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Unter einem Scanner in der Veranstaltungsbeleuchtung versteht man einen multifunktionalen Scheinwerfer dessen Lichtstrahl durch einen elektromechanisch beweglichen Spiegel abgelenkt wird Zwischen Leuchtmittel und Lichtaustrittsoffnung ist eine sogenannte Effekt Unit eingebaut die die Eigenschaften des Lichtstrahles beispielsweise in Farbe und Form verandern kann Alle Funktionen sind elektronisch fernsteuerbar Moving Head und zwei Scanner Inhaltsverzeichnis 1 Leuchtmittel 2 Farben 3 Gobos 4 Optik 5 Abgrenzung zu anderen Moving Lights 6 Steuerung 7 Bedeutung 8 Weblinks ReferenzenLeuchtmittel BearbeitenZum Einsatz kommen meist Gasentladungslampen HMI HTI MSR HSR MSD etc seltener auch Halogenleuchtmittel im Leistungsbereich von 150 W bis 4000 W Der Vorteil der Gasentladungslampen besteht in der hoheren Farbtemperatur und der hoheren Lichtausbeute gegenuber den Halogenlampen Weil Gasentladungslampen nicht dimmbar sind wird die Helligkeit mechanisch durch Schliessbleche Shutter geregelt die sich vor dem Lichtaustritt befinden und in den Strahlengang gefahren werden Neuerdings werden auch Scanner mit LED Technik eingesetzt Diese Gerate verwenden entweder eine LED Matrix um dadurch Gobos und verschiedene Farbeffekte zu erzeugen kein Gobo und Farbrad oder sie verwenden eine einzelne High Power LED und arbeiten dann ebenfalls mit Gobo und Farbrad Farben BearbeitenMehrere dichroitische Farbfilter sitzen entweder fest auf einem drehbaren Rad oder bewirken entsprechend hintereinander angeordnet eine subtraktive Farbmischung mit der entsprechend dem CMYK Farbmodell prinzipiell jede Farbe erzeugt werden kann Einige Scanner besitzen zusatzlich einen Konversions Filter der die Farbtemperatur der Gasentladungslampen der von Halogenlampen angleicht um einen Parallelbetrieb beider Quellen ohne optische Unterschiede zu ermoglichen oder einfach um einen warmeren Farbton zu erzeugen LED Gerate konnen die additive Farbmischung nutzen und den RGB Farbraum wiedergeben Gobos BearbeitenScanner verfugen in der Regel uber eingebaute Gobos Die einfachste Variante besteht aus Metall und dient dazu Muster wie zum Beispiel Ringe oder ahnliches zu projizieren Diese Gobos befinden sich wie die Farbfilter auf einem Rad und konnen so fur verschiedene Muster durchgetauscht werden Eine andere Variante sind Glas Gobos die haufig aus koloriertem Glas in Verbindung mit eingearbeiteten Mustern bestehen Dieser Filter kann in vielen Scannern um seinen Mittelpunkt rotiert werden so dass rotierende Muster auf der Projektionsflache entstehen Sind mehrere Goborader vorhanden lassen sich durch deren Kombinationen neue Muster erzeugen Optik BearbeitenFur die Bundelung des von den Leuchtmitteln emittierten Lichts gibt es zwei unterschiedliche Systeme Die Kondensoroptik ist ein Linsensystem zwischen Leuchtmittel und Effekteinheit das prinzipiell Vorteile bei der Scharfe von Projektionen bietet hingegen weniger effektiv ist Ellipsoidreflektor meist aus dichroitisch beschichtetem Glas der im Wesentlichen die Bundelung des Lichts ubernimmt Diese Optik ist effektiver erfordert aber mehr Aufwand bei der restlichen Optik um gleichmassige und scharfe Projektionen zu ermoglichen Einige Gerate besitzen ein Prisma welches die bisher entstandene Projektion multipliziert so dass bei einem eingesetzten Gobo das Projektionsmuster nicht nur einmal entsteht sondern entsprechend dem eingesetzten Prisma mehrfach Das Prisma kann zudem drehbar gestaltet sein Eine eventuell vorhandene Irisblende ermoglicht die Steuerung des Abstrahlwinkels Dadurch kann der Lichtkegel vergrossert oder verkleinert werden Ein pulsierender