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53 658472222222 12 184055555556 Koordinaten 53 40 N 12 11 ORum Kogel Wegweiser an der Landesstrasse 11 sudlich von Reimershagen 2009 Rum Kogel ist ein Ortsteil der Gemeinde Reimershagen im Landkreis Rostock in Mecklenburg Vorpommern Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Dorf 2 1 1 Gebietszugehorigkeit 2 2 Gut 2 3 Besitzerfolge 2 4 Gutshof 2 5 Forstrevier 2 6 Gebaude im Dorf 3 Baudenkmale 4 Literatur 5 Quellen 5 1 Gedruckte Quellen 5 2 Ungedruckte Quellen 6 Karten 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Teich in Rum Koge 2011 Rum Kogel liegt anderthalb Kilometer nordostlich von Kirch Kogel im wald hugel und seenreichen Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte westlich des Krakower Sees unmittelbar am Nordrand des Naturparks Nossentiner Schwinzer Heide Der Hauptort der Gemeinde Reimershagen befindet sich 1 5 Kilometer nordwestlich Geschichte BearbeitenWie Kirch Kogel wurde auch das Nachbardorf Rum Kogel erstmals am 31 Marz 1303 urkundlich erwahnt 1 Durch Nicolaus von Werle Parchim erfolgte die Verlehnung des Gerichts und der Bede an den Ritter Bernhard von Bellin Die Muhle wird als Cowalc molendinum bei Kirch oder bei Rum Kogel 1303 genannt Der Name Cowalk ist slawisch und bedeutet Klein Schmiedeort 2 1303 sind Kirch und Gross Kogel Cowalk 1369 Kirch und Wendisch Kogel nebeneinander genannt Heute gibt es ein Kirch Kogel und ein Rum Kogel Rum Gross Dass Wendisch Kogel dem Gross Rum Kogel entspricht wird aus den genannten Urkunden offensichtlich Um die Mitte des 14 Jahrhunderts hatten Hennecke und Bernd von Bellin die in Suckwitz auf dem Sande und auf der Muhle zu Rothen sassen Herrn Nicolas V in Gustrow vielfache Dienste geleistet Die erlittenen Verluste wurden 1369 vom Sohn des Herrn Nicolas Lorenz von Werle Gustrow beglichen Aus Wendisch Kogel wurden ihnen vier Mark zwei Drompt Hundekorn und eine unbekannte Anzahl Munzpfennige zugesprochen 3 1407 verkauften die von Schonow ihr Gut fur 100 Lubsche Mark dazu sechs Hufen und drei Katen und 1409 die von Bellin das halbe Dorf Wendeschen Cowaltz an den Knappen Vicke Woosten 4 Nachdem 1423 auch Bernd von Dessin sein Eigentum und seine Gerechtsame an Vicke Woosten verkauft hatte durfte das ganze Dorf dem Letzteren gehort haben Als er 1435 gestorben war wurde auch sein Rum Kogeler Anteil vom Kloster Dobbertin angekauft Ermgard von Bellin verkaufte nach dem Tode ihres Mannes Claus von Bellin ihr Erbe von Run und Kirch Kogel 1445 an das Kloster Dobbertin 5 Danach muss der Ort wust gefallen sein denn im Kaiserbederegister von 1496 findet er keine Erwahnung 6 Erst in einer Klosterurkunde vom 28 Dezember 1508 wird Rum Kogel als Wendeschen Kouwalk wieder erwahnt Otto von Passow aus Zehna verkauft aus Rum Kogel acht Hufen als sein Erbe an die Priorin Anna Dessin die Unterpriorin Chatarina von Oldenburg und den Konvent des Klosters Dobbertin Zeugen waren Reymer von Passow aus Dobbin und Achim von Passow aus Zidderich Dorf Bearbeiten nbsp Sanierter Dorfkaten 2011 Rum Kogel hatte im 19 Jahrhundert zwischen 73 und 96 Einwohner 1816 liess das Klosteramt einen zweihischigen Katen erbauen Ein zweihischiger Katen bestand aus zwei Wohnungen die meist nur mit einem Wohn und Schlafraum sowie einer kleinen Kuche ausgestattet waren 1846 folgte ein weiterer nun massiver zweihischiger Katen 1858 wurde bei Weber