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Die Hamburger Stadtrohrpost wurde am 1 Februar 1887 in Betrieb genommen und erreichte bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges eine Gesamtausdehnung von 43 Kilometern Ende der 1930er Jahre beforderte sie taglich rund 3000 Telegramme und Eilbriefe Bei den Luftangriffen auf Hamburg schwer beschadigt wurde das Netz nach dem Krieg nur langsam wieder repariert und teilweise sogar erweitert wahrend andere Strecken stillgelegt wurden Ab 1960 wurde es durch eine Grossrohrpost Pilotanlage erganzt Wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit wurden beide Systeme 1976 stillgelegt und grosstenteils zuruckgebaut Stempel der Hamburger Rohrpost mit 10 Minuten Angabe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fallstudie Eilsendung Oslo Hamburg 2 Grossrohrpost 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ehemaliger Eilpostpavillon am Hauptbahnhof zugleich ein wichtiger Knotenpunkt der Hamburger StadtrohrpostDie erste Strecke verband wie zuvor schon in London und anderen Stadten das Haupttelegrafenamt am Gorch Fock Wall mit der Borse am Adolphsplatz um Borsennachrichten aus aller Welt schnellstmoglich zu den Handlern zu befordern 1912 erreichte das Hamburger Rohrpostnetz eine Gesamtlange von 19 5 km 1 Bereits 1907 war das Postamt im neuen Hauptbahnhof angeschlossen worden ebenso das benachbarte Bahnpostamt am Huhnerposten sowie der Eilpostpavillon am Steintordamm heute als Metronom Verkaufsstelle genutzt Dieser diente zugleich als zentrale Entladestelle fur die im Stadtgebiet verkehrenden Strassenbahn Briefkasten und verfugte uber eine Tunnelverbindung zu den Fernbahnsteigen durch die die Eilpostsacke uber Aufzuge direkt zu den abgehenden Zugen transportiert wurden und umgekehrt In den 1920er Jahren erhielt der Pavillon eine eigene Rohrpostverbindung zum Haupttelegrafenamt 2 Der geplante und z T bereits in Angriff genommene Netzausbau bis zum Flughafen kam wegen des Kriegsbeginns nicht mehr zustande stattdessen erlitt das Rohrpostnetz ab 1941 zunehmende Bombenschaden insbesondere nach den verheerenden Luftangriffen im Sommer 1943 war das Netz faktisch zusammengebrochen und kam nach dem Krieg nur zogerlich wieder in Gang Erst 1961 erreichte der Netzumfang mit 40 km annahernd wieder Vorkriegsniveau im gleichen Jahr wurde auch das Postscheckamt am Rodingsmarkt Alter Wall angeschlossen 3 Stempel des Hamburger Telegraphenamtes Inschrift Eilbriefe Zug 1 etc wurden fruhzeitig auf einen 10 Minuten Takt eingestellt weil neben der Rohrpost vor allem auch ein Netz von mit Briefkasten ausgerusteten Strassenbahnen existierte welche im Takt des Strassenbahnfahrplanes Postsendungen zur weiteren Verarbeitung anlieferten deren punktliche Bearbeitung zu dokumentieren war Diese Strassenbahnlinien leisteten fur die Postkunden Funktionen der Rohrpost dort wo keine Rohrpostlinien vorhanden waren 4 Man konnte Eilbriefe ohne weiteren Zuschlag und gewohnliche Sendungen mit einem Zuschlag von 5 Pfennig in den Strassenbahnbriefkasten werfen Diese Sendungen vor allem Eil und Luftpostsendungen wurden dann gemass den zu erreichenden Anschlussen ggf per Rohrpost weiterbefordert Somit kommen Postsendungen vor welche gleichermassen Stempel der Hamburger Rohrpost wie auch der Strassenbahnpost aufweisen Fallstudie Eilsendung Oslo Hamburg Bearbeiten nbsp Auslandsbrief per Luftpost Eilboten und Einschreiben aus Oslo nach Hamburg vom 30 Januar 1942 nbsp Stempel der Hamburger Rohrpost und der Strassenbahnpost auf der Ruckseite nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wie soll mit diesem belegfreien und offenbar aus Eigenrecherchen zusammengesetzten Abschnitt umgegangen werden Im Falle des abgebildeten Briefes handelt es sich um ein Auslands Einschreiben aus Norwegen per Luftpost und Eilboten Aus den Beforderungs und Behandlungsvermerken auf Vorder und Ruckseite des Briefes kann sein Weg von Oslo an den Empfanger in Hamburg rekonstruiert werden Zunachst wurde der Brief der zustandigen Zensurstelle fur den Auslandsbriefverkehr in Berlin zugefuhrt Klebebanderolen rote Zensurstempel sowie vorderseitige Zifferngruppen belegen die Behandlung durch die Zensur Dann wurde der Brief dem Zollamt in Berlin vorgelegt das ihn fur die weitere Beforderung freigab In der Nacht vom 2 auf den 3 Februar 1942 erreichte der Brief dann Hamburg und wurde in der ersten Stunde des Tages mit dem Rohrpost Minutenstempel des Telegraphenamtes Hamburg versehen Von da aus wurde er zum Postamt Hamburg 1 weiterbefordert wo er von der Briefentkartung um 8 Uhr morgens ruckseitig gestempelt wurde Es erfolgte der Rucktransport zum Telegraphenamt zwecks Zufuhrung zur Eilzustellung wobei die Bearbeitung dort durch den schwer lesbaren ruckseitigen Abschlag eines Stempels des TA dokumentiert wird Um 11 30 Uhr jedoch was durch den ruckseitigen Abschlag des Rohrpost Minutenstempels belegt wird wurde der Brief vom Telegraphenamt erneut zum Postamt Hamburg 1 geschickt da der Adressat im Zustandigkeitsbereich dieses Postamtes wohnte oder arbeitete Es ist wahrscheinlich dass der Brief deshalb zum Postamt Hamburg 1 weiterbefordert wurde weil er damit eher in die nachste gewohnliche Zustellung kam als wenn man auf den Start des Eil und Telegrammboten zur nachsten Zustellfahrt gewartet hatte Der Brief wurde offensichtlich per Strassenbahnbriefkasten oder mit der Strassenbahn mitgeschicktem Postsack wieder zum Postamt Hamburg 1 befordert denn er wurde schon in Stunde 12 von der fur den Inhalt der Strassenbahnbriefkasten zustandigen Stelle im Postamt weiterverarbeitet worauf der ruckseitige Stempelabschlag Hamburg 1 Strassenbahn hinweist Der Brief wurde dann noch am selben Tag nachdem das Verlangen nach Eilzustellung gestrichen worden war mit der gewohnlichen Zustellung zum Adressaten gebracht Dieser jedoch war verreist und der Brief wurde erst nach Ruckkehr des Adressaten nach dem 4 Februar 1942 zugestellt Grossrohrpost Bearbeiten nbsp Transportbuchse mit zwei Briefnormbehaltern a 1000 Briefen nbsp Bauvorleistung unter der Graskellerbrucke Die dunklen Rohre links sollten eine geplante aber nie realisierte Strecke der Grossrohrpost aufnehmen nbsp Schachtdeckel der ehemaligen Grossrohrpost in der Steinstrasse Uber Schachte wie diesen wurde angesammeltes Kondenswasser aus den Fahrrohren abgepumpt Entgegen dem allgemeinen Trend zur Schliessung der Rohrpostanlagen seit den 1950er New York Wien und 1960er Jahren Berlin Munchen Marseille Algier wurde in Hamburg systematisch der Ausbau der Rohrpost als Grossrohrpostanlage mit einem Rohrendurchmesser von 45 cm betrieben Die Wagen hatten eine Lange von 1 60 m und konnten mit bis zu 1000 Sendungen bestuckt werden Ausgangspunkt der Uberlegungen zum Bau der Grossrohrpost war der immer bedeutender werdende Individualverkehr auf den Strassen der den raschen Transport der Post zwischen den Amtern behinderte Nur ein Transportsystem das unabhangig von den anderen Verkehrsflussen funktionierte schien der neuen Aufgabe gerecht zu werden Der Hamburger Versuch sollte als Pilotprojekt fur andere Stadte im Verkehrsgebiet der