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Als Samischer Hoplit werden Teile einer antiken griechischen Statue in der Antikensammlung Berlin Inventarnummer Berlin Sk 1752 bezeichnet Sie stammt aus der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts v Chr Die Statuenfragmente in der aktuellen Aufstellung im Alten MuseumFragmente der Statue wurden zu Beginn des 20 Jahrhunderts von einer deutschen archaologischen Expedition unter Theodor Wiegand auf der Insel Samos bei Ausgrabungen im Heraion das Hera Heiligtum entdeckt Durch damalige Fundteilungsabkommen kamen die Stucke nach Berlin Hier wurden die gefundenen Teile des Rumpfes und der zum Teil beschadigte Kopf zusammengesetzt Bei spateren Grabungen wurden noch Fragmente der linken Gesasshalfte und des linken Beines gefunden Diese Stucke befinden sich heute auf Samos 1 Der Marmor der Statue hat eine ungleichmassige Farbung Die linke Seite hat eine dunkelgraublaue die rechte Seite eine hellgraublaue Tonung Derartiger Marmor kam nur auf Samos und in Lakonien vor Auffallig am dargestellten Krieger ist sein ionischer Helm der jedoch vom gangigen Helmtypus etwas abweicht Der Helm ist geschlossen Augen Nase und Mund sind jedoch sichtbar und verleihen dem Krieger etwas Bedrohliches Auch der Panzer mit seinen spiralformigen Verzierungen ist eher ungewohnlich und vor allem von bronzenen Kriegerstatuetten und Vasenbildern aus Lakonien bekannt Die feine Herausarbeitung der Verzierungen an Panzer und Beinschienen erinnert jedoch eher an samische Arbeiten Fur eine lakonische Arbeit spricht der lange bis auf das Gesass fallende Zopf Bis heute ist unklar ob es sich bei dem Krieger um eine lakonische oder samische Arbeit handelt Sicher scheint eine Beeinflussung immerhin waren Samos und das lakonische Sparta enge Verbundete Ein reger Kulturaustausch ist vor allem fur die erste Halfte des 6 Jahrhunderts v Chr belegt Die meisten Forscher sprechen sich jedoch fur die Annahme aus es handele sich bei der Statue um eine samische Arbeit kritischer sah es Conrad M Stibbe 2 spater relativiert er seine Aussagen jedoch 3 Bis heute ist der Grund fur die Aufstellung der Statue im Heraion unklar Typisch war so etwas eher fur Spartaner als fur Samier da diese den Gottern meist friedlichere Kunstwerke stifteten Ebenso fallt auf dass die Statue nicht das sonst ubliche weissgraue fast cremefarbene Aussere samischer Statuen besitzt Doch wurde dieser Marmor auf Samos auch fur den Bau von Tempeln verwendet und war demnach nicht ungewohnlich Interessant ist auch dass diese von lakonischen Kunstlern ganz offensichtlich beeinflusste Arbeit nur kurz vor dem Bruch zwischen Sparta und dem samischen Tyrannen Polykrates um das Jahr 525 v Chr aufgestellt wurde Moglich ist dass der steinerne Hoplit eine Warnung an die Samier war nicht mit den Spartanern zu brechen da sonst echte Krieger geschickt wurden was auch kurz nach dem Bruch geschah Doch unterlagen die Spartaner vor den Mauern der Stadt Samos Stibbe kommt zu dem Schluss dass die Statue von einem lakonischen Bildhauer auf Samos und im Auftrag eines Samiers geschaffen wurde Schon fruher ist Archaologen der nichtsamische Charakter der Statue aufgefallen 4 doch die Annahme es handele sich um eine Arbeit eines Lakoniers wird bis heute von fast allen Forschern abgelehnt In den 1990er Jahren erfolgte eine Restaurierung der Statue Literatur BearbeitenConrad M Stibbe Ein Spartanischer Krieger auf Samos in derselbe Das andere Sparta Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd 65 von Zabern Mainz 1996 ISBN 3 8053 1804 9 S 235 240 298 299 Einzelnachweise Bearbeiten Inventarnummern II S 23 Gesass und I 210 Unterschenkel im Museum von Vathy in Hermeneus 61 1989 S 303 307 Stibbe Ein Spartanischer Krieger auf Samos So 1946 Carl Weickert in Griechische Plastik Mann Berlin S 20 24 52 519444444444 13 398333333333 Koordinaten 52 31 10 N 13 23 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samischer Hoplit Berlin SK 1752 amp oldid 200334350