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Der Druckmaschinenhersteller Rotaprint war im ehemaligen Berliner Bezirk Wedding heute Ortsteil Gesundbrunnen ansassig und gilt als Pionier des Kleinoffsetdrucks Rotaprint Firmenlogo Anfang 1980er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Firmengeschichte 2 Baudenkmal Rotaprint Fabrik 3 Nachnutzung des Standortes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFirmengeschichte Bearbeiten nbsp Kleinoffset druckmaschine Rotaprint 45KIm Jahr 1904 wurde die Vorgangerin von Rotaprint die Deutsche Maschinen Vertriebsgesellschaft gegrundet Zunachst in der Sophienstrasse ansassig produzierte die Firma ab 1916 in der Reinickendorfer Strasse 46 und pragte in den folgenden Jahrzehnten den Block zwischen Gottsched und Wiesenstrasse nachhaltig Bereits ab 1906 produzierte die Firma die Kopiermaschine Viktoria eine Kurbelmaschine fur 10 12 Kopien 1912 kam die Viktoria Record auf den Markt 1918 die Viktoria 18 Vervielfaltigung war in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg eine nachgefragte Technik 1922 wurde die erste Rotaprint Offsetdruck und Vervielfaltigungsmaschine produziert ein Vervielfaltigungsapparat mit Handbetrieb der das noch wenig bekannte Offsetdruck Verfahren auf das Kleinformat ubersetzte 1923 gab es diese Maschine mit elektrischem Motor Rotaprint hatte die erste Kleinoffsetdruckmaschine erfunden 1926 wurde die Deutsche Maschinen Vertriebsgesellschaft in Rotaprint GmbH umbenannt 1929 in Rotaprint AG In diesen Jahren entwickelte Rotaprint die Technik weiter den Rotaprint Rollendrucker DIN A4 mit Anlegevorrichtung mit Schneidevorrichtung mit Perforier Einrichtung dann die Rotaprint R 30 als Stapeldrucker DIN A3 Uber 300 Beschaftigte arbeiteten in der Fabrik an der Fertigung von Kleinoffsetdruckmaschinen Wahrend des Zweiten Weltkriegs stellte der Betrieb auf Rustungsfertigungen um Rotaprint Maschinen waren kriegswichtig Die Firma beschaftigte Zwangsarbeiter Nach den alliierten Luftangriffen von 1945 waren 80 Prozent der Produktionsstatten zerstort Im Jahr 1951 wurden die Flachbauten an der Gottschedstrasse anstelle der zerstorten Vorderhauser errichtet um der wachsenden Produktion gerecht werden konnen Im selben Jahr ging der Rotaprint Express ein Vorfuhrwagen mit fahrender Ausstellung auf Deutschlandtour und bewarb die neue Technik Rotaprint hatte jetzt wieder an die 500 Mitarbeiter Die R 20 wurde entwickelt fur das DIN A2 Format die R 40 mit Sauganleger fur den Prospektdruck Ab 1953 wurden weitere Grundstucke im Blockinneren hinzugekauft um Produktionshallen zu bauen Im Jahr 1954 feierte die Rotaprint AG ihr 50 Jubilaum In der zweiten Halfte der 1950er Jahre hatte Rotaprint bis zu 1000 Beschaftigte 60 Prozent der Produktion gingen in den Export In diesen Jahren ging Rotaprint daran dem gesamten Standort durch gestalterisch anspruchsvolle Neubauten eine moderne Identitat zu geben Der grosste Teil dieser Bauten wurde von dem Architekten Klaus Kirsten entworfen Im Jahr 1956 wurde der Querriegel im Hof Gottschedstrasse 4 im alten Volumen wiederhergestellt Es entstand das glaserne technische Buro von Klaus Kirsten 1957 1958 entstand ein Verwaltungsgebaude mit Montagehalle in der Wiesenstrasse 29 von Otto Block 1957 1959 baute Klaus Kirsten einen neuen Komplex an der Ecke Gottsched Bornemannstrasse Hier entstand ein auffalliger Kopfbau der unvollendet bleibt ein funfgeschossiges Burogebaude mit Rasterfassade und eine Montagehalle mit glaserner Treppenaufgang 1958 1959 wurde ebenfalls nach Planen von Klaus Kirsten auf dem Grundstuck Reinickendorfer Strasse 44 45 ein funfgeschossiges