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Die Satsuma japanisch 薩摩 Citrus unshiu ist eine aus Sudjapan stammende Zitruspflanze Citrus Sie bildet susse fast kernlose und wenig saure Zitrusfruchte Die Satsuma ist nicht identisch mit der Mandarine C reticulata obwohl ihre Fruchte in Europa auch als kernlose Mandarinen gehandelt werden Satsuma Baume besitzen von den kommerziell wichtigen Zitrusfruchten die grosste Toleranz gegen niedrige Temperaturen und reifen relativ fruh ohne grosse Warmesummen zu benotigen Satsuma Fruchte Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Benennung 3 Genetische Herkunft 4 Verbreitung 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Satsuma wachst als kleiner immergruner Baum mit unregelmassiger ausgebreiteter Krone Die Zweige hangen gelegentlich uber und sind fast dornenlos Die Blatter sind relativ gross lanzettlich geformt an beiden Enden spitz zulaufend mit einer Traufelspitze Der Blattstiel ist lang und verbreitert Die Frucht ist suss und normalerweise kernlos Sie ist etwa von der Grosse einer Mandarine also kleiner als eine Orange Die Fruchtschale lasst sich leicht ablosen Das Innere ist in zehn bis zwolf Segmente unterteilt Die Saftschlauche die die Segmente ausfullen sind kurz und breit Sie enthalten das orangefarbene Fruchtfleisch Gelegentlich vorkommende Samen sind innen hellgrun Benennung BearbeitenIn Japan wird sie Unshu Mikan jap 温州蜜柑 kurz Mikan 蜜柑 genannt Der Name Unshu konnte sich auf die chinesische Region Wenzhou veraltet auch Wenchow beziehen obwohl die Satsuma fruher nur in Japan bekannt war In den USA heisst sie Satsuma Mandarin in Grossbritannien Satsuma Tangerine oder Satsuma Orange Die Erstbeschreibung der Satsuma als Art von Wassili Markowitsch als Citrus unshiu wurde 1921 veroffentlicht 1 wobei unshiu eine veraltete Umschrift zu Unshu ist Der Artstatus war jedoch immer umstritten teilweise wurde die Satsuma schon lange auch als Varietat oder Zuchtform der Mandarine Citrus reticulata angesehen Daraus resultierten einige Synonyme als Varietat etwa Citrus nobilis var unshiu Swingle Citrus reticulata var unshiu Blanco oder als Sorte Citrus reticulata Unshiu Genetische Herkunft BearbeitenNeuere genetische Untersuchungen zeigen dass die Satsuma vermutlich auf eine Kreuzung der Mandarinen Varietaten Kunenbo und Kishuu mikan zuruckgeht Dabei ist Kishuu mikan der Spender des mutterlichen Genoms wie sich an der unabhangig vom Kerngenom vererbten Chloroplasten DNA erweist die in beiden Linien identisch ist Das Fehlen von Kernen Samen geht auf eine genetische Inkompatibilitat zuruck die die Bildung von Pollen unterdruckt so dass nur steriler Pollen gebildet wird und es nicht mehr zur geschlechtlichen Fortpflanzung kommen kann Die verschiedenen Satsuma Sorten und Zuchtlinien werden auf spontane Mutationen im vegetativen Sprossgewebe zuruckgefuhrt die bei der ungeschlechtlichen Vermehrung uber Pfropfung abweichende Zuchtlinien begrunden 2 Anders als bei der Clementine liegt also bei der Satsuma keine Einkreuzung von Orangen vor Die Mandarine Citrus reticulata selbst wird gewohnlich als eine der drei Stammarten angesehen auf die alle anderen Zitrusfruchte durch Hybridisierung zuruckgehen Auch hier zeigen neuere genetische Untersuchungen dass die Sachlage komplexer ist Demnach ist auch in ursprungliche Mandarinensorten Ostasiens die bisher als Reprasentanten von Citrus reticulata galten bereits Erbgut von Citrus maxima der Pampelmuse eingekreuzt worden Da Mandarinen Samen auch uber ungeschlechtliche Fortpflanzung Apomixis bilden ist die genetische Variabilitat aller Citrus reticulata Abkommlinge relativ gering Die tatsachliche Ursprungsart Citrus reticulata kann derzeit nur aus ihrem Genom in den Hybrid