Bundespost dienen Baubeginn fur die Grossrohrpost Hamburg welche zunachst die Postamtern Hamburg 1 Hamburg 11 und den Flughafen Hamburg miteinander verbinden sollte war der 13 September 1960 Am 8 Februar 1962 begann der erste Probebetrieb fur die 1800 m lange Teilstrecke zwischen den Postamtern 1 und 11 5 Der Ausbau wurde jedoch durch die Flutkatastrophe 1962 erheblich beeintrachtigt und zuruckgeworfen nbsp Planung der OPD Hamburg vom 8 August 1963 fur den Bau der Grossrohrpost HamburgIm August 1963 war der Versuchsbetrieb so weit vorangeschritten dass der Bau von insgesamt funf Linien in Planung genommen wurde Linie I Wandsbeker Linie vom Postamt Hamburg 1 uber Wandsbek zum Postamt Hamburg 22 7 6 km Linie II Flughafenlinie vom Postamt Hamburg 1 uber das Postamt Hamburg 22 zum Flughafen 12 24 km Linie III Alsterlinie vom Postamt Hamburg 1 uber die Postamter Hamburg 36 Hamburg 20 Hamburg 33 und Hamburg 22 zuruck zum Postamt Hamburg 1 15 08 km Linie IIIa Altonalinie vom Postamt Hamburg 1 uber die Postamter Hamburg 36 Hamburg Telegraphenamt Hamburg 19 zum Postsparkassenamt Hamburg 11 8 km Linie VI Innenstadtlinie vom Postamt Hamburg 1 uber das Postscheckamt Hamburg zum Postamt Hamburg 36 2 465 km Im Oktober 1965 wurde die Gegenlinie der ersten Teillinie in Betrieb genommen sodass jetzt im Ringverkehr versandt werden konnte Am 1 Dezember 1965 wurde erstmals echte Post mit der Grossrohrpost verschickt 5 nbsp Rohrpost Eilboten Orts Brief vom 23 Mai 1967 befordert mit der Hamburger Grossrohrpost nbsp Ruckseite des Briefes welche die Umarbeitung der Sendung in den verschiedenen Stationen anhand der Stempelabschlage zu erkennen gibtTrotz der Behinderungen beim Bau konnte die Anlage am 23 Mai 1967 als Ringanlage in Betrieb genommen werden Dadurch konnten Sendungen zugleich in beide Richtungen geschickt werden So war es moglich Sendungen die im Postauto mehr als eine halbe Stunde auf den Strassen Hamburgs unterwegs gewesen waren innerhalb von 1 30 bis 3 min zu befordern Da die Erschutterungen des Strassenverkehrs die Anlage immer wieder beschadigten wurde der Betrieb bereits 1976 eingestellt Literatur BearbeitenGeorg Heck Handband zur Grossrohrpost Hamburg Kurzfassung uber Entwicklung Bau und Umbau der Anlage u a mit bes Erganzungen und Fussnoten Oberpostdirektion Hamburg 1970 Georg Heck Johannes Frerichs Willi Eske Die Hamburger Grossrohrpost Teil I u II Schriftenreihe der Zeitschrift Rohre Rohrleitungsbau u Rohrleitungstransport Bde 1 u 4 Baden Baden Vlg Fur Angewandte Wissenschaften 1965 1969 N N Rohrpostanlagen Grossrohrpost Stadtrohrpost Hausrohrpost Hamburg 1967 Ulrich Alexis Christiansen Hamburgs dunkle Welten Der geheimnisvolle Untergrund der Hansestadt Ch Links Verlag Berlin 2008 ISBN 3 86153 473 8 S 121 128 Weblinks BearbeitenAuf den Spuren der Grossrohrpost mit dem Hamburger Unterwelten e V Hamburgs unterirdische Post Hamburg Journal 22 Juni 2014 19 30 Uhr Autor Florian Pretz https www abendblatt de hamburg magazin article121955962 Die Rohrpost unter der Stadt html https www ndr de geschichte schauplaetze Hamburgs kurzer Traum von der Grossrohrpost grossrohrpost103 html https www spiegel de fotostrecke rohrpost fotostrecke 107118 htmlEinzelnachweise Bearbeiten Christiansen S 121 Christiansen S 122 Christiansen S 123 Erich Kuhlmann Post und Strassenbahn in Hamburg In Postgeschichtliche Blatter Hamburg 1978 Heft 21 a b Hamburgs kurzer Traum von der Grossrohrpost auf ndr de abgerufen am 13 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rohrpost in Hamburg amp oldid 228885936