Lichtkegel kann auch als Effekt eingesetzt werden Je nach Modell lasst sich die Linse uber das Steuersignal oder von Hand so verstellen fokussieren dass die Projektionen der Muster scharf sind Ein Shutter ermoglicht den Lichtweg zu sperren Das ist erforderlich weil Halogengluhlampen und besonders Hochdruck Gasentladungslampen nicht schnell ein und ausgeschaltet werden konnen Zusatzlich kann mit einem schnellen Shutter ein Blitzeffekt Strobe erzeugt werden kann Abgrenzung zu anderen Moving Lights BearbeitenMoving Lights lassen sich in zwei Klassen einteilen Scheinwerfer mit Spiegelablenkung Scanner Kopfbewegte Scheinwerfer Moving Head Bei spiegelgesteuerten Scannern trifft die Projektion auf eine Spiegelflache die mit Hilfe zweier Motoren seitlich und neigend bewegt wird so dass der Lichtstrahl auf die Projektionsflache abgelenkt wird Dies hat zwar den Vorteil dass nur ein leichter Spiegel zu bewegen ist und die Projektion daher schnell neu ausgerichtet werden kann jedoch ist der Bereich von Neigung und Rotation begrenzt Aus diesen Grunden werden Scanner fur den Disco Einsatz oder fur bestimmte Buhneneffekte bevorzugt sind aber nicht geeignet wenn es darum geht jeden Punkt auf einer Buhne zu erreichen Kopfbewegte Scheinwerfer oder auch Moving Heads genannt bewegen das Leuchtmittel inklusive aller Filter Durch das erhebliche Gewicht sind deren Bewegungen daher trager als spiegelgesteuerte Scanner erlauben jedoch auf nahezu jeden umliegenden Punkt im Raum zu projizieren Sie eignen sich daher besonders fur den Buhneneinsatz Die Basis Rotationen eines Moving Heads sind meist auf 540 limitiert wahrend die Neigung oft bei 270 liegt Die rotatorischen Scanner sind die Hybriden zwischen den Scannern und den Movingheads Die Projektion wird durch einen Spiegel in der Neigung abgelenkt die Rotation wird durch Bewegung der gesamten Basiseinheit ahnlich wie beim Movinghead bewirkt So kann der gesamte Raum unter oder oberhalb je nach Aufhangung des Scanners ausgeleuchtet werden Die eingesetzten Rotationsmotoren sind nicht wie den meisten Movingheads auf 540 beschrankt sondern konnen unbeschrankt rotieren Einige Modelle rotieren mit 120 min extrem schnell Eine besondere Familie bilden sogenannte TM Scanner Hierbei werden zwei Spiegel schrag auf zwei verschiedenen Achsen gegeneinander bewegt und konnen so nahezu in alle 360 Richtungen projizieren Steuerung BearbeitenDie Ansteuerung eines Scanners erfolgt meist uber DMX Es gibt Scanner mit uber 20 Funktionen so dass auch entsprechend viele DMX Kanale von einem einzelnen Gerat belegt werden Es gibt eine Fulle von speziellen Pulten die speziell fur die Ansteuerung von Scannern entwickelt wurden da der Leistungsumfang erheblich grosser ist als bei statischer Beleuchtung Da der leichte Spiegel meistens schnelle Bewegungen ausfuhrt sind die meisten Modelle mit einem Kanal fur die Pan und einem Kanal fur die Tiltbewegung ausgestattet Der Wunsch nach genaueren langsamen Spiegelfahrten veranlasste die Hersteller auch Modelle mit 16 bit Auflosung je zwei Kanale zu bauen Hierbei handelt es sich oft um grossere Modelle die auf grosse Entfernung sanft fahren konnen sollen Bedeutung BearbeitenIn der Beleuchtungstechnik sind Scanner und Movingheads fest etabliert Haufig dienen die klassischen konventionellen Scheinwerfer nur noch zur Grundbeleuchtung einer Buhne Discotheken die insbesondere neuere Musikgenres im Programm haben sind weitestgehend mit Scannern ausgestattet und die Tatigkeit eines Light Jockeys LJ wird immer attraktiver Weblinks Referenzen BearbeitenScanner und Movingheads im Detail Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scanner Lichttechnik amp oldid 219645605