www.wikidata.de-de.nina.az
Sa id Hawwa arabisch سعيد حوى DMG Saʿid Ḥawa 1935 in Hama Syrien 1989 in Amman Jordanien war ein fuhrendes Mitglied und prominenter Ideologe der syrischen Muslimbruder Er war ein Vertreter des Dschihadismus Biografie BearbeitenSa id Hawwa wuchs in der syrischen Stadt Hama in ʿAliliyat auf dem grossten und einem der armsten Stadtviertel Nach dem Tod seiner Mutter die er als Einjahriger verlor und da sein Vater Muhammad Dib Hawwa die Stadt verlassen musste um einer Blutrache zu entfliehen lebte Said in dieser Zeit bei seiner Grossmutter Als sein Vater nach sechs Jahren zuruckkehrte errichtete er auf dem Stadtmarkt einen Gemusestand in dem der Junge aushelfen musste wobei der Vater jedoch gleichzeitig dafur Sorge trug dass Said Bucher las und die Rezitation des Korans erlernte Muhammad Dib war zudem Aktivmitglied in der sozialistischen Bewegung von Akram al Haurani und vertrat das Viertel ʿAliliyat gegenuber den Grossgrundbesitzern der Stadt Said war in dieser Zeit zu jung um aus erster Hand die politische Tatigkeit Hauranis nachvollziehen zu konnen erhielt jedoch dessen politische Anschauungen uber seinen Vater vermittelt Obwohl Hawwa eine vollig andere ideologische Laufbahn als der Sozialist Haurani einschlug ubernahm er von ihm die Methodik der Organisation und die erforderlichen Strategien um die Massen zur Verwirklichung der politischen Ziele zu fuhren Nach dreijahriger Tatigkeit auf dem Markt verbesserte sich die wirtschaftliche Situation der Familie Sa id Hawwa konnte zunachst eine Abendschule besuchen die einem Zweig der Salafiya angehorte Er wechselte dann an die grosste Mittelschule der Stadt wo Muhammad al Hamid 1910 1969 sein Lehrer wurde und seine religiosen Anschauungen pragte Al Hamid hatte an der Fakultat fur Scharia der al Azhar Universitat in Kairo studiert und wurde in dieser Zeit von Hasan al Banna dem Grunder der Muslimbruder in Agypten beeinflusst Nach seiner Ruckkehr nach Hama wirkte er dort als Kadi und Prediger Zudem grundete er seinerseits einen Zweig der Muslimbruderschaft und wurde Scheich des ortlichen Nakschibendi Ordens wahrend andere Salafisten im damaligen Syrien sich der Lebensweise des Sufismus widersetzten 1953 trat Hawwa unter Anleitung seines Lehrers al Hamid der Muslimbruderschaft bei und erwies sich dort bald als begabter Rhetoriker und Organisator Er gehorte zu den Grundern einer bewaffneten Organisation die sich gegen verschiedene linke Gruppierungen im damaligen Syrien richtete 1955 verliess Hawwa erstmals seine Geburtsstadt und immatrikulierte sich an der Universitat Damaskus wo er von Mustafa as Sibaʿi dem damaligen Dekan der Fakultat fur Scharia beeinflusst wurde Nach Abschluss seines Studiums 1961 wurde Hawwa Religionslehrer im Gouvernement al Hasaka und in Salamiyya Nach dem unterdruckten Aufstand von 1964 in Hama musste sich die syrische Muslimbruderschaft neu organisieren Hawwa wurde zu ihrem fuhrenden Ideologen und begab sich 1966 nach Saudi Arabien wo er bis 1971 lebte und seine ersten Bucher schrieb Hawwa propagierte die Idee dass die muslimische Gesellschaft durch den Einfluss von Andersglaubigen vom Glauben abgefallen sei und forderte eine radikale Abwendung vom gesellschaftlichen Leben zu Gunsten eines streng islamischen Verhaltenskodex Er erklarte Musik Konsum sakularer Medien oder das Studium sakularer Philosophie oder Ethikwerke als nicht mit dem Islam vereinbar Daruber hinaus rief er zum bewaffneten Kampf als Dschihad gegen Baathisten Sakularisten Nationalisten Kommunisten Schiiten Sufis und Liberale auf 1 Nachdem Hafiz al Assad durch die Korrekturbewegung 1970 an die Macht gekommen war kehrte Hawwa nach Syrien zuruck 1973 leitete er eine Kampagne gegen die von Assad angestrebte Verfassung und verbrachte die nachsten funf Jahre in einem Militargefangnis in Damaskus wo er eine elfbandige Koranexegese und einige Bucher uber Sufismus schrieb Nach seiner Entlassung 1978 vollzog er die ʿUmra und ging anschliessend nach Jordanien wo er den Rest seines Lebens verbrachte Von seinem Exil aus beteiligte er sich am Aufstand der Muslimbruder in Syrien in seiner abschliessenden Phase Er litt an verschiedenen Krankheiten darunter Zuckerkrankheit und starb in Amman im Marz 1989 2 Literatur BearbeitenItzchak Weismann Sa id Hawwa the making of a radical Muslim thinker in modern Syria London Routledge 2007 Online Itzchak Weismann Sa id Hawwa and Islamic Revivalism in Ba thist Syria Studia Islamica No 85 1997 S 131 154 Online Einzelnachweise Bearbeiten Alison Pargeter The Muslim Brotherhood From Opposition to Power London 2013 S 78 I Weismann BiographieNormdaten Person GND 1042541264 lobid OGND AKS LCCN n82108637 VIAF 298208281 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hawwa Sa idALTERNATIVNAMEN Hawwa Saʿid سعيد حوى arabisch KURZBESCHREIBUNG syrisch jordanischer Religionslehrer Mitglied und Ideologe der syrischen MuslimbruderGEBURTSDATUM 1935GEBURTSORT Hama SyrienSTERBEDATUM 1989STERBEORT Amman Jordanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sa id Hawwa amp oldid 208739910