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Rudolf Kommoss auch Kommoss 5 November 1904 in Koblenz 1 nach 1965 war ein antisemitischer deutscher Journalist und politischer Schriftsteller Nach Erlangung der Hochschulreife studierte Kommoss in Berlin an der Friedrich Wilhelms Universitat Germanistik Anglistik und Philosophie Im Fruhjahr 1932 legte er das Assessorexamen fur das Hohere Lehramt in den Fachern Deutsch und Englisch ab 2 Nebenher war er journalistisch tatig wobei ihm seine Russischkenntnisse zugutekamen Im Marz 1932 wurde er Mitglied der NSDAP Im Mai 1932 konnte er weitgehend unbehelligt fur politische Studien die UdSSR bereisen Kommoss wurde 1934 bei dem Germanisten Julius Petersen mit der Dissertation Sebastian Franck und Erasmus von Rotterdam zum Dr phil promoviert 3 Seit 1934 war Kommoss Mitarbeiter der 1933 in Berlin gegrundeten russischen Wochenzeitung Novoe Slovo Das Neue Wort einer sich zum Nationalsozialismus bekennenden volkisch nationalistischen antikommunistischen und antisemitischen Publikation russischer Emigranten die eine Russische Nationale Befreiungsbewegung nach deutschem also nationalsozialistischem Vorbild propagierte 4 In seinem Beitrag Zum Geleit zu diesem Blatt vom August 1934 schrieb Kommoss Wir kampfen nicht gegen die Sowjetunion wohl aber gegen die kommunistische Internationale die fur uns der Todfeind der Nation ist 5 Die Zeitschrift richtete ein besonderes Augenmerk auf zeitgenossische politische Akteure judischer Abstammung die in uberproportionaler Anzahl im Volkerbund in der Roten Armee im NKVD in den Regierungen Westeuropas auf republikanischer Seite im spanischen Burgerkrieg und im Krieg in Fernost politisch aktiv seien was als Beweis fur eine judisch kommunistische Weltverschworung gewertet wurde 5 Kommoss wurde spater Leiter der Pressestelle der Anti Komintern einer antikommunistischen nationalsozialistischen Propaganda Organisation 6 die ihre publizistischen Aktivitaten im August 1939 wegen des Hitler Stalin Abkommens einstellen musste nach dem Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 jedoch wieder aufnahm 7 Auf dem Titelblatt seiner 1939 erschienenen Propagandabroschure Juden machen Weltpolitik erscheint er zudem als Leiter eines Instituts fur Bolschewismus und Judentum Sein bekanntestes Werk ist die 1938 erschienene antisemitische Monographie Juden hinter Stalin die in mehrere Sprachen ubersetzt und 1942 sowie 1944 neu aufgelegt wurde Kommoss propagierte darin die antisemitische Verschworungstheorie vom Judischen Bolschewismus indem er eine moglichst grosse Zahl sowjetischer Politiker und Prominenter als Juden zu entlarven versuchte 8 Das Buch wurde noch 1989 von einem auf die Wiederveroffentlichung nationalsozialistischer und antisemitischer Publikationen spezialisierten Verlag nachgedruckt 9 Nach dem Zweiten Weltkrieg war Kommoss im Schuldienst tatig zuletzt als Studienrat am Gymnasium Walsrode 10 Schriften Auswahl BearbeitenSebastian Franck und Erasmus von Rotterdam Verlag E Ebering Berlin 1934 113 Seiten Germanische Studien Heft 153 Zum Geleit in Novoe Slovo Berlin 4 1 August 1934 Deutsche Beilage Die judische Durchsetzung der GPU in der Epoche Stalin in Zeitschrift fur Politik Bd 27 Nr 11 12 November Dezember 1937 S 573 578 Juden erobern eine deutsche Stadt in Weltkampf Bd 15 No 179 November 1938 S 504 512 Juden hinter Stalin Die judische Vormachtstellung in der Sowjetunion auf Grund amtlicher sowjetischer Quellen dargestellt Nibelungen Verlag Berlin Leipzig 1938 Digitalisat im Internet Archive 2 Auflage 1939 3 Auflage 1944 Nachdruck der 3 Auflage im Verlag Archiv Edition Struckum 1989 Digitalisat im Internet Archive Juden machen Weltpolitik Paul Hochmuth Verlag Berlin 1939 Nationalpolitische Aufklarungsschriften Heft 16 Digitalisat Neubearbeitung durch Karl Baumbock 1942 Digitalisat im Internet Archive Stalins Parteikongress Zur Gedachtnisauffrischung westlicher Demokraten in Volkischer Beobachter 11 Marz 1939 S 10 Das judische Element in der Sowjetkultur der Ara Stalin in Weltkampf Heft 3 1942 S 213 220 Die Einnistung der Juden in Riga seit dem Ausgang des Mittelalters in Die Judenfrage Band 6 1942 S 109 112 Literatur BearbeitenDeutschbalten Weimarer Republik und Drittes Reich Band 1 herausgegeben von Michael Garleff Bohlau 2 Auflage Koln Weimar Wien 2008 S 408 und 433 Christina Jung Flucht in den Terror das sowjetische Exil in Autobiographien deutscher Kommunisten Campus Verlag Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 593 38744 4 Einzelnachweise Bearbeiten Kurschners Deutscher Literaturkalender 50 Jahrgang 1943 de Gruyter Berlin 1943 Sp 585 An anderer Stelle wird auch Berlin Steglitz als Geburtsort genannt Archiv der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung GUT ASS 747a und GUT ASS 747b Rudolf Kommoss Sebastian Franck und Erasmus von Rotterdam Verlag E Ebering Berlin 1934 112 Seiten Germanische Studien Heft 153 Christian Hufen Die Zeitung Novoe Slovo Eine russische Zeitung im Nationalsozialismus In Russische Emigration in Deutschland 1918 bis 1941 Leben im europaischen Burgerkrieg Akademie Verlag Berlin 1995 S 459 468 eingeschrankte Vorschau a b Christian Hufen Die Zeitung Novoe Slovo Eine russische Zeitung im Nationalsozialismus In Russische Emigration in Deutschland 1918 bis 1941 Leben im europaischen Burgerkrieg Akademie Verlag Berlin 1995 S 460 Walter Laqueur Anti Komintern in Survey A Journal of Soviet and East European Studies Nr 48 Juli 1963 S 145 162 Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 5 Organisationen Institutionen Bewegungen de Gruyter Berlin Boston 2012 S 30 Andre Gerrits The Myth of Jewish Communism Peter Lang Brussel 2009 eingeschrankte Vorschau Profil Verlag fur ganzheitliche Forschung und Kultur auf apabiz de Heimat Adressbuch Landkreis Fallingbostel 1965 Georg Stroher Verlag Celle 1965 S 76Normdaten Person GND 131698826 lobid OGND AKS LCCN no91016264 VIAF 24970309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kommoss RudolfALTERNATIVNAMEN Kommoss RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und politischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 1904GEBURTSORT unsicher Riga LettlandSTERBEDATUM 20 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Kommoss amp oldid 238138964