die westliche Giebelwand mit 300 Dachsteinen versehen bei Soltwedel die Fenster erneuert bei Jungck Wemruh und Schuld die Feuerherde und Ofen erneuert und bei Sternberg der Schweinekoben mit Steinen ausgelegt Am rechten Landweg aus Richtung Reimershagen kommend standen 1884 schon funf zweihischige Dorfkaten Am 1 Dezember 1876 wurden in Rum Kogel 84 Einwohner gezahlt 1894 waren es 86 Einwohner von 1923 bis 1937 lebten 82 Personen im Dorf Die Neubauern und Siedler die nach 1945 jeweils 10 Hektar Land erhielten kamen zum grossten Teil in diesen funf zweihischigen Katen unter die um und ausgebaut wurden Jede Stelle erhielt eine Scheune auf dem Hinterhof Gebietszugehorigkeit Bearbeiten Die ehemalige Gemeinde Rum Kogel wurde am 1 Juli 1950 zusammen mit Suckwitz nach Kirch Kogel eingemeindet 7 Nach weiteren Gebietsanderungen ist der Ort seit dem 1 Januar 1982 Ortsteil der Gemeinde Reimershagen Gut Bearbeiten nbsp Ehemaliges Gutshaus in Rum Kogel 2011 nbsp Ehemaliger Pferdestall 2011 nbsp Torpfeiler an der Einfahrt zum Gut 2011 Eine Meierei muss schon 1647 bestanden haben wie der Baukontrakt eines Wohnhauses belegt 8 1648 wurde von einem Brand auf dem Meiereihof zu Rum Kogel berichtet 9 In den Amtsprotokollen des Dobbertiner Klosteramts Gerichts wird 1649 von fehlenden Abrechnungen der geschorenen Schafe durch den Kogeler Schafer berichtet Neben der Schaferei und der Hollanderei soll auf dem Hof Kogel vor 1700 schon ein Teerofen gestanden haben 10 Das Beichtkinderverzeichnis von 1704 nennt auf dem Hofe Kogelke unter 18 Einwohnern ausser dem 72 jahrigen Pensionarius Ewerding noch einen Hacker einen Schafer und einen Kuhhirten Nebenbei wird berichtet dass altlings kein Pensionarius sondern nur ein Hofmeister da gewesen war Daher muss die Umwandlung von der Meierei in einen Pachthof schon vor 1704 erfolgt sein Ein Inventarium der Hofe wurde 1706 erarbeitet 11 Durch ein schweres Gewitter 1737 brannten auf dem Verwalter Hof die Scheune und der Pferdestall ab die eiligst wieder aufgebaut wurden 12 Im Beichtkinderverzeichnis von 1751 heisst es Raum Hof Kogelck ein Verwalterhof und ein klein Dorf so dem Kloster Dobbertin gehoret Eine Vorstellung vom Aussehen des Hofes bietet ein Inventarium von 1755 Neben den ublichen Torhausern stand dort ein Wohnhaus von 19 Gebinden ein Ochsen und Fullenstand von 16 Gebinden eine Scheune und ein Schafstall mit je 16 Gebinden Mit der Anzahl der Gebinde wurde einst die Lange des Gebaudes bemessen Auch ein Brunnen ein Backhaus sowie das Schaferhaus und der zweihischige Katen gehorten noch dazu Neben dem Schafer Sandbeg wohnten 1796 noch die Einlieger Johann Meyer Joachim Klebenow Johann Wehring Johann Garling und der Knecht Christoph Zarse in Rum Kogel 1822 vernichtete ein Brand drei Gebaude 13 Am Schafstall und dem alten Viehhaus wurden 1858 durch den Klosterbauhof grossere Reparaturen durchgefuhrt Durch Blitzschlag wurden am 26 Juli 1907 ein Schafstall mit kleinem Boden und eine Scheune vollig zerstort Dafur errichtete man 1908 ein neues Viehhaus fur 80 Rinder und 12 Fullen mit Kornboden und Rademacherschaueranbau und eine neue Scheune fur 20763 Mark Besitzerfolge Bearbeiten 1679 1686 Peter Petussen 14 1700 1706 Dietrich Ewerding 15 1706 1712 Ernst Heinrich Erdtmann 16 1780 Hans Ernst von Hardenberg 1783 Vollrath Joachim Christoph Drews Sohn des 1751 genannten Levin Christoff Drews Zu dieser Zeit