Abkommlingen rekonstruiert werden sie ist entweder noch nicht sequenziert worden oder sogar ausgestorben Alle sequenzierten Mandarinen erwiesen sich als genetisch sehr ahnlich mit Ausnahme der chinesischen Mangshan die unerwarteterweise eine bisher unerkannte Zitrusart Citrus mangshanensis benannt reprasentiert Alle kultivierten Mandarinen gehen auf Hybridisierungen zuruck 3 4 Nach den genetischen Erkenntnissen handelt es sich also bei der Satsuma nicht um eine eigene Art sondern um eine Zuchtlinie der Kulturmandarine die auf Kreuzung verschiedener Mandarinensorten und eine Reihe unabhangiger somatischer Mutationen zuruckgeht Die Kulturmandarine selbst ist durch Einkreuzung des Erbguts der Pampelmuse gegenuber ihrer in der Wildform unbekannten Stammart genetisch verandert Verbreitung Bearbeiten nbsp Satsuma HainFur die Satsuma wird ein Ursprung in Japan angenommen obwohl die genaue Herkunftsregion nicht nachgewiesen ist Der Name Satsuma leitet sich ab von Satsuma dem fruheren Namen eines Territoriums in der heutigen Prafektur Kagoshima im Suden Japans Ihr Anbau dort ist seit dem 17 Jahrhundert nachgewiesen In Europa wurde sie zuerst im 19 Jahrhundert durch die Forschungsberichte des Naturforschers Philipp Franz von Siebold bekannt Da sich der japanische Name fur die Frucht vermutlich von demjenigen der chinesischen Provinz Wenzhou herleitet vgl oben von wo zahlreiche ahnliche Zitrusfruchte bekannt sind nimmt man einen Ursprung in China an Ein chinesischer Forscher bemerkte etwa die Ahnlichkeit zur chinesischen Mandarinen Varietat Bendiguangju die moglicherweise die Stammform der Satsuma gewesen ist Diese ist genetisch nahe verwandt oder identisch mit der Kunenbo Mandarine Citrus nobilis var kunip Tanaka 2 Angebaut wird die Satsuma heute in Japan Spanien Zentral China Korea der Turkei am Schwarzen Meer in Russland auf Sizilien im sudlichen Sudafrika und in Sudamerika In Japan ist die Satsuma die wichtigste angebaute Zitrusfrucht sie nimmt mit 45500 Hektar Anbauflache 62 5 Prozent der Zitruskulturflachen ein Stand 2014 2 In kleineren Mengen wird sie auch in Kalifornien und Nord Florida gezogen wo auch einige kleinere Ortschaften nach der Frucht benannt sind Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenSiehe Wirtschaftliche Bedeutung der MandarineLiteratur BearbeitenS Noma Hrsg mikan In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 959 W Reuther H J Webber L D Batchelor Hrsg 1967 The Citrus Industry Bd 1 amp 2 University of California 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Satsuma Frucht Album mit Bildern Videos und Audiodateien The Satsuma Tangerine University of Florida englisch PLANTanswers Texas Cooperative Extension englisch Einzelnachweise Bearbeiten Citrus unshiu im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b c Hiroshi Fujii Satoshi Ohta Keisuke Nonaka Yuichi Katayose Toshimi Matsumoto Tomoko Endo Terutaka Yoshioka Mitsuo Omura Takehiko Shimada 2016 Parental diagnosis of satsuma mandarin Citrus unshiu Marc revealed by nuclear and cytoplasmic markers Breeding Science 66 5 683 691 doi 10 1270 jsbbs 16060 open access G Albert Wu et al 2014 Sequencing of diverse mandarin pummelo and orange genomes reveals complex history of admixture during citrus domestication Nature Biotechnology 32 656 662 doi 10 1038 nbt 2906 open acess Jose Carbonell Caballero Roberto Alonso Victoria Ibanez Javier Terol Manuel Talon Joaquin Dopazo 2015 A Phylogenetic Analysis of 34 Chloroplast Genomes Elucidates the Relationships between Wild and Domestic Species within the Genus Citrus Molecular Biology and Evolution 32 8 2015 2035 open access doi 10 1093 molbev msv082 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satsuma Frucht amp oldid 236433285