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Die Salanganen Collocaliini sind eine Tribus innerhalb der Familie der Segler Apodidae zu der knapp dreissig Vogelarten gerechnet werden Salanganen kommen in Indien Sudostasien Australien und auf den Inseln des Indischen Ozeans sowie des Sudwest Pazifiks vor Die Salanganen sind sehr kleine bis kleine Segler die Zwergsalangane Collocalia troglodytes als kleinste Art weist eine Korperlange von 9 Zentimetern auf die Riesensalangane Hydrochous gigas ist als grosste Art mit einer Korperlange von 16 Zentimetern etwas grosser als mitteleuropaische Schwalben 1 Einige Salanganenarten verfugen uber die fur Vogel ungewohnliche Fahigkeit zur Echoortung SalanganenSchwarznestsalangane Aerodramus maximus SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Seglervogel Apodiformes Familie Segler Apodidae Tribus SalanganenWissenschaftlicher NameCollocaliiniBonaparte 1853 Inhaltsverzeichnis 1 Essbare Vogelnester 2 Brutplatze und Echoortung 3 Systematik 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEssbare Vogelnester BearbeitenDie meisten Seglerarten benutzen Speichel zum Bau des Nests dieses Verhalten ist bei den Salanganen am deutlichsten ausgepragt Die Weissnestsalangane Aerodramus fuciphagus baut ihr Nest ausschliesslich aus Speichel auf 2 Diese beinahe weissen und wie Wasserglas aussehenden Nester sind die beliebtesten essbaren Schwalbennester die wesentliche Zutat der Schwalbennestersuppe Aber auch die von den Schwarznestsalanganen Aerodramus maximus gebauten sogenannten schwarzen Nester die neben Speichel hauptsachlich aus Federn bestehen gelten als Delikatesse Die Beliebtheit dieser Vogelnester macht Massnahmen zum Schutz dieser Arten erforderlich 3 4 Brutplatze und Echoortung BearbeitenDie meisten Arten der Salanganen bruten in grossen Kolonien in dunklen Hohlen einige an den Kusten andere im Binnenland Die Kolonien sind teilweise riesig die Individuenzahl der in den Niah Hohlen im malaysischen Bundesstaat Sarawak nistenden Salanganen wurde 1931 noch auf uber zwei Millionen geschatzt im Jahr 1999 war der Bestand allerdings aufgrund der kulinarischen Verwertung der Nester auf ungefahr 300 000 eingebrochen 3 Einige der Salanganenarten verfugen uber gut entwickelte Fahigkeiten zur Echoortung Dies ist eine sehr ungewohnliche Fahigkeit bei Vogeln die ausser bei den Salanganen nur beim sudamerikanischen Fettschwalm Steatornis caripensis zu finden ist 5 Im Gegensatz zu Fledermausen benotigen die Salanganen diese Fahigkeit offenbar nicht zur Lokalisierung von Beutetieren in der Luft sondern die Echoortung gibt ihnen die Moglichkeit in dunklen Hohlen zu nisten Zudem sind sie dadurch in der Lage abends langer auf Insektenjagd zu gehen ohne ein Problem beim Aufsuchen des Nistplatzes in grosser Dunkelheit zu haben 6 Systematik BearbeitenDie Systematik der Salanganen ist ausserst umstritten Ernst Mayr bezeichnete sie 1937 als das schwierigste Problem der Taxonomie der Vogel Ursprunglich wurden alle Salanganen einer einzigen Gattung zugeordnet namlich Collocalia In der Folgezeit wurden Aufteilungen auf mehrere Gattungen diskutiert und die Arten wurden basierend auf ausserlichen Merkmalen und Unterschieden in der Brutbiologie mehrfach umsortiert bis 1970 eine von R K Brooke vorgenommene Aufteilung der Salanganen auf drei Gattungen verhaltnismassig breite Anerkennung fand Auch diese Aufteilung wurde zwischenzeitlich von einigen Autoren wieder verworfen aber durch einige seit 2003 durchgefuhrte molekulargenetische Untersuchungen bestatigt Diese unter