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Die Sankt Brendan Kathedrale von Annaghdown irisch Ardeaglais Eanach Dhuin englisch Annaghdown Cathedral of St Brendan war eine Brendan dem Reisenden gewidmete Bischofskirche des Bistums Eanach Dhuin am Lough Corrib im heutigen County Galway in Irland das im 12 Jahrhundert gegrundet wurde und jahrhundertelang in einer Auseinandersetzung mit der Erzdiozese Tuam um Anerkennung rang 1 Nach der Reformation im 16 Jahrhundert fiel die Kirche an die Church of Ireland die die Kirche baulich veranderte und bis mindestens in das 18 Jahrhundert als Gemeindekirche nutzte 2 Nordwest Ansicht der ehemaligen KathedraleAnnaghdown Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Ursprung von Annaghdown geht auf die Grundung eines Nonnenklosters durch Brendan fur seine Schwester Brig zuruck die durch eine Stiftung des Konigs von Connacht Aed 576 ermoglicht wurde 3 Der Vita des Brendan zufolge starb er wahrend eines Besuchs seiner Schwester in Annaghdown Sein Leichnam wurde dann aber nach Clonfert uberfuhrt 4 1140 erfolgte die Grundung der sudwestlich der Kirche liegenden Abtei fur die Augustiner Chorherren 5 Wann genau Annaghdown zum Bischofssitz wurde ist unklar Die fur die diozesane Aufteilung Irlands so bedeutende Synode von Kells im Jahr 1152 nennt Annaghdown in ihrer Liste der irischen Bistumer noch nicht 6 Bereits 1189 wird jedoch Conn O Mellaig als Bischof von Annaghdown genannt bei den drei irischen Bischofen die an der Kronungszeremonie Richards I in Westminster teilnahmen 7 Zu diesem Zeitpunkt nach der Invasion erhob der englische Thron zwar bereits Anspruch auf Irland hatte aber das zum Westen Irlands gehorende Connacht noch nicht erobert Aubrey Gwynn halt es fur wahrscheinlich dass Conn O Mellaig kurz vorher zum Bischof geweiht worden war und es mit der Unterstutzung des englischen Konigs gelang das Bistum auf Kosten der Erzdiozese Tuam zu grunden Tuam bestritt konsequent die Legitimitat dieses Vorgangs wodurch es zu jahrhundertelangen Rechtsstreitigkeiten zwischen Annaghdown und Tuam kam die sowohl vor dem englischen Thron als auch dem Papst gefuhrt wurden Obwohl die Wahl Conchobars zum Bischof im Jahr 1251 von Innozenz IV bestatigt wurde gelang es Tuam bei Heinrich III die Vereinigung der Diozesen im August 1252 durchzusetzen wodurch Annaghdown fur ein halbes Jahrhundert zum Sitz eines Archidiakonats reduziert wurde 8 Zwar gelang es 1306 mit Gilbert o Tigernaig einen neuen Bischof zu wahlen der mit koniglicher Unterstutzung 1308 geweiht wurde aber dieser konnte wegen des anhaltenden Widerstands Tuams sein Amt vor Ort nicht wahrnehmen und war genotigt im Exil in England zu verbleiben 9 Fur die ihm bis in das 15 Jahrhundert nachfolgenden Bischofe galt ebenfalls dass sie nur den Titel trugen und nicht vor Ort lebten 10 Die Bauzeit der Kathedrale lasst sich weitgehend in das Spatmittelalter einordnen wobei das Ostfenster und verschiedene Details auf das 12 und 13 Jahrhundert hinweisen 11 Nach der Reformation wurde die Kirche als anglikanische Gemeindekirche eingesetzt und zuletzt 1798 mit Mitteln aus dem Board of First Fruits in Hohe von 500 insbesondere auf der Sudseite baulich verandert 12 Noch 1840 wurde es als kleines und sehr gepflegtes Kirchengebaude beschrieben 13 Architektur BearbeitenDie Kathedrale ist ein einfacher rechteckiger Bau mit 15 8 m Lange und 6 05 m Breite 14 Am bedeutendsten ist hier das Ostfenster das der irischen Ubergangsperiode vom romanischen zum gotischen Baustil entstammt 15 Das