithusen Beitrage zur Landeskunde der Rheinlande Universitat Bonn Geographisches Institut Universitat Bonn Geographisches Seminar 1934 Universitat Bonn Geographisches Institut Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde 16 20 1952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiffelwirtschaft amp oldid 218001420