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Schiedmayer ist der Name einer deutschen Instrumentenbauer Familie die seit 1735 als Hersteller von Tasteninstrumenten tatig ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Schiedmayer amp Sohne 1 3 J amp P Schiedmayer 1 4 Schiedmayer Celesta GmbH 1 5 Muller Schiedmayer 2 Instrumente 2 1 Aktuelle Produkte 2 2 Historische Instrumente 3 Literatur 4 Film 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Johann Lorenz SchiedmayerAnfange Bearbeiten Der erste Instrumentenbauer der Familie war der Orgel und Klavierbauer Balthasar Schiedmayer 1711 1781 in Erlangen der 1735 sein erstes Instrument fertigstellte Drei seiner Sohne erlernten ebenfalls das Klavierbauerhandwerk Johann Georg Christoph Schiedmayer 1740 1820 siedelte sich in Neustadt an der Aisch an Auch sein Sohn Johann Erhard Schiedmayer war Klavierbauer Die Neustadter Klavierfabrik Schiedmayer bestand nur bis in die erste Halfte des 19 Jahrhunderts 1833 versuchte der Schreinermeister und Instrumentenmacher Freimann die von Johann Scheidmayer begrundete Klavierherstellung fortzusetzen 1 Adam Achatius Schiedmayer 1745 1817 war Klavierbauer in Erlangen Ein Hammerflugel aus seiner Hand ist erhalten Johann David Schiedmayer 1753 1805 war ebenfalls in Erlangen tatig ab 1797 in Nurnberg Er war einer der bekanntesten Klavierbauer seiner Zeit Ein Clavichord funf Hammerklaviere und ein Tafelklavier aus seiner Werkstatt sind erhalten Schiedmayer amp Sohne Bearbeiten Dessen Sohn Johann Lorenz Schiedmayer 1786 1860 grundete 1809 zusammen mit Carl Dieudonne in Stuttgart die Firma Dieudonne amp Schiedmayer Das Unternehmen wurde bald uber die Grenzen der Region bekannt Als der Komponist Friedrich Silcher nach Stuttgart zog wohnte er zwei Jahre lang bei Schiedmayer Nach dem Tod Dieudonnes firmierte die Werkstatt unter Pianofortefabrik von Schiedmayer ab 1845 nach dem Eintritt von Johann Lorenz Schiedmayers alteren Sohnen Adolf und Hermann Schiedmayer unter Schiedmayer amp Sohne Pianofortefabrik Die Klavierfabrik war von 1821 bis 1969 in der damaligen Neckarstrasse 14 16 auf dem heutigen Gelande der Staatlichen Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst und dem Haus der Geschichte heute Konrad Adenauer Strasse in Stuttgart beheimatet 1909 fand in der Koniglichen Zentrale fur Gewerbe und Handel in Stuttgart heute Haus der Wirtschaft eine grosse Ausstellung zum hundertjahrigen Firmenjubilaum statt Zu den Besuchern zahlten unter anderem Konig Wilhelm II von Wurttemberg und seine Gemahlin Charlotte Am 10 September 1883 wurde Schiedmayer zum Koniglich Wurttembergischen Hoflieferanten ernannt 2 J amp P Schiedmayer Bearbeiten Johann Lorenz Schiedmayer schickte seine beiden jungeren Sohne Julius und Paul Schiedmayer nach Paris wo sie den Harmoniumbau erlernten und auch Victor Mustel den spateren Erfinder der Celesta kennenlernten Nach ihrer Ruckkehr nach Stuttgart grundeten sie 1853 die Firma J amp P Schiedmayer die bald auch Klaviere und Celesten baute Auch ausgefallene Kombinationsinstrumente wie die Schiedmayer Scheola eine Mischung von Orgel Harmonium und Celesta und selbstspielende mechanische Instrumente gehorten zum Programm Das Betriebsgebaude befand sich in direkter Nachbarschaft von Schiedmayer amp Soehne in der Neckarstrasse 12 heute Konrad Adenauer Strasse Das Unternehmen firmierte spater unter Schiedmayer Pianofortefabrik nbsp Ein Geschaftsbrief der Firma Schiedmayer Pianofortefabrik an Carl Eitz 1905 Der Inhaber von Schiedmayer amp Soehne Georg Schiedmayer ubernahm 1969 die Schiedmayer Pianofortefabrik vormals J amp P Schiedmayer von den damaligen Besitzern Max und Hans Schiedmayer Die Klavierproduktion wurde 1980 eingestellt und man spezialisierte sich auf die Produktion von Celesten und Tastenglockenspielen Mit dem Tod von Georg Schiedmayer erbte 1992 dessen Witwe Elianne Schiedmayer die Schiedmayer amp Soehne GmbH amp Co KG sowie die Schiedmayer Pianofortefabrik vormals J amp P Schiedmayer 2008 wurde die Schiedmayer Pianofortefabrik vormals J amp P Schiedmayer von Elianne Schiedmayer beim Handelsregister Stuttgart geloscht Schiedmayer Celesta GmbH Bearbeiten Elianne Schiedmayer grundete 1995 die Schiedmayer Celesta GmbH vormals Schiedmayer Celestabau GmbH Diese ist seit 2000 in Wendlingen am Neckar nahe Stuttgart ansassig Schiedmayer Celesten und Tastaturglockenspiele werden unter anderem in Opern und Konzerthausern weltweit eingesetzt Auf einer Celesta von Schiedmayer wurde in den Abbey Road Studios die Harry Potter