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Sambia bezeichnet eine Ethnie in den sudlichen Randgebieten der Eastern Highlands Province in Papua Neuguinea Die Sambia leben isoliert ihre Sprache wird von etwa 2300 Menschen gesprochen Wie andere Populationen auf Neuguinea auch leben sie vom Gartenbau bevorzugt werden Sago Yams Taro und diverse Gemusesorten angebaut Schweinewirtschaft spielt im Gegensatz zu vielen Nachbarvolkern sowohl als Haustierhaltung als auch als Nahrungsquelle eine untergeordnete Rolle Die Sambia betreiben keine Form des zeremoniellen Tauschs wie etwa die Iatmul 1 Eastern Highlands ProvinceDie Nachkommensstrukturen sind patrilinear Die Wohnsitznahme nach einer Heirat liegt beim Ehemann oder dessen Familie Die Lokalgruppen bilden kooperative Einheiten zur Verfolgung ubergeordneter Interessen kooperieren die Clans Lineages Zumeist werden Ehen innerhalb des gemeinsamen Dorfes geschlossen wobei Schwesterntausch Heirat Usus ist Heute emergiert zunehmend die Vereinbarung von Brautgaben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Kulturelle Forschungsgeschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenKulturelle Forschungsgeschichte BearbeitenDer Begriff Sambia ist nicht kulturhistorisch oder ethnosoziologisch gewachsen sondern ein vom amerikanischen Anthropologen und Sexualforscher Gilbert Herdt geschaffenes Pseudonym Herdt untersuchte die Bedeutung und Praktiken von Sexualitat in den Kulturen und Gesellschaften Papua Neuguineas Sexualverhalten mannliche Identitatsbildung und Geschlechtersymbolik Bei den Sambia traf er auf eine einzigartige Sexualpraxis die mit abendlandisch gepragten Vorstellungen kaum vereinbar sein wurde um dazu keinen konkreten Bezug herzustellen verschleierte er die Identitat des Volkes 1 Die Studie selbst ergab dass die geschlechtliche Entwicklung von Sambia Mannern drei Phasen unterworfen war Knaben hatten sich den Erwachsenen fur sexuelle Dienste zur Verfugung zu stellen Als Adoleszente wurden sie zum Oralverkehr herangezogen Erst im Erwachsenenalter trat die heterosexuelle Bestimmung als Mann ein 2 3 Herdts Berichten zufolge hat Sperma bei den Sambia Fetischcharakter Die Sexualitat der Manner versteht sich kraft derer Transformationspotenz als Erzeugung von Kindern innerhalb des weiblichen Korpers als blosses Transformationsbehaltnis Dieses Behaltnis wandelt den mannlichen Samen in Knochen und Haut Muskeln und innere Organe um Dem Samen kommt somit die Kraft der Initiation zu dem Uterus die der den mannlichen Anforderungen entsprechende Transformation Nach den Vorstellungen der Sambia reicht ein einmaliger Sexualakt zur Zeugung eines Kindes nicht aus weshalb es mehrfachen Geschlechtsverkehrs wahrend der Schwangerschaft bedarf 1 Da es dem spater geborenen Knaben an korperlicher Autonomie fehle bedurfe es weiterer Initiationen um zum erwachsenen Mann zu werden Die Knaben und Heranwachsenden erhalten daher fortwahrend Samen der sie starkt und dabei unterstutzt die wesentlichen Tugenden zu erlangen Dazu zahlen Tapferkeit und all diejenigen Eigenschaften die aus ihnen erfolgreiche Krieger machen Der Kreislauf schliesst sich insoweit als Manner Muttermilch in Sperma verwandeln konnen Um der Endlichkeit der Potenz des spermienproduzierenden Organs kerekukereku entgegenzuwirken nehmen die Manner in geheim gehaltenen Riten den Saft langer Luftwurzeln einer bestimmten Pandanusart auf der als Surrogat der Muttermilch gilt und die Krafte restituiert Dieses Geheimwissen verbleibt bei den Mannern Die Tatsache dass Frauen hingegen Sperma in Muttermilch umwandeln konnen gilt als gesellschaftliches Allgemeinwissen und sie bedurfen lediglich der Befutterung mit Samen 2 3 Herdt vermutete dass die Manner der Sambia Sexualitat eher als Arbeit empfanden hielt gleichwohl aber fest women and boys get semen men get erotic pleasure 1 Wissenschaftlich zureichend hinterfragt ist die Thematik bis heute nicht Siehe insoweit auch Volk der Marind anim im Suden des indonesischen Westneuguinea Siehe zudem zur Frauenrolle Bimin Kuskusmin im Telefomin Cuscus Distrikt der HighlandsLiteratur BearbeitenSusanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen Phantasie Herrschaft und Geschlecht in Neuguinea Munster Hamburg Lit 1994 Frauenkulturen Mannerkulturen 3 ISBN 3 8258 2092 0Weblinks BearbeitenThemenbereich Psychologie Odipus unter Wilden Bei einem Bergvolk in Papua Neuguinea versuchten zwei amerikanische Wissenschaftler zu ergrunden warum Manner homosexuell werden spiegel de abgerufen am 8 Marz 2016 Afrika Kultur Vermannlichung in Papua Neuguinea Wurzeln Die Sambia Stammes Einleitung von Boyz auf Manner abgerufen am 8 Marz 2016 Papua New Guinea s Sambia Tribe Juni 2013 abgerufen am 8 Marz 2016 Gilbert Herdt Sambia In Encyclopedia of World Cultures 1998 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e Zu den Sambia Ausfuhrungen im Anhang S 301 f Zusammenstellung der Transformationspotenz des Spermas bei Herdt S 122 ff Zur Frage der sexuellen Lustbereitung S 109Susanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen Phantasie Herrschaft und Geschlecht in Neuguinea Frauenkulturen Mannerkulturen 3 In Frauenkulturen Mannerkulturen Bande 1 3 Band 3 Nr 1 LIT Verlag Munster Hamburg Deutschland 1994 ISBN 3 8258 2092 0 S 372 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Gilbert Herdt Guardians of the Flutes Idioms of Masculinity A Study of Ritualized Homosexual Behavior McGraw Hill Book Co USA 1981 S 325 englisch A Study of Ritualized Homosexual Behavior abgerufen am 7 Marz 2016 a b Gilbert Herdt Rituals of Manhood Male Initiation in Papua New Guinea Male Initiation in Papua New Guinea Hrsg Introduction by Roger M Keesing Berkeley University of California Press USA 1982 S 325 englisch Herdt Rituals of Manhood abgerufen am 7 Marz 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sambia Volk amp oldid 209541003