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Robert Kammerer Rohrig 11 Marz 1893 in Wahlershausen bei Kassel 19 Januar 1977 in Schwalenberg war ein lippischer Kunstmaler und Zeichner Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenRobert Kammerer Rohrig wurde am 11 Marz 1893 als Sohn des Kunstmalers Robert Kammerer in Wahlershausen einem Dorf in der Nahe Kassels geboren Der zweite Name stammt von seiner Mutter einer geborenen Rohrig Vier Jahre spater zog die junge Familie nach Berlin weil der Vater hier bessere Verdienstmoglichkeiten erhoffte Hier kopierte er Bilder bekannter franzosischer Impressionisten fur zahlungskraftige Kunden Schon bald konnte die Familie Kammerer im Kunstlervorort Zehlendorf in eine grossere Wohnung mit Atelier umziehen Sohn Robert der das Talent seines Vaters geerbt hatte besuchte das Gymnasium das er 1912 verliess um an der Preussischen Akademie der Kunste in Berlin Charlottenburg zu studieren Seine Lehrer waren Professor Koch im Portraitzeichnen sowie die Professoren Paul Vorgang und Friedrich Kallmorgen in der Landschaftsmalerei 1 1914 wurde Kammerer Rohrig Soldat und kam im Ersten Weltkrieg an die Westfront Nach der Schlacht um Verdun im Jahr 1916 geriet er in franzosische Kriegsgefangenschaft aus der er 1920 entlassen wurde Er kehrte zunachst an die Akademie der Kunste in Berlin zuruck um unter Olaf Jernberg das Studium zwei Semester lang fortzusetzen Im gleichen Jahr heiratete er Elfriede Albrecht und liess sich wie sein Vater in Berlin Zehlendorf als freischaffender Kunstler nieder In der Gefangenschaft hatte er Alfons Aldegarmann kennengelernt den er 1921 gemeinsam mit seiner Frau in dessen Heimatstadt Schwalenberg besuchte Wahrend des mehrwochigen Aufenthalts entstanden eine Anzahl von Zeichnungen Aquarellen und Olbildern nach Motiven aus der Stadt und der sie umgebenden Landschaft Das Ehepaar Kammerer Rohrig kam nun jedes Jahr im Sommer nach Schwalenberg Im Jahr 1922 wurden sie vom Vater Robert Kammerer begleitet und in der Folge betrachteten beide Kammerer Schwalenberg als ihre Sommerresidenz in der jeweils am Ende ihres Aufenthalts die neu entstandenen Bilder ausgestellt wurden Manch anderer Kunstmaler aus der Grossstadt kam ebenfalls nach Schwalenberg um hier in der beschaulichen Ruhe zu leben und zu arbeiten 2 Zur Unterscheidung von den Arbeiten seines Vaters hatte der Sohn seiner Signatur anfangs das Merkmal jr und spater seinen Geburtsort Cassel beigefugt Nach dem Tod seiner Mutter 1928 nannte er sich offiziell nach ihren Geburtsnamen Kammerer Rohrig Nach der Geburt des zweiten Sohnes zog die junge Familie 1929 in eine grossere Wohnung in Berlin um Zu Beginn der 1930er Jahre wurde Kammerer Rohrig zur Beteiligung einer Ausstellung der Berliner Akademie aufgefordert an der auch Max Liebermann teilnahm 1934 wurde er Mitglied im Verein Berliner Kunstler Er konnte sich daraufhin an weiteren Ausstellungen in Berlin und in anderen Grossstadten beteiligen die seinen Namen bekannt machten Kammerer Rohrig war von 1937 bis 1942 auf allen Grossen Deutschen Kunstausstellungen in Munchen mit zumeist grossdimensionierten Landschaftszeichnungen vertreten 3 Im Zweiten Weltkrieg zog die Familie in ein idyllisch gelegenes Holzhaus in Kleinmachnow am Rande Berlins Kammerer Rohrig wurde zum Kriegseinsatz verpflichtet bei dem man ihn als Turmbeobachter auf dem Bahnhof in Zehlendorf West einsetzte Nach dem Kriegsende gehorte Kleinmachnow zur sowjetischen Besatzungszone Fur den Kunstmaler gab es nun keine Auftrage mehr und er nahm erneut Verbindung zu Schwalenberg auf Hier herrschte Wohnraumnot und erst 1949 konnte die Familie in den Westen nach Schwalenberg ubersiedeln Robert Kammerer Rohrig versuchte kunstlerisch dort anzuknupfen wo er vor dem Krieg aufgehort hatte In den 1950er Jahren entstanden Bilder nach Motiven aus der Schwalenberger Altstadt und der Landschaft im lippischen Sudosten Allerdings hatte das Interesse an seinen Arbeiten nachgelassen und die Ausstellungen im Schwalenberger Rathaussaal brachten wenig Verkaufe Nur die kleine Schar treuer Bewunderer seiner Werke konnte einen wirtschaftlichen Bankrott abwenden 4 1972 wurde das Institut fur Lippische Landeskunde auf das kunstlerische Werk von Robert Kammerer Rohrig aufmerksam Nach langem Zogern willigte der Kunstler zur Veranstaltung einer Retrospektive ein die 1974 im Ausstellungsraum der damaligen Volksbank Detmold stattfand Insgesamt 45 Werke aus dem Zeitraum von 1909 bis 1974 wurden prasentiert Die Ausstellung fand bei den Kunstinteressenten grosse Resonanz sehr zur Uberraschung des Kunstlers der sich uber zahlreiche Verkaufe freuen konnte Der spate Erfolg ermunterte ihn 40 weitere