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Die Ballade Sabinchen war ein Frauenzimmer ist ein deutsches Volkslied Sie stellt eine Parodie auf eine Moritat dar wie sie fruher die Bankelsanger auf Jahrmarkten oder Kirchweihfesten vortrugen Dabei zeigten die Sanger mit einem Stock auf die zugehorigen Bilder die nach Art eines Comics auf einer grossen Tafel prasentiert wurden Erste Seite des altesten Textdrucks 1849 Sabinchen Denkmal in Treuenbrietzen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Hintergrund 3 Text 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDas Lied 1 das in verschiedenen Versionen existiert erzahlt die Geschichte einer Dienstmagd die gar hold und tugendhaft ist bis sie sich mit einem jungen Schuster einlasst der aus Treuenbrietzen kommt Sein Geld hat er schon lang versoffen deswegen fordert er welches von ihr Da sie keines besitzt stiehlt er in manchen Versionen sie von ihrer guten Dienstherrschaft silberne Blechloffel Als der Diebstahl entdeckt wird da jagte man mit Schimpf und Schande Sabinchen aus dem Haus Die Beschimpfungen durch Sabinchen beendet der Schuster indem er ihr kurzerhand mit seinem Rasiermesser den Schlund gemeint ist die Kehle durchschneidet Er wird verhaftet und gesteht bei Wasser und bei Brot die Untat Wie es typisch fur Moritaten ist endet auch diese mit einer moralischen Belehrung des Zuhorers Trau keinem Schuster nicht Der Krug der geht so lange zum Brunnen bis dass der Henkel abbricht Hintergrund BearbeitenDas Original ist eine Ballade die erstmals 1849 in der Liedersammlung Musenklange aus Deutschlands Leierkasten erschien Anders als die heute verbreiteten Versionen spricht die ursprungliche nicht von Sabinchen sondern von Sabine und beginnt auch anders namlich mit einer ermahnenden Einleitungsstrophe Darin wird der Diebstahl als solcher verurteilt und nicht der Beruf des Schusters in Misskredit gebracht Der Diebstahl der bringt grosse Schmerzen Und nie kein Segen nicht Die Moral der letzten Strophe lautet hier Drum soll man keine Kehl abschneiden Es thut kein Gut ja nicht Der Krug der geht so lang zu Wasser Bis ihm sein Henkel bricht 2 Da Text und Melodie bis heute recht bekannt sind wurde und wird das Lied seinerseits gerne als Vorlage fur Parodien verwendet oder politisch umgewidmet So entstand etwa 1980 im Zuge der Anti Atomkraft Bewegung eine Fassung der Biermosl Blosn bei der Sabinchen den falschen Sicherheitsversprechungen eines Ingenieurs im Kernkraftwerk Gundremmingen zum Opfer fallt 3 Text BearbeitenErstdruck 1849 Mundorgel 1984Hochst schauderhafte Begebenheit welche vorigtes Jahram dreissigsten Februar ist begangen worden Nebst Beschreibung von der Verlaufung der ganzen Sach Ihr Leute merkt und nehmt zu Herzen Die traurige Geschicht Der Diebstahl der bringt grosse Schmerzen Und nie kein Segen nicht Sabine war ein Frauenzimmer Sie war auch tugendhaft Desshalben war zufrieden immer Mit ihr auch die Herrschaft Da kam einstmals von Treuenbrietzen Ein junger Mensch daher Und sprach Ich mochte sie besitzen Es war ein Schuhmacher Sie hat sich nicht sehr lang bedenket Und sprach es mag so sein Sie hat zu leicht Vertrau n geschenket Des Schusters falschem Schein Er kommt allnachtlich zu Sabinen Und seufzt Ich steck in Noth Geruhrt von seinen bittern Mienen Gibt sie ihm was sie hat Da thut er es sogleich verschwenden In Schnaps und auch in Bier Und thut sich nochmals an sie wenden Will wieder Geld von ihr Sie kann nicht mehr kein Geld sich leihen Drum geht sie auf der Stell Und muss der Herrschaft veruntreuen Zwei silberne Loffel Als aber sind zwei Tag vergangen Da kommt der Diebstahl raus Die Herrschaft jug mit Schimpf und Schanden Sabinen aus dem Haus Sie klagt s in ihren Gewissensbissen Ihr ist das Herz so schwer Doch will jetzt nichts mehr von ihr wissen Der Treuenbrietzenehr Sie seufzt Du boser Pflichtvergessner Du rabenschwarze Seel Da nimmt er schnell ein Transchirmesser Und schneidt ihr ab die Kehl Das Herzblut thut sogleich rausspritzen Sie sinket um und um Der falsche Schuster von Treuenbrietzen Der steht um sie herum Sie thut auch gleich die Glieder strecken Nebst einem Todesschrei Den bosen Wicht thun jetzt einstecken Zwei Mann von der Polzei In Ketten und in Eisenbanden Bei Wasser und bei Brot Hat er reumuthig eingestanden Die schwarze Frevelthat Am Galgen wurd der Treuenbrietzner Gehangt durch einen Strick Dazu hat ihn gebracht die Untreu Und auch die falsche Tuck Drum soll man keine Kehl abschneiden Es thut kein Gut ja nicht Der Krug der geht so lang zu Wasser Bis ihm sein Henkel bricht 4 Sabinchen war ein Frauenzimmer gar hold und tugendhaft Sie lebte treu und redlich immer bei ihrer Dienstherrschaft Da kam aus Treuenbrietzen ein junger Mann daher der wollte gern Sabinchen besitzen und war ein Schuhmacher Sein Geld hat er versoffen in Schnaps und auch in Bier Da kam er zu Sabinchen geloffen und wollte welches von ihr Sie konnte ihm keins geben da stahl er auf der Stell von ihrer guten Dienstherrschaft sechs silberne Blechloffel Jedoch nach achtzehn Wochen da kam der Diebstahl raus Da jagte man mit Schimpf und Schande Sabinchen aus dem Haus Sie rief Verruchter Schuster du rabenschwarzer Hund Da nahm er sein Rasiermesser und schnitt ihr ab den Schlund Das Blut zum Himmel spritzte Sabinchen fiel gleich um Der bose Schuster aus Treuenbrietzen der stand um ihr herum In einem dunklen Keller bei Wasser und bei Brot da hat er endlich eingestanden die grausige Moritot Moral von der Geschichte Trau keinem Schuster nicht Der Krug der geht so lange zum Wasser bis dass der Henkel bricht Literatur BearbeitenWalter Hansen Das grosse Buch der deutschen Volkspoesie Gustav Lubbe Verlag Bergisch Gladbach 1989 ISBN 3 7857 0516 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sabinchen war ein Frauenzimmer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tobias Wiedmaier Sabinchen war ein Frauenzimmer 2011 In Populare und traditionelle Lieder Historisch kritisches Liederlexikon Xaver Fruhbeis Nichts als Blechloffel Sabinchen war ein Frauenzimmer BR Klassik Mittagsmusik extra 31 Dezember 2011Einzelnachweise Bearbeiten Sabinchen war ein Frauenzimmer Text und Noten Alojado Lieder Archiv abgerufen am 8 Mai 2014 Sabinchen war ein Frauenzimmer Edition A Erstdruck des Textes 1849 In Populare und traditionelle Lieder Historisch kritisches Liederlexikon Biermosl Blosn Sabinchen 1980 auf YouTube 18 September 2015 abgerufen am 31 Oktober 2017 Musenklange aus Deutschlands Leierkasten Mit feinen Holzschnitten Leipzig o J 1849 S 96 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sabinchen war ein Frauenzimmer amp oldid 233884381