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Salomon Friedrich Merkel 13 Februar 1760 in Schmalkalden 21 Februar 1823 in Kassel Pseudonym Adolf Emmerich Kroneisler war ein deutscher Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Freimaurer 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSalomon Friedrich Merkel war der Sohn des Arztes Johann Christian Valentin Merkel 6 Juni 1731 in Schmalkalden 7 November 1793 in Kassel und dessen Ehefrau Catharina Sophie 14 Februar 1738 in Schmalkalden 8 Oktober 1787 ebenda Tochter von Johann Friedrich Habicht Nach dem Tod seiner Schwester Christiane Marie 28 Januar 1763 24 April 1772 wuchs er als einziges Kind seiner vermogenden Eltern auf Er besuchte in Schmalkalden die lutherische Schule und erhielt vom Konrektor noch Privatunterricht bei Johann Gottfried Vierling erhielt er auch noch Klavierunterricht und beherrschte dieses Instrument nach einiger Zeit mit einer nicht unbedeutenden Fertigkeit so dass er ohne Noten nach seinen eigenen Fantasien seine Empfindungen ausdrucken konnte Er kam nach seiner Konfirmation auf das Padagogium Halle und es folgte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Halle dort befreundete er sich mit dem spateren Professor der Medizin Johann Christian Wilhelm Juncker Von 1779 bis 1782 setzte er sein Studium an der Universitat Rinteln fort und horte Vorlesungen bei Johann Nikolaus Mockert und Carl Wilhelm Wippermann 1730 1797 in dessen Hause er wohnte Nach Bestehen seiner offentlichen Prufung erhielt er den Dr jur studierte aber anschliessend noch an der Universitat Gottingen weiter und horte dort die Vorlesungen von Johann Stephan Putter dem Altertumswissenschaftler Christian Gottlob Heyne der ihm privat eine Vorlesung uber Archaologie hielt und bei August Ludwig von Schlozer Um sein Studium fortsetzen zu konnen war er auch noch kurzzeitig wahrend des Studiums als Hofmeister des Sohnes der ebenfalls in Gottingen studierte von Geheimrat Zanthier aus Kassel angestellt jedoch kehrte dessen Sohn kurz darauf wieder nach Kassel zuruck und so verliess auch Salomon Friedrich Merkel die Universitat Gottingen 1785 bewarb er sich um die vakante Stelle des Untergerichtsanwalts erhielt diese und arbeitete von nun an als Gerichtsanwalt in Kassel Durch den Tod von Friedrich II von Hessen Kassel kam es zu einem Regierungswechsel der zur Folge hatte das samtliche Lehnsverhaltnisse erneuert werden mussten die die Herrschaft Schmalkalden betreffenden kamen fast ausschliesslich auf seinen Tisch so dass sich ihm eine eintragliche Geschaftsquelle gleich zu Beginn seiner Tatigkeit eroffnete bereits nach einem halben Jahr war er Obergerichtsanwalt geworden Er wurde so erfolgreich dass kaum ein Sachwalter vor ihm in Cassel eine umfassendere Praxis besessen so dass wahrend der ungefahr ein Vierteljahrhundert anhaltenden Bluthe derselben wenige Rechtsstreite von Wichtigkeit bei einem dasigen Gericht verhandelt wurden ohne dass er nicht als Anwalt Theil daran genommen hatte Er war dazu auch Rechtsberater von Stiftungen Syndikus der Universitat Marburg und verschiedener hessischer Adelsfamilien General Martin Ernst von Schlieffen ubertrug ihm die Verwaltung seiner Patrimonialgerichtsbarkeit Unter der franzosischen Fremdherrschaft im Konigreich Westphalen musste er sich mit der neuen Gesetzgebung vertraut machen und er wurde nun vor Gericht als Verteidiger berufen Es gelang ihm in mehreren Fallen dass Angeklagte die wegen Verschworung angeklagt waren von einem nur franzosisch besetzten Gerichtshof freigesprochen wurden obwohl diese in der Regel die Angeklagten erschiessen liessen sogar in zwei Fallen bei denen das Todesurteil bereits vom Konig gewunscht worden war Nur im Fall des Marburger Professors Johann Heinrich Sternberg der am Dornberg Aufstand beteiligt war gelang ihm dieses nicht obwohl in diesem Fall das Gericht kein Urteil sprach sondern den Angeklagten der Gnade des Konig Jerome Bonaparte uberliess dieser ordnete aber die standrechtliche Erschiessung an Zusatzlich zu seinen sonstigen Amtern nahm er die Sekretarsstelle die von einem Rechtsgelehrter besetzt werden musste beim israelitisch westphalischen Consistorium in Kassel an um seinem altesten Sohn die Ausbildung am Padagogium in Halle mit dessen Vorsteher August Hermann Niemeyer er befreundet