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Der Ruckowitzschachten auch Ruckowitz Schachten fruher auch Langschachten ist der grosste Schachten im Bayerischen Wald Er liegt bei der Ortschaft Zwieslerwaldhaus in 1030 bis 1180 Metern Hohe am Nordwesthang des Rukowitzberges im Erweiterungsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald im Landkreis Regen Seine grosste Ausdehnung ist etwa 800 Meter mal 300 Meter Er ist der einzige Schachten der ganz an einem Nordhang liegt Der RuckowitzschachtenDurch eine Forststrasse wird der Schachten in einen kleineren sudostlichen und einen grosseren nordwestlichen Teil getrennt Der Mittelpunkt des nordwestlichen Teiles wird von einem Flachmoor mit einer nordwestlich anschliessenden Quellflur gebildet Dort wachst unter anderem das Berg Greiskraut wahrend im sudostlichen Abschnitt ein Bestand des Ungarischen Enzians existiert Name BearbeitenDer ungewohnliche Name gelegentlich findet sich auch Rukowitzschachten beruht laut Georg Priehausser 1961 auf einer Fehlinterpretation durch mundartunkundliche Topographen Demnach ist der Ursprung die Bezeichnung Ruckawies was nichts anderes als Bergruckenwiese bedeutet Am oberen Rand des Schachtens wurde im September 1975 der Naturforscher Priehausser 1894 1974 durch die Aufstellung eines Totenbrettes geehrt Geschichte BearbeitenNachrichten uber diesen Schachten gibt es schon aus dem Jahr 1613 er wurde aber vermutlich schon vorher genutzt da bohmische Bauern seit etwa zwanzig Jahren dort Vieh auftrieben Der Bauer Lorenz Ayden aus Klautzenbach bei Zwiesel trieb 1613 bayerische Waldstiere auf womit auch der bayerische Anspruch auf dieses Gebiet demonstriert werden sollte Am ersten Auftrieb waren noch zwei Lindberger Bauern beteiligt Eine Forstordnung von 1616 regelte die Waldweidenutzung gesetzlich 1619 wurde der Schachten damals Schachten am Hirschberg genannt vergrossert Ayden errichtete auch eine Hutte auf dem Schachten die 1629 von Zwiesler Burgern abgebrannt wurde die damit ihren Anspruch auf einen eigenen Weidedistrikt demonstrierten Als 1708 die Grenze fur ein halbes Jahrhundert nach Suden verlegt wurde mussten die Klautzenbacher sowohl an Bayern als auch an Bohmen Weidegebuhren entrichten 1831 hatte der Ruckowitzschachten eine Flache von 30 Hektar Um 1950 besass der Schachten durch den hohen Bestand an alten Baumen einen parkahnlichen Charakter 1954 wurde er zusammen mit den Ruckowitzhangen unter Naturschutz gestellt Die Beweidung endete im Jahr 1962 Im Herbst 1974 wurden 79 Fichten 52 Bergahorne und 24 Rotbuchen gezahlt Damals war der Ruckowitzschachten 16 9 Hektar gross Der malerischste Bergahorn der haufig mit dem Grossen Arber im Hintergrund fotografiert wurde brach 1980 zusammen als in seinem morschen Inneren ein Brand entstand Auf dem Schachten befinden sich noch zahlreiche allerdings meist sehr uberalterte ehemalige Weidebaume die teilweise mit Baumschwammen bedeckt sind Auf eingezaunten Versuchsflachen wuchsen Jungbaume heran 1984 hatte der Ruckowitzschachten eine Flache von 22 Hektar 1997 kam er mit der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald zu diesem Seit 2014 wird der Ruckowitzschachten probeweise wieder beweidet da die Beweidung von der Nationalparkverwaltung als naturnaher angesehen wird als das zum Schachtenerhalt notwendige Ausschneiden der Straucher Literatur BearbeitenGeorg Priehausser Heimatbuch der Waldstadt Zwiesel und des Zwieseler Winkels Bd II Heimat Natur Zwiesel Ingeborg Seyfert Die Schachten des Bayerischen Waldes Verlag Morsak Grafenau 1975 ISBN 3 87553 058 6 Walther Zeitler Konrad Jager Reinhold Weinberger Perlen im Waldmeer Schachten und Hochmoore im Bayerischen Wald Neue Presse Verlags GmbH Passau 2 Auflage 1995 ISBN 3 924484 65 1 Alois Hofmann Magerrasen im hinteren Bayerischen Wald in Hoppea Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft Bd 44 Regensburg 1985 S 85 17749 102308 13 274317 Koordinaten 49 6 8 3 N 13 16 27 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruckowitzschachten amp oldid 206858695