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Das Rohrpostnetz in Munchen wurde nach Verzogerungen durch den Ersten Weltkrieg am 1 Juli nach anderen Quellen 1 August 1922 fur den allgemeinen Betrieb eroffnet In Munchen waren Briefe bis zu einem Hochstgewicht von 100 g und einem Maximalmass von 20 14 cm zugelassen Die Briefe mussten auf einen Durchmesser von 4 cm rollbar sein Rohrpostnetzplan MunchenEinschreib Eilboten Rohrpostkarte 1940 mit der Munchener Rohrpost versandtEinzelne Rohrpostlinien bestanden jedoch schon erheblich fruher Bereits am 1 April 1877 war eine Anlage in Betrieb gegangen die die Telegrafen Zentralstation im Telegrafengebaude am Bahnhofsplatz die Borse und das Hauptpostamt in der Maximilianstrasse miteinander verband Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs umfasste das Rohrpostnetz ungefahr 34 km Wie in den meisten anderen Stadten mit Rohrpostverbindungen entstand auch das Munchener Rohrpostnetz zunachst um die anschwellende Flut von Telegrammen zu bewaltigen die nicht mehr alle uber innerstadtische Telegraphenleitungen weitergeleitet werden konnten Fruheste Bearbeitungsvermerke von Telegrammen in Munchen die auf eine Rohrpostbeforderung hinweisen finden sich seit ca 1875 in Form von Numeratorstempeln die auf der Anschriftseite der Telegramme abgeschlagen wurden Solche Numeratorstempel wurden von der Munchener Rohrpost bis zu ihrer Schliessung in den 1960er Jahren verwendet Abgebildet ist eine Rohrpostganzsachenkarte mit dem Wertstempel 55 Rpf Hindenburg Medaillon die im Jahre 1940 als Rohrpost Einschreiben Eilboten Ortspostkarte verwendet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Inflationszeit 2 Nachkriegszeit 3 Kennzeichnung von Rohrpostsendungen 3 1 Farben 3 2 Farbige Markierungen 3 3 Klebezettel fur Berlin Munchen sowie Wien 4 Post U Bahn Munchen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseInflationszeit BearbeitenSeit dem 1 August 1927 war fur Rohrpostsendungen neben dem tarifmassigen Porto ein Zuschlag von 10 Pf und eine Eilzustellgebuhr angegeben als Gesamtgebuhr zu erheben Seit dem 22 August 1933 konnten gewohnliche Briefsendungen fur einen Zuschlag von 10 Pf mit der Rohrpost in Berlin oder Munchen befordert werden um den Anschluss an eine Bahnpost zu erreichen Am 15 Juli 1938 wurden Rohrpostsendungen in die Postordnung aufgenommen Grund dafur war die Verordnung zur Anderung und Erganzung der Postordnung vom 27 Februar 1934 Gleichzeitig wurde die Rohrpostordnung vom 30 Mai 1923 aufgehoben Der Absatz V befasst sich mit der Gebuhr V Fur Rohrpostsendungen wird neben den sonstigen Gebuhren ein Rohrpostzuschlag erhoben Soll die Sendung dem Empfanger durch Eilboten zugestellt werden so ist auch die Eilzustellgebuhr 24 zu entrichten Nachkriegszeit BearbeitenDie Amtsblatter berichten von der Wiederaufnahme in Munchen am 1 April 1953 und der zunachst versuchsweisen Aufnahme am 19 Mai 1953 in Berlin Der Rohrpostzuschlag war mit 15 Pf angegeben Nach einer Verordnung vom 22 Juni 1954 durften Massendrucksachen nicht mehr durch die Rohrpost befordert werden In der Postordnung vom 1 Marz 1963 war die Sendungsart Rohrpostsendungen nicht mehr enthalten Kennzeichnung von Rohrpostsendungen BearbeitenFarben Bearbeiten Die charakteristische Farbe von Rohrpostsendungen in Berlin und Munchen ist die Farbe Rosa Die Postkarten und Umschlage welche die Deutsche Reichspost seit 1876 fur die Beforderung per Rohrpost herausgab waren in dieser Farbe gehalten Erst seit den 1920er Jahren wich man von diesem Farbmuster ab und beliess es bei der Beschriftung der Sendungen mit den Worten Rohrpostkarte Rohrpostbrief oder per Rohrpost Farbige Markierungen Bearbeiten Die Sendungen wurden seit Beginn des Rohrpostbetriebes meistens durch handschriftlich angebrachte Ziffern und Abkurzungen gekennzeichnet