Fenster ist nach oben halbkreisformig abgeschlossen wobei der Ausschnitt die Mauer im stumpfen Winkel schneidet so dass das Fenster nach innen ausgeschragt ist Entsprechend hat das Fenster an der Aussenseite eine Hohe von ca 2 4 m die sich nach innen bis zu einer Hohe von ca 3 6 m ausweitet 16 Auf der Innenseite ist das Fenster von einem Profil und weiter innen von einem Rautenfries umgeben wobei die flachen durch die Rauten abgegrenzten Elemente alle mit individuellen floralen Mustern versehen sind Der Anfang und das Ende des Rautenfrieses sind jeweils als Anfang und Ende eines wurmartigen Fabelwesens ausgefuhrt das sich um das Fenster legt Leask schatzte die Entstehungszeit des Fensters auf das Ende des 12 Jahrhunderts jedoch nicht vor 1180 17 Peter Harbison geht ebenfalls davon aus dass es um 1200 entstand und sieht darin das feinste seiner Art in Irland 12 nbsp nbsp nbsp Das Ostfenster mit der Innenansicht dem Kopf und dem Schwanzende des Fabelwesens Das romanische Ostfenster in einem ansonsten gotischen Bauwerk das zudem 1798 durch die anglikanische Kirche erheblich baulich verandert wurde gab Spekulationen Raum dass das Fenster der Ruine der benachbarten Abtei entnommen worden ist da dort das Ostfenster in einem ansonsten romanisch gestalteten Chorbereich fehlt Das erschien insbesondere plausibel als noch nicht klar war dass der Rest der Kirche mittelalterlichen Ursprungs ist Wilde ging noch davon aus dass es sich bei der benachbarten Abtei um die Kathedrale handelte und das Fenster fur den protestantischen Neubau ausgebaut und ubernommen wurde 18 Diese Ansicht wurde auch spater einfach ubernommen 19 Erst spatere Analysen zeigten dass das gotische Eingangsportal in der Nordseite der Kirche mit Arbeiten die Ahnlichkeiten zu Steinmetzarbeiten an der Kathedrale von Kilfenora aufweisen sich ebenfalls auf um das Jahr 1200 zeitlich einordnen lasst Eine Ubernahme des Ostfensters lasst sich auch aus heutiger Sicht nicht ausschliessen Harbison gibt aber zu bedenken dass das Ostfenster perfekt in die Ostwand eingebettet ist und eher nicht davon auszugehen ist dass Jahrhunderte spater ein solch guter Einbau gelingen konnte Auch spricht aus seiner Sicht die zeitliche Nahe des Ostfensters und des Portals eher gegen diese These 12 Denkbar ist ebenfalls dass ein Vorgangerbau existierte von dem einige Elemente in einen Nachfolgebau ubernommen worden sind 20 Dafur spricht dass abgesehen von den beiden fruhen Elementen und den baulichen Veranderungen von 1798 der Bau in das Spatmittelalter eingeordnet wird 21 Literatur BearbeitenWilliam R Wilde Lough Corrib Its Shores and Islands McGlashan amp Gill Dublin 1872 archive org Robert Cochrane Proceedings In The Journal of the Royal Society of Antiquaries of Ireland Vol 31 Nr 3 1901 S 303 340 Harold G Leask Irish Churches and Monastic Buildings I The First Phases and the Romanesque Dundalgan Press Dundalk 1955 S 157 Aubrey Gwynn R Neville Hadcock Medieval Religious Houses Ireland Longman London 1970 ISBN 0 582 11229 X S 60 61 E B Fryde D E Greenway S Porter I Roy Hrsg Handbook of British Chronology 3 Auflage Cambridge University Press 1986 ISBN 0 521 56350 X S 329 331 Peter Galloway The Cathedrals of Ireland The Institute of Irish Studies Belfast 1992 ISBN 0 85389 452 3 S 5 7 Sean Spellissy The History of Galway City amp County The Celtic Bookshop Limerick 1999 ISBN 0 9534683 4 8 S 255 257 Olive Alcock Kathy de hora Paul Gosling Archaeological Inventory of County Galway 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