gehorten noch sechs Bauern aus Gross Breesen zum Hof die hier Dienste zu leisten hatten und dem Mahlzwang des Klosters unterstanden 1800 Friedrich Leopoldi der in der Franzosenzeit unter fremden Truppen gelitten hatte Nach Plunderungen und Raub gab es noch Missernten und Durre wo er bei Mangel an Gras 11 Stuck Rindvieh darunter seine drei besten Ochsen verlor 1809 Friedrich Fiedler Streit mit seinen Kindern gegen den Vormund 1826 Christian Schulz 1845 Leopoldi und Erben die den Hof offenbar nicht weiterfuhren konnten 1847 Hinrichs es gab schon 1852 Probleme wegen Pachtzahlungen geschlagenen Holzes und Ausubung des Weiderechtes nach Mecklenburger Sitte 1855 Friedrich Alban 1866 Johann Christoph Besecke hatte auch Bossow gepachtet doch die dortige Pachtung war zu klein 1893 J C Besecke 17 1896 Karl Bech aus Klein Upahl 1911 C A Hecht 1922 Mevius aus Muhl Rosin 18 1923 W Brauer noch 1940Hatte das Gut 1894 eine Flache von 627 Hektar Land waren es 1921 noch 457 Hektar und 1922 nur noch 353 Hektar Nach 1945 wurde das Gut aufgesiedelt 1953 bildete sich eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Typ I 1959 Typ III die sich mit der LPG Reimershagen zusammenschloss Ab 1973 kam es zur Grundung einer grossen LPG Pflanzenproduktion zusammen mit der LPG Gerdshagen und einer LPG Tierproduktion mit Lohmen Heute werden die Flachen privat bewirtschaftet Gutshof Bearbeiten 1854 wurde ein Schweinehaus 1855 ein massives Viehhaus und 1859 ein Schafstall auf dem Gutshof errichtet Die vorgelegten Baurisse und Anschlage fur das neue Wohnhaus des Pachters wurden auf dem Landtag am 17 November 1857 in Sternberg moniert denn die veranschlagten Schlosser Maler und Glaserarbeiten wurden die oeconomischen Bedurfnisse ubersteigen Nach Besichtigung des neu erbauten Pachterhauses durch die Revisionskommission des Landtages am 15 November 1858 vor Ort erschienen ihnen die Dimensionen einzelner Positionen zu gering sie erkannten die Raumverhaltnisse aber an da sie ja nach dem vorher genehmigten Riss ausgefuhrt wurden 19 Das abgewinkelte Backsteingebaude auf einem Feldsteinsockel wird heute von mehreren Familien bewohnt Die Hofseite ist durch nachtraglich angelegte Garten und Schuppen nicht mehr als ursprungliches Reprasentationsobjekt erkennbar Von der ehemaligen Gutsanlage ist der Pferdestall in Fachwerkbauweise erhalten geblieben und teilweise zu Wohnzwecken ausgebaut worden Gegenuber befand sich der ehemalige Kuhstall der nach 1945 als Neubauernstelle umgebaut wurde bevor er in den 1990er Jahren durch Kurzschluss vollstandig niederbrannte Forstrevier Bearbeiten Neben Rum Kogel gab es noch weitere acht Reviere in der Dobbertiner Klosterforst Von 1919 bis 1949 gehorte auch das Revier Rum Kogel zum Staatlichen Forstamt Mecklenburg 1883 meldete der Stationsjager Ritz dem Forstinspektor Garthe im Dobbertiner Klosterforstamt der Gutspachter Hinrichs sei gekrangt da das Kloster dem Jagdpachter General Bronhart von Schallendorf die Genehmigung zum Bau eines Wildzaunes auf seinem Pachtland erteilt habe Stationsjager waren in Folge 20 1873 1876 Kobow 1878 1880 Zehbur 1881 1883 Ritz 1883 1892 Carl Buckow 1893 1899 Karl Kleinkamp 1900 1905 Arthur Seelig 1910 1912 Friedrich Fischer 1913 1929 Carl Otto StreckerRevierforster waren 1937 1945 Schlaaff 1995 Jorg SchroderGebaude im Dorf Bearbeiten Im Zuge der Aufsiedlung nach der Bodenreform entstanden in Rum