Melodie eingespielt 3 Muller Schiedmayer Bearbeiten Die Fabrik Muller Schiedmayer wurde 1874 in Wurzburg von dem Sohn einer Tochter Johann Lorenz Schiedmayers gegrundet der bei J amp P Schiedmayer Schiedmayer amp Soehne sowie bei Steinway amp Sons in New York sein Handwerk erlernt hatte 1968 wurde der Geschaftsbetrieb eingestellt Letzter Trager des Namens war Erwin Muller Schiedmayer Instrumente BearbeitenAktuelle Produkte Bearbeiten Celesta 5 Oktaven Modell Studio Celesta 5 Oktaven Modell Compact Celesta 5 Oktaven Einbau Celesta fur KirchenorgelnHistorische Instrumente Bearbeiten Eine grosse Sammlung von Schiedmayer Instrumenten findet sich in der Musikinstrumentensammlung des Landesmuseums Wurttemberg in Stuttgart Einige Schiedmayer Instrumente befinden sich in der Musikhistorischen Sammlung Jehle im Stauffenberg Schloss in Albstadt Lautlingen 1914 baute Schiedmayer nach den Planen von Arthur von Oettingen ein enharmonisches Orthotonophonium mit 72 Tonstufen pro Oktave mit dem in allen Tonarten reine Intervalle gespielt werden konnen nbsp Klavier der Fa Schiedmayer amp Sohne ausgestellt bei der Londoner Weltausstellung 1851 nbsp Flugel Schiedmayer amp Sohne Modell 20 1926 1930 nbsp Musikzimmer im Haus Behrens Darmstadt Mathildenhohe Flugel Schiedmayer Pianofortefabrik Stuttgart Gefertigt 1901 nbsp Werbung der Schiedmayer Pianofortefabrik Salonflugel Stil Louis XVI nbsp Orthotonophonium mit 72 Tonstufen pro Oktave nbsp Signet der Fa Schiedmayer amp Sohne auf der Gussplatte eines FlugelsLiteratur BearbeitenAnne Hermann Schiedmayer In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 734 Digitalisat Jorg Buchler Die Instrumentensammlung Schiedmayer Ein Katalog der Celesten Saitenklaviere und Harmonien mit einer Einfuhrung und Klangbeispielen auf einer CD Harmoniumkatalog von Andreas Wolfgang Flad Quellenkataloge zur Musikgeschichte 69 Florian Noetzel Verlag Wilhelmshaven 2017 ISBN 978 3 7959 1016 7 Preethi De Silva Hrsg The Fortepiano Writings of Streicher Dieudonne and the Schiedmayers Two manuals and a notebook translated from the original German with commentary The Edwin Mellen Press 2008 ISBN 978 0 7734 4874 2 Alexander Eisenmann Schiedmayer amp Sohne Hof Pianofortefabrik Stuttgart Vorgeschichte Grundung und fernere Entwicklung der Firma 1809 1909 Schreiber Stuttgart 1909 Ingrid Haslinger Kunde Kaiser Die Geschichte der ehemaligen k u k Hoflieferanten Schroll Wien 1996 ISBN 3 85202 129 4 Michael Latcham Hrsg The notebook of Johann David Schiedmayer and his son Johann Lorenz Das Notizbuch von Johann David Schiedmayer und seines Sohnes Johann Lorenz Faksimile Transkription Ubersetzung Quellenkataloge zur Musikgeschichte 49 Florian Noetzel Verlag Wilhelmshaven 2011 ISBN 978 3 7959 0920 8 Wolfgang Muck Johann Christoph Georg Schiedmayer 1740 1820 Schreinermeister Orgel und Instrumentenmacher in Neustadt an der Aisch Streiflichter aus der Heimatgeschichte Jg 23 1999 Geschichts und Heimatverein Neustadt an der Aisch 2001 Margarete Rupprecht Die Klavierbauerfamilie Schiedmayer Ein Beitrag zur Geschichte des Klavier Baues Phil Diss Erlangen 1954 Margarete Rupprecht Schiedmayer Familie In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Band 11 Barenreiter Kassel 1963 Sp 1702 1704 Johann Lorenz Schiedmayer Carl Dieudonne Kurze Anleitung zu einer richtigen Kenntnis und Behandlung der Forte Pianos Stuttgart 1824 Nachdruck Gulde Tubingen 1994 ISBN 3 924123 22 5 Volltext auf Wikisource Wolfgang Seibold Pianofortefabrik Schiedmayer In Stadtarchiv Stuttgart Hg Digitales Stadtlexikon publiziert am 15 Juli 2021 Film BearbeitenGerd Ries Die Prinzessin der Instrumente In SWR made in Sudwest vom 27 Marz 2019 YouTube Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schiedmayer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Johann Lorenz Schiedmayer Quellen und Volltexte Offizielle Website Schiedmayer Scheola im Ringve Museum Trondheim Schiedmayer Flugel aus dem Musikzimmer des Hauses Behrens Darmstadt 1901Einzelnachweise Bearbeiten Max Dollner Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933 Ph C W Schmidt Neustadt a d Aisch 1950 S 337 f 371 420 und 495 Wurttembergische Hoflieferanten 1850 1918 auf der Webseite Archiv Altshausen Abgerufen am 10 April 2019 Thomas Lindemann Alle Ohren horen anders Ein Besuch an der Abbey Road beim Sohn des Beatles Produzenten in F A S Nr 2 14 Januar 2018 S 52 Normdaten Person GND 123921422 lobid OGND AKS VIAF 27991313 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiedmayer amp oldid 236271009