anderem anhand des mitochondrialen Cytochrome b Genabschnitts durchgefuhrten Untersuchungen belegen auch dass die Salanganen monophyletisch sind 7 5 In der ursprunglich alle Arten umfassenden Gattung Collocalia verblieben die Segler mit glanzendem Gefieder die nicht uber die Fahigkeit zur Echoortung verfugen Der Gattung Hydrochous gehort nur die an Wasserfallen brutende Riesensalangane an Die restlichen Arten die ein nicht glanzendes graues Gefieder aufweisen bilden die Gattung Aerodramus Diese Arten verfugen uber die Fahigkeit zur Echoortung 8 Ein weiterer Widerspruch tauchte auf als nachgewiesen wurde dass die zur Gattung Collocalia zahlende Zwergsalangane C troglodytes uber die Fahigkeit zur Echoortung verfugt Damit hat diese Eigenschaft ihre herausragende Bedeutung zur Unterscheidung zwischen den Gattungen Aerodramus und Collocalia verloren Eine Forschergruppe um Henri Thomassen vermutete 2005 dass die Echoortung bei der Zwergsalangane durch konvergente Evolution entstanden ist Obwohl die Monophylie von Aerodramus und Collocalia auch bei diesen Untersuchungen betatigt wurde zogen die Autoren in Erwagung alle Salanganen wieder in einer Gattung zu vereinen da es nun kein eindeutiges ausseres Merkmal mehr zur Unterscheidung gibt 5 Ein zusatzlicher umstrittener Aspekt ist die Einordnung der Gattung Schoutedenapus uber die sehr wenig bekannt ist Aufgrund ihrer ausserlichen Ahnlichkeit wurden die beiden Arten dieser Gattung ursprunglich der Gattung Apus zugeordnet Aufgrund ihrer abweichenden Zehenanordnung anisodactyl statt wie bei den anderen Apus Arten pamprodactyl wurden die Arten in eine eigene Gattung gestellt namlich Schoutedenapus Die Zuordnung dieser Gattung ist aufgrund widerspruchlicher Merkmale schwierig so wurde neben der Zuordnung zur Tribus Apondini auch eine Zuordnung zur Unterfamilie Cypselodinae in Betracht gezogen Die Lautausserungen des Mausseglers wiederum ahneln den Klick Lauten der echoortenden Salanganen so dass die Gattung Schoutedenapus derzeit mangels sinnvoller Alternativen ublicherweise diesen zugeordnet wird 9 Folgende Gattungen werden ublicherweise unterschieden Tribus Salanganen Collocaliini Gattung Collocalia mit 3 Arten Gattung Aerodramus mit 22 Arten Gattung Hydrochous mit einziger Art Riesensalangane H gigas Gattung Schoutedenapus mit 2 ArtenLiteratur BearbeitenJosep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Volume 5 Barn Owls to Hummingbirds Lynx Edicions 1999 ISBN 84 87334 25 3 David Lack Swifts in a Tower Chapman amp Hall 1973 ISBN 0 412 12170 0 Phil Chantler Gerald Driessens Swifts A Guide to the Swifts and Tree Swifts of the World Pica Press Mountfield 2000 ISBN 1 873403 83 6Einzelnachweise Bearbeiten Chantler Driessens A Guide to the Swifts and Tree Swifts of the World Seite 120 153 siehe Literatur del Hoyo et al 1999 Handbook of the birds of the world Seite 405f siehe Literatur a b Joseph J Hobbs Problems in the harvest of edible birds nests in Sarawak and Sabah Malaysian Borneo In Biodiversity and Conservation 13 2209 2226 2004 doi 10 1023 B BIOC 0000047905 79709 7f David Lack Swifts in a Tower Seite 23 35 a b c Thomassen et al 2005 Phylogenetic relationships amongst swifts and swiftlets A multi locus approach In Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 37 2005 Seite 264 277 doi 10 1016 j ympev 2005 05 010 del Hoyo et al 1999 Handbook of the birds of the world Seite 391 siehe Literatur Thomassen et al 2003 A new phylogeny of swiftles Aves Apodidae based on cytochrome b 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