Kogel drei Neubauernhauser Es waren ursprunglich funf zweihischige Gutskaten vorhanden die fur die Siedler genutzt wurden Von den Katen sind noch vier erhalten allerdings in stark veranderter Form Baudenkmale BearbeitenDas Wohnhaus Nr 13 14 steht unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenHorst Alsleben Fred Beckendorff In Die Gutsdorfer Gutsanlagen und Parks und sein Umfeld 6 44 Rum Kogel Hrsg Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide Karow 2007 Aus Kultur und Wissenschaft Heft 5 S 135 136 Franz Engel Deutsche und slawische Einflusse in der Dobbertiner Kulturlandschaft Wurzburg 1934 VII 174 S Schriften des Geographischen Instituts der Universitat Kiel Band II Heft 3 S 30 Franz Engel Das Mecklenburgische Dorf Kirch und Rum Kogel In Niederdeutscher Beobachter 1936 S 222 Wolf Ludeke von Weltzien Familien aus Mecklenburg und Vorpommern Band 2 Nagold 1991 Fred Ruchhoft Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Raum Goldberg Plau im Mittelalter Hrsg Kersten Kruger Stefan Kroll Rostocker Studien zur Regionalgeschichte Band 5 Rostock 2001 S 84 150 285 288 310 315 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin LHAS 5 11 2 LandtagsprotokolleOrtschroniken 1934 1991 beide unveroffentlicht Karten BearbeitenTopographisch oeconomisch und militaerische Charte des Herzogthums Mecklenburg Schwerin 1788 Klosteramt Dobbertin mit Sandpropsteien vom Grafen Schmettau Wibekingsche Karte von Mecklenburg 1786 Charte von den Besitzungen des Klosters Dobbertin enthalt Kirch und Rum Kogel 1822 Wirtschaftskarte Forstamt Dobbertin 1927 1928 Offizielle Rad und Wanderkarte des Naturparks Nossentiner Schwinzer Heide 2010 Einzelnachweise Bearbeiten MUB V 1869 Nr 2861 Paul Kuhnel Die slawischen Ortsnamen in Mecklenburg MJB 56 1891 S 195 MUB XVI 1893 Nr 9989 LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin Regesten Nr 97 Wolf Ludeke von Weltzien von Bellin Band 2 1991 S 59 LHAS 1 5 4 3 Urkunden Kloster Dobbertin Regesten Nr 114 Rum Kogel im Genealogischen Orts Verzeichnis LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3521 Verpachtung des Hofes Kogel 1649 1859 LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3538 Gerichtssachen LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3521 LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3510 Inventarien der Hofe in Jellen und Rum Kogel LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 716 Protokolle von Untersuchungen im Kloster Dobbertin 4 Juli 1737 LHAS 5 11 2 Landtagsprotokoll 20 November 1822 Nr 18 LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3007 50 Schuldenforderung gegen das Klosteramt LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3246 50 Verpachtung des Meierhofes Rum Kogel LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3246 50 Verpachtung des Meierhofes Rum Kogel LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 3555 Einzahlung der Pachtforderungen durch die Pachter 1893 1914 LHAS 5 12 4 3 Ministerium fur Landwirtschaft Domanen und Forsten Pachthof Rum Kogel LHAS 5 11 2 Landtagsprotokolle 1857 1858 Gross Herzoglich Mecklenburg Schwerinscher Staats Kalender 1873 1918Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rum Kogel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Rum Kogel in der Landesbibliographie MV Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rum Kogel amp oldid 216113006