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Der Scharmbecker Herbstmarkt ist ein traditioneller Viehmarkt in Osterholz Scharmbeck und fand zum ersten Mal am 17 Oktober 1748 als Scharmbecker Viehmarkt statt Der Scharmbecker Herbstmarkt auf einem Notgeldschein von 1920 Heute erfullt der Markt lediglich eine gesellschaftliche Funktion Moderne Fahrgeschafte bestimmen heute das Bild des Scharmbecker Herbstmarktes der Viehhandel wird direkt auf der Weide abgeschlossen Der heute beliebte Flohmarkt der unter anderem auch viele Besucher aus Bremen anlockt entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg Eine Besonderheit des Volksfestes ist die Bullenwette wer das Gewicht des Bulle vor der Kirche St Willehadi am besten einschatzen kann gewinnt einen Preis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorlaufer 1 2 Viehmarkt 1 3 Vormarkt 1 4 Viehtransport per Eisenbahn 1 5 Vom Viehmarkt zum Jahrmarkt 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorlaufer Bearbeiten Lange bevor es den Scharmbecker Herbstmarkt gab wurde der Kramermarkt 1692 im September abgehalten langfristig verlor der Markt jedoch an Bedeutung was die Fleckengemeinde Scharmbeck veranlasste sich bei der zustandigen Koniglichen Landdrostei Stade um einen Fullen und Pferdemarkt in Verbindung mit dem Kramermarkt zu bemuhen Am 3 Marz 1836 kam man zu einem derartigen Beschluss Seit 1967 fand dieser Septembermarkt nicht mehr statt sondern nur noch der Scharmbecker Herbstmarkt Viehmarkt Bearbeiten Am 3 Juni 1948 wurde die Urkunde von Ihrer koniglichen Majestat von Gross Britannien und Chur Furstliche Durchlaucht von Braunschweig und Luneburg ausgestellt welche das Siegel der Stader Regierung fur die Herzogtumer Bremen und Verden trug 1 Auf Grundlage dieser Konzession fand am 17 Oktober 1748 der erste Scharmbecker Viehmarkt statt am 3 Marz 1749 der erste Maimarkt Durch den Mangel an Markten im hiesigen Raum war es schwierig das Magervieh im Fruhjahr zu kaufen und das Fettvieh im Herbst zu verkaufen Daher reichten die Bevollmachtigten der Borde Scharmbeck am 14 November 1739 dem Koniglichen Grossbritannischen Churfurstlichen Luneburgisch Braunschweigerischen Rat h en und Landkommissarien einen Antrag um Einrichtung zweier Markte in Scharmbeck ein Das Gesuch wurde auch von den Einwohnern aus Worpswede Lintel Westerbeck Hambergen Wallhofen und Vollersode unterschrieben Schon in den Anfangen wurden grosse Mengen Vieh umgeschlagen Am 17 Juni 1799 hatte der Markt ein Volumen erreicht dass die Regierung einen zweiten Markttag genehmigte Nach Ruckschlagen Besetzung durch franzosische Truppen erholte sich das Wirtschaftsleben wieder langsam Der Viehauftrieb wuchs derartig dass um alle unterzubringen die Tiere zeitweise vor den Hausern und auf den Hofen der Marktanlieger angebunden wurden Vormarkt Bearbeiten Einige Tiere wurden aus mehr als 70 km Entfernung zum Markt getrieben trafen deshalb schon einen Tag vor Markteroffnung an um sich auf zur Verfugung gestellten Pachtwiesen fur den Markt zu erholen Mit der Unterbringung der ankommenden Bauern und Viehtreiber erwirtschafteten die Scharmbecker Bauern einen willkommenen Nebenverdienst Auswartige Viehhandler nutzen diese Gelegenheit das Vieh bereits auf der Weide zu begutachten weshalb viele Handelsgeschafte am nachsten Morgen sehr schnell abgewickelt wurden falls dieser Vormarkt nicht gleich auf den umliegenden Weiden vor Marktbeginn stattgefunden hatte Der Vormarkt wurde von den Behorden nicht gerne gesehen um den eigentlichen Markttag nicht zu schwachen und immer wieder insbesondere 1878 verboten Die Verbote waren praktisch kaum durchzusetzen und deshalb wurde dieser Vormarkt ab 1887 ab Mittags erlaubt der dadurch wieder anwuchs was in den folgenden zwolf Jahren zu erneuten Regulierungsversuchen fuhrte Damit z B der Verkauf nicht vor 15 00 Uhr auf dem Marktgelande begann wurden Strassen mit Schranken ab 07 00 Uhr gesperrt welche von Polizisten bewacht wurden Nach dem Ersten Weltkrieg war ein Vormarkt dann wieder ab 13 00 Uhr erlaubt 2 Viehtransport per Eisenbahn Bearbeiten Mit der Eroffnung der Eisenbahnlinie Bremen Geestendorf 1862 gewann der Markt weiter an Attraktivitat da der Transport der Tiere Vieh und Pferde zum Markt sowie der Abtransport ins Binnenland leichter und schneller erfolgen konnte 1869 wurden Rinder Pferde und Ziegen im Wert von rund 500 000 Talern umgesetzt was mit der Einfuhrung der neuen Wahrung zwei Jahre spater etwa 1 5 Millionen Mark entsprach Die Eisenbahn erzielte Frachteinnahmen von 1 200 Talern In vielen Jahren wechselten pro Marktjahr bis zu 4000 Stuck Vieh den Besitzer 