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Die Saline in Sulze war ein Werk zur Salzgewinnung und wurde seit dem Hochmittelalter bis zum Jahre 1862 betrieben Sie bestimmte wesentlich die Geschichte des Dorfes Sulze und der umliegenden Heidedorfer Siedehaus der Saline Sulze Zeichnung von 1821Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Beginn vor 1381 1 2 Im 17 Jahrhundert 1 3 Im 18 Jahrhundert 1 4 1862 das Ende 1 5 2012 Eroffnung des Salinenmuseums 2 Literatur 3 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Beginn vor 1381 Bearbeiten nbsp Gradierwerk der Saline Sulze Zeichnung von 1821 nbsp Soleleitung von Sulze zum Bornriethmoor und nach Altensalzkoth nbsp Schiffgraben aus dem BornriethmoorUrkundlich wurde die Saline in Sulze im Jahr 1381 erstmals in einem Verzeichnis uber die Erhebung eines Pfannenzinses erwahnt Bereits vor dieser Zeit wurde in Sulze Sole gefordert und daraus Salz gewonnen Mit Eimern und wassergetriebenen Pumpen wurde die Sole aus dem an der Quelle errichteten Brunnen hochgefordert und uber einen Graben spater uber holzerne Rohrleitungen zu den Siedehausern auch Katen oder Koten genannt geleitet In diesen wurde in Siedepfannen uber einem Torffeuer durch Erhitzen das Wasser verdampft bis das Siedesalz ubrigblieb Die Blechpfannen hatten eine Grosse von 4 m bis 5 m 3 50 m bis 4 20 m 32 cm bis 39 cm Tiefe Sie fassten so ca 7 m Sole Massgeblich gefordert wurde die Erschliessung der Sulzer Sole durch die Herzoge des Furstentums Luneburg die hiermit ein Gegengewicht zur Stadt Luneburg aufbauen wollten Luneburg war es aufgrund des Salzhandels gelungen eine weitgehende Unabhangigkeit gegenuber dem Landesherren zu erreichen Betrachtet man jedoch die gewonnenen Mengen wird die Uberlegenheit der Luneburger Saline deutlich Wahrend in der Hansestadt durchschnittlich 110 000 t jahrlich gefordert wurden waren es in Sulze gerade einmal 4000 t Hinzu kam dass der Salzgehalt der Sole der in Luneburg bis zu 25 betrug in Sulze durchschnittlich nur 5 erreichte und dadurch ein wirtschaftliches Arbeiten kaum moglich war Die Rechte zum Salzabbau lagen bei den Luneburger Herzogen wurden jedoch von diesen an die Besitzer der Siedepfannen verpachtet Im 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Grafische Darstellung Herstellung einer Holzrohren Leitung nbsp Eine Holzrohre der Soleleitung zum Transport der Salzsole von Sulze nach Altensalzkoth wahrsch von 1763 64 nbsp Bei Eversen ein Teil des Rohrendamms von Sulze nach AltensalzkothIm Laufe der Jahrhunderte mussten die Siedestellen mehrfach wegen Brennstoffmangel in die umliegenden Dorfer verlegt werden Samtliche unmittelbar an Sulze angrenzenden Torfgebiete waren bereits abgebaut ein produktives Wirtschaften vor Ort war nicht mehr moglich In den Jahren von 1673 bis 1678 wurden die Siedestellen vom Twiesselhoper Moor Ostermoor in das Bornriethmoor verlegt Es wurden zwei Salzkaten mit je zwei Siedepfannen und ein Leckwerk von ca 170 bis 200 m Lange ca 14 m Hohe und ca 7 50 m in der Breite errichtet Uber einen extra ausgehobenen Schiffgraben wurde der Torf herangebracht der Verlauf dieses Kanals ist zum Teil heute noch zu sehen Die Sole kam uber Holzrohren aus Sulze In Moornahe wurde eine Bohrmuhle fur die Herstellung von Soleleitungsrohren aus Baumstammen gebaut Die Rohren waren aus Tannenstammen hatten eine Lange von 5 80 m bis 6 70 m und eine Bohroffnung von 5 Zoll 12 14 cm Die aufgebohrten Baumstamme wurden zu einer Leitung zusammengesteckt Dazu wurde das Bohrloch an dem einen Stammende konisch vergrossert das andere Stammende erhielt eine Spitze Die Verbindungsstellen wurden sorgfaltig abgedichtet Die Leitung wurde in der Regel unterirdisch verlegt damit das Holz nicht so schnell verrottete Im 18 Jahrhundert Bearbeiten Bereits 1719 wurden erste Uberlegungen angestellt die Siedestellen wieder zu verlegen da das Bornriethmoor sich erschopfte 10 bis 15 Millionen Stuck Torf wurden jahrlich benotigt In der Zeit von 1719 bis 1725 verlegte man die Soleleitung dann durch den Everser Busch in das im Scheuer Bruch neu entstehende Dorf Altensalzkoth Dazu wurde die bestehende Rohrenleitung ab Lindhorst zunachst an der Ortze entlang ostwarts an Eversen vorbei zu den Salzkaten in Altensalzkoth verlegt Ein Teil dieses Rohrendamms ist bei Eversen noch heute erhalten Die Strecke hatte eine Lange von mehr als 3 km Da die Sole jetzt aber uber weite Strecken geleitet werden musste entstanden nun neue Probleme Am Zuckenberg wurde die Sole durch eine wasserbetriebene Pumpe Zucke 5 m hoch gepumpt um das erforderliche naturliche Gefalle zu erreichen Durch undichte Stellen in den Rohren ging auf dem Weg viel Sole verloren Ausserdem verstopften sie regelmassig Dadurch war auch hier ein produktives Wirtschaften bald nicht mehr moglich Bereits 1734 wurden erste Uberlegungen angestellt eine Ruckverlegung in das Bornriethmoor vorzunehmen Es blieb aber bei dem Plan Erst im Jahr 1793 ausschlaggebend fur die Verzogerung war wahrscheinlich der Siebenjahrige Krieg 1756 1763 begann man schliesslich mit der Umlegung der Siedestellen nach Sulze 1798 war die Verlegung abgeschlossen Dem weiterhin bestehenden Brennstoffmangel versuchte man durch ein verbessertes Transportsystem zu begegnen Der Torf aus den umliegenden Mooren wurde jetzt mit Pferde bzw Ochsenfuhrwerken nach Sulze gebracht 1862 das Ende Bearbeiten Im Jahr 1862 wurde der Betrieb eingestellt Die Salzquellen wurden zugeschuttet Als letzter Salineninspektor wird ein Georg Wilhelm Hahse genannt 2012 Eroffnung des Salinenmuseums Bearbeiten Am 26 August wurde das Salinenmuseum im Salineninformationshaus im Burgerpark im Rahmen einer kleinen Feier eroffnet Neben einigen Schau und Informationstafeln ist auch ein Modell der Saline und ein original Sole Rohr zu sehen Literatur BearbeitenAugust Theiss Die Geschichte der Saline zu Sulze 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sulze Bergen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Salinenmuseums Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saline Sulze amp oldid 236085559