Tischlerei und Lehrwerkstattengebaude gebaut In den 1950er und 1960er Jahren erlebte die Firma Rotaprint einen Aufschwung wie er beispielhaft fur das Wirtschaftswunder in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg war 1968 erhielt Direktor Paul Glatz eine Auszeichnung fur internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit Der Export war weiterhin ein wichtiges Standbein der Firma In den 1970er Jahren begann die Firma zu straucheln Das Aufkommen der Fotokopierer und spater der Personal Printer ersetzte die Kleinoffsetdruckmaschine und verdrangte sie vom Markt Mitte der 1980er Jahre war der Betrieb verschuldet Das Land Berlin erwarb das rund 36 000 m Gelande der Firma Rotaprint zum Verkehrswert in der Hoffnung den Weddinger Betrieb fur den Bezirk erhalten zu konnen Noch 1988 gab es eine letzte Hoffnung als ein US amerikanischer Investor in die Firma einstieg 1989 ging die damals alteste Kleinoffset Druckmaschinenfabrik der Welt in Konkurs Im Oktober 1989 fand die Versteigerung des Firmeninventars statt Das Gelande fiel an den Bezirk Wedding der die Verwaltung ubernahm Baudenkmal Rotaprint Fabrik Bearbeiten nbsp Architekturdetail des inzwischen denkmalgeschutzten Gebaudekomplexes der Rotaprint in Berlin GesundbrunnenIm Jahr 1991 wurde der grosse Betriebshof Gottschedstrasse 4 Ecke Bornemannstrasse 9 10 und das separat liegende Gebaude Wiesenstrasse 29 von Landeskonservator Helmut Engel unter strengen Denkmalschutz gestellt Die Produktionshallen im Blockinneren erhielten diesen Schutz nicht und wurden 1992 abgerissen Das unter der Bezeichnung Rotaprint Fabrik 1 eingetragene ehemalige Betriebsgelande der Rotaprint AG umfasst sowohl Gewerbebauten von um 1904 als auch pragnante Bauten der Nachkriegsmoderne aus den 1950er Jahren die von den Berliner Architekten Klaus Kirsten und Heinz Nather geplant wurden Das Gelande hat als einzigartiges industriegeschichtliches Architekturdenkmal Ensembleschutz 2 3 Nachnutzung des Standortes BearbeitenDas Gelande Gottschedstrasse 4 Ecke Bornemannstrasse 9 10 wird seit 2007 von der ExRotaprint gGmbH bewirtschaftet und bietet Raum fur Gewerbebetriebe Kunstler und soziale Einrichtungen 4 5 6 Das Atelierhaus in der Wiesenstrasse 29 ist 2009 von der Genossenschaft Wiesenstrasse 29 eG ubernommen worden 7 Das durch Abriss der Produktionshallen entstandene Brachgelande wurde aufgeteilt Die Flachen Uferstrasse 19 20 und Bornemannstrasse 15 gehoren der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU AG Die Flachen an der Reinickendorfer Strasse 41 und Wiesenstrasse 31 wurden 2004 vom Discounter Lidl erworben Literatur BearbeitenErnst Jaster Von Gutenberg bis Rotaprint herausgegeben von Rotaprint zum 50 jahrigen Bestehen 1954Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotaprint Fabrik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Rotaprint Berlin In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Website der ExRotaprint gGmbH Website der Wiesenstrasse 29 eG Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Rotaprint in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag 09030294 in der Berliner Landesdenkmalliste Benedikt Hotze Ein Flughafentower am Ufer der Panke In taz 24 Marz 2007 Benedikt Hotze Spurensuche im Hansaviertel PDF 2 9 MB In Baunetzwoche Nr 28 11 Mai 2007 ExRotaprint gGmbH Christoph Villinger Die Perle des Weddings In Mieterecho 321 April 2007 Joachim Faust Standortfaktor Problemkiez ExRotaprint panke info 21 September 2009 Wiesenstrasse 29 eG52 549884 13 370168 Koordinaten 52 32 59 6 N 13 22 12 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotaprint amp oldid 224859499