3 Auf dem 150 Markt 1898 wurden laut Marktbericht am Montag 448 Pferde und Fohlen und 2518 Rinder angetrieben 1 Auf dem Bahnhof befanden sich aber bereits mehrere Hundert Rindviecher die bereits Vormarkt angekauft und per Bahn versendet werden sollten und somit nicht an der Zahlung eingingen Am Dienstag wurden dann 612 Pferde und Fohlen und 2430 Rinder gezahlt wahrend sich am Bahnhof rund 1000 Rinder und 100 Pferde am Vormittag aufgehalten hatten Ausserdem waren 60 Wagen mit Schweinen auf dem Marktplatz angekommen 4 Ab 1909 hatte die Kleinbahn Bremervorde Osterholz KBO siehe Bahnstrecke Stade Osterholz Scharmbeck zudem Sonderfahrten fur Personen und Vieh durchgefuhrt Auf den Vormarkt hatte das keine Auswirkungen die Tiere wurden trotzdem schon einen Tag fruher auf die umliegenden Pachtwiesen gebracht Mit Beginn dieses Jahrhunderts verlor der Herbstmarkt als Viehmarkt an Bedeutung es gab nun Markte in Hagen und Stotel Wegen verschiedener Seuchen musste der Markt sogar zeitweilig ausfallen Die fortschreitende Motorisierung im Tiertransport machten dem Viehmarkt und auch dem Transport per Eisenbahn dann eine Ende 2 Vom Viehmarkt zum Jahrmarkt Bearbeiten Durch die Bedeutung des Marktes mit entsprechendem Menschauflauf unterblieb es nicht dass sich parallel erneut ein Kramermarkt entwickelte der auch von den Budenbesitzern des ehemaligen Septembermarkts beschickt wurde und Scharmbeck wurde als eintraglicher Marktort zunehmend bekannt Zunachst nur vom Amt Osterholz geduldet wurde er am 24 Dezember 1795 von der zustandigen Regierung genehmigt Allerdings war damit eine Einschrankung verbunden die Buden sollten nun nicht mehr auch An der Wurth aufgebaut werden sondern nur noch auf der Loge In den 1930er Jahren wurde er dann auf die Kirchenstr und den ehemaligen Kirchhof verlegt 5 Der Krammarkt zum Herbstmarkt war seit seiner Betreibung immer bedeutender geworden und fuhrte damit zum Ende des ursprunglichen Septembermarktes Die Kramer versorgten die Landbevolkerung insbesondere mit Stiefeln Pferdeausrustungs und Sattlerwaren Seilereiartikeln Ton Topfer und Holzwaren sowie Mutzen Huten Anzugen und Stoffen Das Bedurfnis nach Vergnugen stieg an Kuchen Bonbon Schiessbuden kamen dazu und auch Bier und Schnaps wurden ausgeschenkt Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Herbstmarkt erst wieder 1949 in Schwung 6 Noch 1950 galt der Viehmarkt weiterhin als einer der wichtigen im Bezirk Stade und auch in Niedersachsen die Zahlen begannen aber rapide zu sinken 1957 wurden noch 67 Rinder 386 Pferde und 360 Ferkel gezahlt 1965 waren es dann 33 Rinder und 71 Pferde 7 Der Herbstmarkt entwickelte sich weiter Wahrend der Viehhandel unbedeutend wurde boten bald auch einige Schausteller ihre Fahrgeschafte an und der Scharmbecker Herbstmarkt entwickelte sich zu einem Jahrmarkt mit Volksfestcharakter Literatur BearbeitenHans Siewert Scharmbecker Kram und Viehmarkte Geschichte und Geschichten Verlag H Saade Osterholz Scharmbeck 1986 Johann Segelken Osterholz Scharmbeck Heimatbuch Verlag Saade Osterholz Scharmbeck 1987Einzelnachweise Bearbeiten a b Osterholzer Kreisblatt Nr 226 vom 27 September 1998 Begonnen hat s als Viehmarkt von Ulrich Kroeger Weise Regionales Nr 39 S 12 a b Osterholzer Kreisblatt Nr 204 vom 2 September 1998 Auftrieb einen Tag vorm Markt Nach 70 Kilometern Anreise auf den eigenen Beinen brauchte das Vieh Ruhe von Karin Weise Lokales S 4 Osterholzer Kreisblatt Nr 196 vom 24 August 1998 Mit der Eisenbahn kam auch der Boom von Karin Weise Lokales S 3 Osterholzer Kreisblatt Nr 211 vom 10 September 1998 1848 Butterkuchen ohne Marken von Karin Weise Lokales S 3 Osterholzer Kreisblatt Nr 200 vom 28 August 1998 Nur der Name blieb erhalten Der Kram Markt in Scharmbeck war das Einkaufszentrum der Landbevolkerung von Karin Weise Lokales S 3 Osterholzer Kreisblatt Nr 219 vom 19 September 1998 Bis in die 30er Jahre ging es nur um Tiere Als elekritrische Wunder und Haremsschauen noch die absoluten Herbstmarkt Attraktionen waren von Karin Weise Lokales S 2 Osterholzer Kreisblatt Nr 220 vom 21 September 1998 Vom Viehmarkt zur Imagepflege Scharmbecker Herbstmarkt wandelt sich in den 50er und 60er Jahren entscheidend von Karin Weise Lokales S 3 53 228333333333 8 7836111111111 Koordinaten 53 14 N 8 47 O nbsp Innerhalb dieser Kategorie ist die Doppelkategorisierung der Artikel in eine Unterkategorie zulassig bzw gewunscht und wird nicht als Fehler gemeldet Begrundung Historisch war es ein reiner Einzelhandelsmarkt heute ist es ein Jahrmarkt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scharmbecker Herbstmarkt amp oldid 238800621