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Roland Lwowitsch Dobruschin russisch Roland Lvovich Dobrushin englisch Roland Lvovich Dobrushin 20 Juli 1929 in Leningrad 12 November 1995 in Moskau war ein russischer Mathematiker der sich vor allem mit Wahrscheinlichkeitstheorie Informationstheorie und statistischer Mechanik beschaftigte Roland Dobrushin und Elena Sinai Vul Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dobruschin Preis 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoland Dobruschin zog nach dem Tod des Vaters 1935 mit seiner Mutter von Leningrad nach Moskau Seine Mutter verlor er ebenfalls noch im Zweiten Weltkrieg und wuchs bei Verwandten auf Ab 1947 studierte an der Fakultat fur Mathematik und Mechanik Mekh Mat der Lomonossow Universitat wo er unter anderem Wahrscheinlichkeitstheorie bei Eugene Dynkin horte und 1952 seinen Abschluss machte Danach begann er ein Promotionsstudium bei Andrei Kolmogorow was damals noch auf Schwierigkeiten stiess da er Jude war seine Eltern kamen zusatzlich aus Deutschland 1955 promovierte er Kandidatentitel bei Kolmogorow Der lokale Grenzwertsatz fur Markowketten und lehrte dann als Dozent am Mekh Mat Seine Habilitation wurde 1959 zunachst verhindert nachdem er auf einem Treffen der Leitung der Mekh Mat einem offiziellen Vorschlag der kommunistischen Partei widersprach Er habilitierte sich 1961 an einer anderen Universitat Titel der Arbeit Informationstheorie und Kodierung blieb aber weiter ein Dissident der z B Protestbriefe gegen Schauprozesse unterzeichnete 1967 verliess er die Mekh Mat und wurde Leiter des Labors fur Kodierungstheorie am Institut fur Probleme der Informationsubertragung IITP der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau wo er selbstandiger und weniger von Parteistellen behindert arbeiten konnte Hier versammelte er eine sehr aktive Gruppe von Mathematikern in einem mit Robert Adolfowitsch Minlos und Mark Semjonowitsch Pinsker geleiteten Seminar Er hielt auch weiter Vorlesungen am Physikalisch Technischen Institut uber Informationstheorie und nahm an fuhrender Stelle am Seminar uber statistische Physik an der Mekh Mat teil Aufgrund seiner politischen Haltung und seines judischen Hintergrunds wurde er jedoch nie in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und durfte auch bis Ende der 1980er Jahre nicht ins westliche Ausland reisen Nach der politischen Wende wurde er 1991 Professor 1995 erkrankte er an Krebs Nach seinem Tod wurde sein Labor am IITP nach ihm benannt Dobruschin war ein Schuler von Andrei Kolmogorow und einer der Hauptvertreter der russischen Schule der Wahrscheinlichkeitstheorie als diese sich mehr den Anwendungen zuwandte bei Dobruschin speziell der statistischen Mechanik unendliche Teilchensysteme als Modell sehr grosser endlicher Gittermodelle wie das Isingmodell thermodynamischer Grenzubergang Existenz von Phasenubergangen und der Informationstheorie von Claude Shannon wo er 1960 eine allgemeine Form von Shannons Theorem uber die Grenzen der Informationsubertragung in gestorten Kanalen bewies uber Codierungstheorie und die Theorie der Warteschlangennetze arbeitete Er gab eine mathematisch strenge Definition des Gibbs Zustandes in der statistischen Mechanik DLR Zustand fur Dobrushin Oscar Lanford David Ruelle und bewies damit und mit einem Argument von Rudolf Peierls die Existenz von Phasenubergangen im Isingmodell Er war Mitglied der National Academy of Sciences der USA seit 1982 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und seit 1995 Mitglied der Academia Europaea 1 1990 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Kyōto Large deviation of Gibbsian fields Er war viermal verheiratet und hinterliess funf Tochter Dobruschin Preis BearbeitenDas Institut fur Probleme der Informationsubertragung IITP verleiht seit 2008 jahrlich seit 2011 zweijahrlich einen mit 3000 Dollar dotierten Dobrushin International Award fur Leistungen in den Forschungsgebieten von Dobruschin Statistische Physik Wahrscheinlichkeitstheorie Informationstheorie Mathematische und Computer Linguistik Preistrager waren bisher 2 2008 Robert Adolfowitsch Minlos 2009 Jakow Grigorjewitsch Sinai 2010 Anna Vezhbitskaya Computer Linguistik 2011 Grigori Alexandrowitsch Margulis 2013 Imre CsiszarLiteratur BearbeitenF Karpelevich E Pechersky Yu Suhov Dobrushin s approach to queueing network theory J Appl Mathematics and Stochastic Analysis Bd 9 1996 Nr 4 S 373 397 A Jaffe J Lebowitz Y Sinai R L Dobrushin Commun Math Physics Bd 189 1997 Nr 2 S 259 261 R A Minlos Senya Shlosman Yu M Suhov On Dobrushin s Way From Probability Theory to Statistical Physics American Mathematical Society Translations 2000 Minlos u a Dobrushin Notices AMS 1996 PDF DateiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Roland Lwowitsch Dobruschin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite mit einigen seiner Arbeiten Nachruf im Independent von Juri SuhovEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea Offizielle WebseiteNormdaten Person GND 174089635 lobid OGND AKS LCCN n78033831 VIAF 215711199 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dobruschin Roland LwowitschALTERNATIVNAMEN Dobrushin Roland Lvovich Dobrushin Roland Lvovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer MathematikerGEBURTSDATUM 20 Juli 1929GEBURTSORT LeningradSTERBEDATUM 12 November 1995STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roland Lwowitsch Dobruschin amp oldid 219876070