Federzeichnungen lippischer Landschaften anzufertigen und 1976 wiederum in der Volksbank auszustellen Alle Exponate fanden ihren Kaufer Robert Kammerer Rohrig starb am 19 Januar 1977 im Alter von fast 84 Jahren in Schwalenberg Seine Frau uberlebte ihn um vier Jahre Beide haben ihre letzte Ruhestatte auf dem Friedhof in Schwalenberg gefunden 5 Werk BearbeitenRobert Kammerer Rohrig leistete mit seinen Olbildern Aquarellen Radierungen und Tusch Federzeichnungen einen Beitrag mit dem Schwalenberg seinen Ruf als Malerstadt festigte Er war der einzige Maler der dauerhaft seinen Wohnsitz in der Stadt hatte und der er mehr als 56 Jahre seines kunstlerischen Schaffens widmete An der Preussischen Akademie der Kunste Berlin Charlottenburg hatte ihn besonders Friedrich Kallmorgen anfangs in seinem Malstil beeinflusst Der junge Kunstler bemuhte sich jedoch bald seinen personlichen Stil zu finden und bevorzugte kraftige Farben und die grosse Perspektive In vielen seiner Landschaftsbilder dominiert der Horizont in dem die Strassen und Wege in der Ferne verschwinden In der franzosischen Kriegsgefangenschaft begann er auf kleinformatigen Kartonstucken Bleistift und Tusch Federzeichnungen zu erstellen Spater nach dem Krieg griff er diese Idee wieder auf benutzte nun jedoch grossere Formate fur seine Tusch Federzeichnungen die Anerkennung beim fachkundigen Publikum fanden In der Mitte der 1930er Jahre stand er auf dem Hohepunkt seines kunstlerischen Schaffens Er hatte seine grossformatigen Olbilder weiterentwickelt die dargestellten grossraumigen Landschaften variierten von hell bis dunkel und von weich bis hart blieben jedoch stets dem naturalistischen neuromantischen Stil verbunden Die modernen Stilrichtungen wie Expressionismus Kubismus und sonstige Abstrakte Malerei beruhrten Kammerer Rohrig kaum und er blieb bis zum Lebensende seiner Malweise treu 6 nachdem nun alles so vortrefflich dargestellt worden ist kam es mir nicht auf den Gegenstand so sehr an sondern tatsachlich nur darauf dass es Kraft ausdrucken sollte ob das nun eine Dammerung war die hinter einem dunklen Wald einen Mond andeutete oder ein Wolkenhimmel voller Bewegung und Kraft im Ausdruck das war ganz gleich Es musste das was in allem machtig ist angedeutet und zum Ausdruck gebracht werden dass es den Beschauer ansprach ihm aus der Seele sprach Aber man muss vor allem mit Freude schaffen wie schon Walther von der Vogelweide sagte Nichts taugt ohne Freude Dann ist es keine Arbeit dann ist es ein Tatigsein das Freude macht Wenn man etwas kann spielt die Zeit keine Rolle dann macht die Sache wenn man sie kann Freude dann kommt man auch viel schneller und leichter zum Ziel 7 In den 1950er Jahren arbeitete Kammerer Rohrig an grossformatigen Landschafts Olbildern in seinem typischen Stil Er malte Motive in und um Schwalenberg und nahm auch Auftragsarbeiten an Zunehmend gestaltete er grossformatige schwarzweisse Tusch Federzeichnungen die in seinen letzten Lebensjahren den uberwiegenden Teil seiner Werke ausmachten Es entstand ein Zyklus von 40 Arbeiten zur lippischen Landschaft und zu lippischen Bauwerken die 1976 in Detmold erstmals ausgestellt wurden Seine Bilder befinden sich heute uberwiegend in Privatbesitz 8 Literatur BearbeitenFritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe Lippischer Heimatbund Detmold 1981 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Kammerer Rohrig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Malerstadt Schwalenberg Olbild Schwalenberg Motiv Stadtwasser im Wald Memento vom 25 Dezember 2012 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 4 9 Lippischer Heimatbund Detmold 1981 Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 9 14 Lippischer Heimatbund Detmold 1981 http www gdk research de r Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 17 35 Lippischer Heimatbund Detmold 1981 Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 35 48 Lippischer Heimatbund Detmold 1981 Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 9 28 Lippischer Heimatbund Detmold 1981 Auszuge aus Kammerer Rohrigs Biografie in Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 21 Fritz Bartelt Brigitte Kuhling Sandhaus Robert Kammerer Rohrig Maler und Zeichner in Lippe S 34 39 Lippischer Heimatbund Detmold 1981Normdaten Person GND 118559141 lobid OGND AKS LCCN n84128820 VIAF 189051072 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kammerer Rohrig RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstmaler und ZeichnerGEBURTSDATUM 11 Marz 1893GEBURTSORT WahlershausenSTERBEDATUM 19 Januar 1977STERBEORT Schwalenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Kammerer Rohrig amp oldid 212751699