war zu sichern weil er hierfur 2 000 Franc Jahresgehalt erhielt sein Sohn trat spater seine Nachfolge als Regierungsprokurator in Kassel an Salomon Friedrich Merkel hielt die Eroffnungsrede bei der Eroffnungsrede die 1808 gedruckt veroffentlicht wurde und lernte in seiner Tatigkeit Israel Jacobson kennen der der Prasident dieses Konsistorium war Nach der Auflosung des Konigreiches Westphalen hatte er gerne gesehen wenn neu eingefuhrte Rechtsbestimmungen beibehalten worden waren weil diese sich als zweckmassig erwiesen jedoch wurde die vormalige Rechtsprechung wieder eingefuhrt obwohl diese der fortschrittlichen Bildung nicht mehr entsprach und dies fuhrte dazu dass er sich als kurfurstlich hessisch kasselscher Obergerichtsanwalt durch kritische Beitrage in den Rechtsdiskurs seiner Zeit einbrachte und veroffentlichte beispielsweise 1817 sein Werk Verteidigung der offentlichen Rechtspflege Weil sich aber nichts anderte zog er sich aus der juristischen Praxis zuruck und ubertrug seine Aufgaben auf seinen altesten Sohn der inzwischen die Prokuratur in Kassel erhalten hatte lediglich fur seine Freunde und alten Klienten blieb er weiterhin deren Anwalt In seiner Freizeit widmete er sich auch der schongeistigen Literatur und schrieb Beitrage fur die Jenaische Allgemeine Literatur Zeitung das Morgenblatt fur gebildete Stande das Journal des Luxus und der Moden und das Dresdner Abendblatt mit dessen Herausgeber Theodor Hell er befreundet war Unter seinem anagrammatischen Pseudonym Adolf Emmerich Kroneisler erschien auch 1819 Furstlicher Scherz und Ernst Bereits in der Vergangenheit hatte er 1802 mit Fest der Laune nach der ersten Vorstellung der Jungfrau von Orlean in Weimar und 1803 mit Die Postscripte oder Das epigrammatische Gastmahl des Herrn von Kotzebue zwei Texte verfasst die aktuelle Theaterereignisse humoristisch begleiteten 1788 heiratete er Friederike Caroline Wilhelmine 13 Februar 1763 in Steinbach 30 Januar 1813 in Kassel Tochter des Justizbeamten Bauer mit der er acht Kinder von denen vier in der Kindheit verstarben hatte Das Erwachsenenalter erreichten drei Sohne und eine Tochter Amalie Christine Merkel 7 Januar 1789 in Kassel 6 Januar 1854 ebenda Christian Carl Friedrich Merkel 20 August 1793 in Kassel 25 Februar 1848 ebenda Dr jur Stadtgerichtsdirektor in Kassel verheiratet mit Henriette Friederike Marie geb Heuser Wilhelm Heinrich Philipp Friedrich Merkel 8 August 1797 in Kassel 16 Juni 1882 in Treysa Forster verheiratet mit Justine Wilhelmine 1805 1872 Tochter von Johann Christoph Rabe Heinrich Emil August Merkel 14 Marz 1801 in Kassel 19 August 1861 in Hebel Freimaurer BearbeitenSalomon Friedrich Merkel gehorte siebzehn Jahre lang den Freimaurerern an Er war Mitglied der Kasseler Logen Koniglich Hieronymus Napoleon zur Treue und Wilhelm zur Standhaftigkeit In beiden bekleidete er ebenso wie in den zugehorenden Grosslogen verschiedene Amter 1 Schriften Auswahl BearbeitenDenkmal seiner unvergesslichen Mutter Schmalkalden 1787 Freundschaft und Liebe auf dem Throne Ein Denkmal der herzlichen Verbindung zwischen Russlands und Preussens erhabenen Monarchen Cassel in Commission der Griesbachschen Hofbuchhandlung 1802 Fest der Laune 1802 Die Postscripte oder Das epigrammatische Gastmahl des Herrn von Kotzebue 1803 Rede bei der Eroffnung des koniglichwestphalischen Konsistoriums der Israeliten 1808 Verteidigung der offentlichen Rechtspflege Marburg bei Krieger 1817 Furstlicher Scherz und Ernst Leipzig bei Hartknoch 1819 Literatur BearbeitenSalomon Friedrich Merkel In Friedrich August Schmidt Bernhardt Friedrich Voigt Neuer Nekrolog der Deutschen 1 Jahrgang 1823 1 Heft Ilmenau 1824 B F Voigt 1824 S 224 236 Nikola Rossbach Hrsg Kleines Kasseler Literatur Lexikon Wehrhahn Hannover 2018 S 592 593 Einzelnachweise Bearbeiten Ortrud Worner Heil Die Mitglieder der Freimaurerlogen in Kassel 1766 bis 1824 Kassel 1998 S 60 und 97 Normdaten Person GND 12438272X lobid OGND AKS VIAF 50159313 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merkel Salomon FriedrichALTERNATIVNAMEN Merkel S F Kroneisler Adolf Emmerich Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 13 Februar 1760GEBURTSORT SchmalkaldenSTERBEDATUM 21 Februar 1823STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salomon Friedrich Merkel amp oldid 236614713