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Die Rubrizierung von lat rubricare rotfarben mit Rubriken versehen ist das System der farbigen Gliederungs Ordnungs und einfachen Schmuckelemente das als ein Arbeitsgang sehr umfanglich bei der Herstellung mittelalterlicher Handschriften eingetragen wurde siehe auch Layout Diese Praxis gab es schon im alten Agypten wofur der Papyrus Ebers als ein bekanntes Beispiel gilt Inhaltsverzeichnis 1 Rubrizierung im Mittelalter 2 Rubrizierung im Druckzeitalter 3 Literatur 4 EinzelnachweiseRubrizierung im Mittelalter Bearbeiten nbsp Beispiel fur Rubrizierungen verschiedener Elemente einer Seite der Weingartner Liederhandschrift 14 Jahrhundert In mittelalterlichen Handschriften wurden durch Rubrizierung besondere Textstellen hervorgehoben Das waren beispielsweise Werktitel Uberschriften Initien Anfangsbuchstaben Initialen Absatzmarkierungen durch kleine Zeichen Alineazeichen Nummerierungen z B von Kanones oder Paragraphen Anweisungen fur liturgische Handlungen oder Schlussformulierungen Fur die Rubrizierung wurde uberwiegend eine Tinte verwendet die aus Mennige oder zerriebenem Zinnober minium in Wasser unter Zusatz von Eiweiss oder Eigelb angesetzt wurde Dieses rote Pigment wurde entweder aus naturlichen Vorkommen oder in einem Herstellungsprozess erstmals in der Mappae Clavicula erwahnt gewonnen Der mit der Rubrizierung beschaftigte Schreiber der Rubrikator ubernahm nicht nur die Einfugung roter Textelemente in die bereits geschriebene Handschrift sondern korrigierte bei Bedarf auch die von den Skriptoren vor ihm gefertigten Textabschnitte Die Einbringung sehr dekorativer Initialen in den Handschriften und Fruhdrucken war hingegen Aufgabe der Illuminatoren Neben der haufigen Auszeichnung mit roten Pigmenten kommen auch solche mit blauen lazurium und grunen Pigmenten vor Rote und blaue Anfangsbuchstaben treten oft im Wechsel seit dem 13 Jahrhundert haufiger auf 1 Rubrizierung im Druckzeitalter Bearbeiten nbsp Beispiel fur einen rubrizierten Anfangsbuchstaben und weitere manuelle Rubrizierungen in einem Fruhdruck der Ecloga Theoduli gedruckt von Konrad Kachelofen 1492 in Leipzig Nach anfanglichen Erfolgen mit dem Druck von roten Schriftsatzelementen verschwand die Tradition der farbigen Rubriken weil sie drucktechnisch zu aufwendig waren Von Hand eingefugte Rubrizierungen sind in Fruhdrucken noch verbreitet gewesen Innerhalb einer Ubergangsperiode arbeiteten Schriftsetzer Drucker Skriptoren Rubrikatoren und Illuminatoren gemeinsam an der Herstellung von Druckwerken so beispielsweise um 1470 in der Offizin von Anton Koberger Literatur BearbeitenJoachim Elias Zender Lexikon Buch Druck Papier Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien 2008 ISBN 978 3 258 07370 5 S 233 234 Gerhard Strauss Harald Olbrich Hrsg Lexikon der Kunst Band 6 R Stad 1 Auflage E A Seemann Kunstverlagsgesellschaft Leipzig 1994 ISBN 3 363 00049 9 S 278 Helmut Schweppe Handbuch der Naturfarbstoffe Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg 1993 ISBN 3 933203 46 5 S 546 547 Jurgen Helbig Zur Geschichte des Buchdruckes von Gutenberg bis zur industriellen Revolution Kreismuseum Grafenhainichen Oranienbaum 1982 S 23 Emil Ernst Ploss Ein Buch von alten Farben Technologie der Textilfarben im Mittelalter mit einem Ausblick auf die festen Farben 6 Auflage Impuls Munchen 1989 ISBN 978 3 89164 060 9 S 55 104 106 126 und 150 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Wattenbach Das Schriftwesen im Mittelalter Leipzig 1896 S 247 248 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rubrizierung amp oldid 231080008