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Die Bimin Kuskusmin sind eine etwa 1000 Personen umfassende Bevolkerungsgruppe auf Papua Neuguinea 1 Ihr Siedlungsraum liegt im quellnahen Bereich des Sepik inmitten der rauen Bergwelt des sudostlichen Telefomin Districts der Provinz Sandaun ehemals West Sepik Westlich des Stammesgebiets schliesst Westneuguinea an wo grenznah die Ethnien der Ok und Mek siedeln Telefomin Cuscus DistriktDas Volk spricht Oksapmin eine Papuasprache die den Trans Neuguinea Sprachen zugeordnet wird 2 Die Bimin Kuskusmin halten vielfaltige Kontakte zu Nachbarstammen und tauschen sich dabei rituell aus oder fur Heiratszwecke Nicht alle Begegnungen erfolgten in der Vergangenheit mit friedlicher Absicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Imagination und Korperbewusstsein 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenFestgehalten ist der erste unmittelbare Kontakt zwischen Weissen und den Bimin Kuskusmin fur das Jahr 1957 1961 wurde in ihrem Gebiet das seinerzeit aufgrund eines UN Treuhandmandats von Australien als Territorium Papua und Neuguinea verwaltet wurde der Patrouilleposten Oksapmin Patrol Post eingerichtet Nach der Unabhangigkeit Papua Neuguineas begann der Ethnologe Fitz John Porter Poole 1977 seine Feldforschungen in der Region Seine territorial versteckte Lage und die bergige Undurchdringlichkeit gewahrte dem Volk bis dahin nahezu Kontaktlosigkeit zu Fremdkulturen 2 Als Poole sein Forschungsprojekt aufnahm habe er nach eigenen Bekenntnissen eine noch intakte traditionelle Gesellschaft angetroffen 3 Das Volk lebt von Gartenbau und Schweinezucht Die Arbeitsteilung wird streng nach Geschlechterregeln getrennt Die Manner schwenden und kummern sich um den Zaunbau Die Frauen betreiben die Kultivierung der Nutzflachen und holen die Ernte ein vornehmlich Susskartoffeln die als ausgesprochen weibliche Nahrungsquelle gelten Pandanus und Taro hingegen bewirtschaften die Manner in Eigenregie den Frauen ist der Zutritt in die eigens angelegten Garten verboten Beide Pflanzen assoziieren Mannlichkeit Die Regeln sind aus rituellen Grunden von Bedeutung da sie die Initiationsriten der Knaben betreffen 3 Imagination und Korperbewusstsein BearbeitenDie Bimin Kuskusmin schreiben mehreren korperlichen Sekreten Zeugungskrafte zu Dies sind das Sperma das Menstruationsblut und die weiblichen Sexualsekrete Eine besondere Bedeutung aber hat agnatisches Blut eine Substanz die die Lineage konstituiert und grundsatzlich von beiden Geschlechtern weitergegeben werden kann in qualitativ hochwertiger Form jedoch nur vom Mann 4 Agnatisches Blut 5 erschopft sich bei den Frauen nach drei Generationen Weitergegeben werden kann es nur von den Mannern um die Abstammungsgruppe am Leben zu halten Als mit den Mannern wesensverwandt gelten wilde Eber denn auch in ihnen zirkuliert agnatisches Blut So erschaffen sich die Manner soziale politische und spirituelle Beziehungen uber eine menschliche Lebenslange hinaus und emergieren eine Dimension sozio spiritueller Unsterblichkeit Die Dreieinigkeit von Sperma agnatischem Blut und finjik spirits eine Art Zeugungsgeist des Vaters im Sohn fuhrt zu korperlicher sozialer und spiritueller Dominanz die das Wachstum und Gedeihen allen mannlichen Wesens auch in Tieren und Pflanzen anregt Ahnlich wie bei den Sambia verbleibt den Frauen allein die Rolle eines Behaltnisses fur die transformatorische Umsetzung des Samens in Kindeskraft und notwendige Muttermilch 2 3 Das Weltbild der Bimin Kuskusmin ist hinsichtlich der ideologischen Konstituierung des Geschlechtergegensatzes mit der Einteilung in stark und schwach erkennbar virizentrisch gepragt 2 Literatur BearbeitenSusanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen Phantasie Herrschaft und Geschlecht in Neuguinea Munster Hamburg Lit 1994 Frauenkulturen Mannerkulturen 3 ISBN 3 8258 2092 0 Weblinks BearbeitenDer Mythos von den harmonischen Naturvolkern Gender Reversals and Gender Cultures Anthropological and Historical perspectivesAnmerkungen Bearbeiten Kap 4 The androgynous first being Bimin Kuskusmin cannibalism Peggy Reeves Sanday Divine Hunger Cannibalism as a Cultural System USA 1986 ISBN 0 521 32226 X englisch The androgynous first being Bimin Kuskusmin cannibalism in der Google Buchsuche a b c d Die Ethnologin Susanne Schroter die im Anhang des Buches Kurzausfuhrungen zu diversen Ethnien macht Bimin Kuskusmin S 282 f und S 125 28 bevorzugt es den auf die Basisstudien der vornehmlich wissenschaftlich beschaftigten Forscher hinzuweisen im Falle der Bimin Kuskusmin Fitz John Porter Poole 1971 73 Susanne Schroter Hexen Krieger Kannibalinnen Phantasie Herrschaft und Geschlecht in Neuguinea Frauenkulturen Mannerkulturen 3 In Frauenkulturen Mannerkulturen Bande 1 3 Band 3 Nr 1 LIT Verlag Munster Hamburg Deutschland 1994 ISBN 3 8258 2092 0 S 372 IT Book Version in der Google Buchsuche a b c Fitz John Porter Poole Rituals of Manhood Male Initiation in Papua New Guinea Hrsg Gilbert H Herdt Transaction Publishers USA 1997 S 365 englisch Aspects of Person and Self in Bimin Kuskusmin Male Initiation in der Google Buchsuche Fitz John Porter Poole CULTURAL IMAGES OF WOMEN AS MOTHERS Motherhood among the Bimin Kuskusmin of Papua New Guinea Nr 15 Berghahn Books USA August 1984 S 73 93 JSTOR 23169279 englisch Social Analysis The International Journal of Social and Cultural Practice Jurgen Kunz Die Verhaltensokologie der Couvade perinatale Tabus und Einschrankungen fur werdende Vater an der Schnittstelle von Biologie und Kultur BoD Books on Demand Deutschland 2003 S 400 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bimin Kuskusmin amp oldid 209540334