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Die Sanddornfruchtfliege Rhagoletis batava ist eine Art aus der Familie der Bohrfliegen Unter den neun in Europa vorkommenden Arten der Gattung Rhagoletis ist es die einzige an Sanddorn lebende Art SanddornfruchtfliegeSanddornfruchtfliege Rhagoletis batava SystematikUnterordnung Fliegen Brachycera Teilordnung Deckelschlupfer Cyclorrhapha Familie Bohrfliegen Tephritidae Unterfamilie TrypetinaeGattung RhagoletisArt SanddornfruchtfliegeWissenschaftlicher NameRhagoletis batavaHering 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Merkmale 2 Verbreitung 3 Biologie und Lebensweise 4 Okonomische Bedeutung 5 EinzelnachweiseBeschreibung und Merkmale BearbeitenDie Fliegen erreichen eine Korperlange von ca 5 bis 5 5 Millimeter 1 Der Kopf einschliesslich der Fuhler und Mundwerkzeuge ist rotgelb gefarbt mit einem schwarzen Fleck zwischen den Ocellen und einer schwarzen Zeichnung am Hinterkopf Der Rumpf ist uberwiegend glanzend schwarz er tragt oben auf dem Mesonotum vier gegeneinander abgesetzte durch helle Bestaubung grau aussehende Langsstreifen Das Schildchen Scutellum ist abstechend hell gelb nur das basale Drittel schwarz Der Hinterleib ist schwarz schwach hell bestaubt mit undeutlich schmal gelb gefarbten Tergithinterrandern Die Beine sind uberwiegend gelb gefarbt der Femur der Vorderbeine tragt einen schwarzen Langsstrich die Femora der Mittel und Hinterbeine sind uberwiegend schwarz mit gelber Spitze Die Flugel sind uberwiegend glasklar hyalin mit vier auffallenden dunkeln Langsbinden von denen die beiden ausseren vorn v formig miteinander verbunden sind Die vorderste apikale Binde ist dabei von der Flugelrandader Costa im Spitzenteil durch eine deutliche hyaline Zone getrennt 2 Von der Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi ist die Art leicht durch das Fehlen des schwarzen Langsflecks am Flugelvorderrand zwischen dem zweiten und dritten Flugelstreifen des diskalen und praapikalen Bands zu unterscheiden Die aus Nordamerika neu nach Europa eingeschleppte Rhagoletis indifferens besitzt eine gegabelte apikale Binde 3 Verbreitung BearbeitenDie Art ist von der Insel Terschelling Niederlande erstbeschrieben worden 2 Sie tritt an Sanddorn von hier ostlich bis Sibirien auf fehlt aber zum Beispiel in Grossbritannien 4 Okonomische Schaden im Sanddornanbau wurden fruher nur in Russland 5 und Belarus gemeldet Die Art scheint sich zurzeit auszubreiten So wurde sie 2011 erstmals in Litauen gefunden 6 Seit 2013 tritt die Art auch in Deutschland in Sanddornkulturen als Schadling auf 1 Im Jahr 2013 wurde sie fast gleichzeitig in Gulzow Mecklenburg und in einem Sanddornschlag in Werder Havel Brandenburg nachgewiesen 7 Da die meist allein nachweisbaren Larven nicht bis zur Art bestimmbar sind erfolgte der Artnachweis genetisch uber DNA Barcoding Spater wurde nachgewiesen dass die Art hier schon fruher vorgekommen war aber unbemerkt geblieben ist weil sie zunachst kaum Schaden verursachte Sie tritt genauso auch an Wildvorkommen der Art auf Biologie und Lebensweise BearbeitenDie Sanddornfruchtfliege bohrt die unreifen Sanddornfruchte an und legt ihre Eier darin ab Nach dem Madenfrass vertrocknen die Fruchte Die Puppen uberwintern im Boden Die Hauptflugzeit der Art liegt in der zweiten Juni und der ersten Julihalfte Die im Boden uberwinternden Puppen schlupfen im Juni anschliessend legen die Weibchen mit ihrem Legestachel Eier an den Sanddornfruchten ab aus denen nach kurzer Zeit Larven schlupfen 1 Okonomische Bedeutung BearbeitenBis zum Auftreten der Art waren in den deutschen Sanddornkulturen die etwa 671 Hektar Anbauflache in Brandenburg Sachsen Anhalt und Mecklenburg Vorpommern umfassen 1 keine nennenswerten Schaden durch Schadlinge bekannt die Kulturen kamen fast ohne Pflanzenschutzmittel aus Seit 2013 werden erhebliche Ernteschaden gemeldet Eine Bekampfung mit Insektiziden wie dem Neonicotinoid Acetamiprid ist moglich allerdings wird Sanddorn bisher zu uber 90 Prozent im Okolandbau angebaut 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Friedrich Hohne Karl Heinz Kuhnke Die Sanddornfruchtfliege Rhagoletis batava Untersuchungen zur Biologie und zum Auftreten 2014 in Gulzow Memento des Originals vom 16 November 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landwirtschaft mv de a b Erich M Hering 1958 Zwei neue palaarktische Rhagoletis Diptera Trypetidae Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde Nr 7 1958 S 1 4 Bob van Aartsen 2001 Rhagoletis indifferens een nieuwe boorvlieg voor de nederlandse fauna Diptera Tephritidae Nederlandse faunistische Mededelingen 14 19 22 Ian M White Tephritid flies Diptera Tephritidae Handbooks for the Identification of British Insects Vol 10 Part Sa Royal Entomological Society of London 1988 ISBN 0 901546 68 2 Lyubov D Shamanskaya Bioecology of sea buckthorn fly Rhagoletis batava obscuriosa Kol and pest control treatments in Altai Region Arturs Stalazs 2012 Rhagoletis Diptera Tephritidae fruit flies in Latvia RPD Abstracts 1 10 Julia Kristin Plate Ulrike Holz Marko Riede Nadine Neuenfeldt 2014 Erstauftreten der Sanddornfruchtfliege Rhagoletis batava Her im Bundesland Brandenburg Nord Ostdeutschland Memento des Originals vom 18 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lelf brandenburg de 59 Deutsche Pflanzenschutztagung Forschen Wissen Pflanzen schutzen Ernahrung sichern 23 bis 26 September 2014 Freiburg Poster Tierische Schaderreger Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sanddornfruchtfliege amp oldid 234286087