welche die Bestimmungspostamter der Sendungen sowie ggf die Leitwege angaben Diese waren zunachst in der Farbe Blau spater dann in der Farbe Rot gehalten Der Postschnelldienst in Berlin verwendete die Farbe Grun fur handschriftliche Kennzeichnungen der Sendungen Klebezettel fur Berlin Munchen sowie Wien Bearbeiten nbsp Seit 1936 eingesetzter Aufkleber zur Kennzeichnung von Rohrpostsendungen in Berlin und Munchen sowie ggf Wien die zusatzlich per Eilboten zuzustellen waren nbsp Seit 1936 eingesetzter Aufkleber zur Kennzeichnung von Rohrpostsendungen in Berlin und Munchen sowie ggf Wien nbsp In einer Antiqua gesetzter Aufkleber zur Kennzeichnung von Rohrpostsendungen in Berlin und Munchen bis zur Aufhebung der Rohrpost Am 9 April 1936 wurde ein besonderer in der Farbe Scharlach bis Rosa gehaltener Aufkleber aus transparentem Pergaminpapier mit der Inschrift Rohrpost und Eilbote sowie ein weiterer aus gleichem Material mit der Inschrift Rohrpost zur Kennzeichnung der Sendungen ausgegeben Zur gleichen Zeit kehrte man wieder zur Herausgabe von Rohrpostkarten in der Farbe Lachs bis Rosa mit rotem Wertstempel zuruck Siehe auch Luftpost Luftpostklebezettel Die deutschen Rohrpostkleber in der Zeichnung von 1936 wurden ubrigens auch im Bereich der Rohrpost in Wien nach 1945 weiterverwendet die dort auch nach dem Krieg noch uber ausreichende Mengen entsprechender Kennzeichnungszettel verfugte Es ist nicht bekannt ob diese Kleber auch in Postamtern ausserhalb Berlins und Munchens sowie Wiens vorratig waren Seit dem Jahre 1940 wurde wohl aus kommunikationsstrategischen Grunden wahrend des Krieges die Vermutung lanciert dass die hier verwendete Schwabacher Schrift bisher immer als die deutsche Schrift mit erheblichem ideologischen Wert aufgefasst im 18 Jahrhundert von einem Schriftschneider judischer Herkunft daher Judenschwabacher oder Schwabacher Judenschrift erfunden worden sei Tatsachlich stammte die Schwabacher aus dem 15 Jahrhundert Daher verbot Hitler im sogenannten Schrifterlass 1 am 3 Januar 1941 die Verwendung dieser Schrift vor allem auf Dokumenten staatlichen Charakters Der Grund In den okkupierten Territorien konnten die Menschen die in Schwabacher gesetzten und gedruckten Befehle nicht lesen Da Hitler schon fruh auf Parteitagsreden gegen die Fraktur Schwabacher polemisiert hatte und immer die Antiqua wegen ihrer besseren Lesbarkeit und daher propagandistischen Wirksamkeit bevorzugte wurden jetzt trotz der prekaren Kriegslage neue Kleber in einer Antiquaschrift gedruckt die aber kaum noch zum Einsatz kamen Noch im Marz 1945 waren in grossen Postamtern Berlins entsprechende Klebezettel mit Schwabacher Schrift vorratig Post U Bahn Munchen BearbeitenDie Rohrpost steht in keiner direkten Beziehung zur Post U Bahn Munchen mit der zwischen 1910 und 1988 die Bahnpost vom Munchner Hauptbahnhof zum Bahnpostamt in der Hopfenstrasse befordert wurde Alle Stationen der U Bahn waren aber auch an die Rohrpost angebunden Siehe auch BearbeitenRohrpost Rohrpostnetze in Deutschland Rohrpost in Berlin Rohrpost in Hamburg Rohrpost in Wien Rohrpostnetze in FrankreichLiteratur BearbeitenHeinhold Ein Jahr Rohrpostkassenscheckdienst in Munchen 1954 H 7 S 117 Ill Hans Schwaighofer Funfundsiebzig Jahre Stadtrohrpost Munchen Hrsg Archiv fur das Post und Fernmeldewesen Frankfurt am Main 1954 H 4 S 177 Ill Erwin Maderholz Aus der Geschichte der Munchner Rohrpost Hrsg Deutsche Gesellschaft fur Post und Telekommunikationsgeschichte e V Frankfurt am Main 1996 Sud S 18 26 Ill Hrsg Wasserburg 1996 H 1 S 18 Ill Einzelnachweise Bearbeiten 1 2 Vorlage Toter Link www spd schwabach de Schrifterlass Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2019 Suche in Webarchiven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rohrpost in Munchen amp oldid 211487085