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Die Riesenburg ist eine naturliche Karsthohlenruine bei Engelhardsberg einem Ortsteil der oberfrankischen Gemeinde Wiesenttal im Landkreis Forchheim in Bayern RiesenburgFelsbogenFelsbogenLage Doos Frankische Schweiz DeutschlandGeographischeLage 49 48 12 3 N 11 17 48 2 O 49 80343 11 29673 Koordinaten 49 48 12 3 N 11 17 48 2 ORiesenburg Hohle Bayern Katasternummer C 38Geologie DolomitTyp Durchgangshohle HohlenruineEingangsbereich der Riesenburg Versturzhohle bei DoosBlick ins Innere der RiesenburgSie befindet sich nahe Doos im Tal der Wiesent und stellt den Uberrest einer grosseren Karsthohle aus Frankendolomit dar die durch die Einwirkung von Wasser entstand Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Anfahrt 3 Erschliessungsgeschichte 4 Schutzstatus 5 Historische Abbildungen 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksEntstehungsgeschichte BearbeitenIm suddeutschen Weissen Jura lag im Zeitraum von etwa 161 bis 150 Millionen Jahren ganz Suddeutschland im Bereich eines Flachmeeres In dieser Zeit wurden wegen standiger Absenkung der Kruste machtige Gesteinsfolgen am Meeresgrund abgelagert Die Jura Sedimente bilden heute den grossten Teil der in der Frankenalb auftretenden Gesteine und sind auch Grundmaterial der Riesenburg Durch Hebungen der europaischen Kontinentalplatte gegen Ende des Oberen Jura zog sich das Meer zuruck und grossere Flachen wurden zu Beginn der folgenden Kreidezeit zunachst Festland Wahrend dieser Zeit herrschte tropisches Klima und es kam zu einer intensiven Verwitterung der vorher entstandenen Kalk und Dolomitgesteine Durch diese Verkarstung entstand der unterirdische Hohlraum der Riesenburg Die moglicherweise in der Zeit der Oberkreide schon vorhandene Hohle wurde dann fast vollstandig mit eingespulten lehmigen Sedimenten verfullt In dieser Zeit stiess erneut ein Meer in den Bereich der Frankenalb vor Nach dem Ruckgang des Meeres konnte der damals hoher gelegene Fluss Wiesent in die Hohle fliessen erweiterte sie und trug die abgelagerten Sedimente aus Dadurch fehlten nun die umgebenden Gesteine und die Hohlraumfullung welche die Hohle vorher stabilisiert hatten Dies fuhrte irgendwann zu einer Instabilitat in der Decke und sie sturzte fast vollstandig ein Die vorhandenen teilweise uber zehn Meter hohen drei Bogen stellen die Rest des ehemaligen Hohlendaches dar Einer der Bogen ist uber einen Weg begehbar Im Tertiar erfolgte durch regionale Hebung ein erneuter Meeresruckgang sowie eine teilweise Freilegung der Juralandschaft Erhalten geblieben sind auch ausladenende Uberhange so genannte Balmen sie sind jetzt der Lebensraum von einzigartigen Pflanzengemeinschaften den so genannten Balmenfluren Ein kleinerer Teil der ehemaligen Hohle existiert noch im hinteren Teil der Riesenburg Eine kleinere Hohle C 82 befindet sich etwas unterhalb der Riesenburg Anfahrt BearbeitenDie Hohle die im Wiesenttal 4 5 Kilometer flussaufwarts von Behringersmuhle liegt erreicht man uber die Staatsstrasse 2191 Von einem Parkplatz zu Fussen der Riesenburg erreicht man in etwa funf Minuten den Treppen folgend die Versturzhohle Erschliessungsgeschichte BearbeitenVor ihrer touristischen Entdeckung hiess sie wegen der dort weidenden Schafe und Ziegen Geisskirche In der Nahe der Hohle fuhrt ein Pfad von der Wiesent hoch nach Engelhardsberg auf dem vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg das Wasser fur den Ort geholt wurde Zur Zeit der Romantik ruckte die Riesenburg in das Interesse der Menschen Die Riesenburg wurde aus touristischem Kalkul vom Grafen Franz Erwein von Schonborn gekauft der die vorher baumlosen Hange aufforsten liess um die romantische Wirkung zu erhohen Auch liess er die Riesenburg durch Wege und Treppen begehbar machen Dies geschah anlasslich eines Besuches des bayerischen Konigs Ludwig I der Anfang des 19 Jahrhunderts die Hohle besuchte Ein in den Fels gemeisselter Zweizeiler des Konigs am Aussichtspunkt uber der Hohle erinnert an diesen Besuch Folgend dem Windzug kommen zum Felsen die Wolken und weichen Unveranderlich steht aber der Fels in der Zeit Ludwig I Weitere bekannte Besucher der Riesenburg waren der Freiheitsdichter und Patriot Ernst Moritz Arndt im Jahr 1798 der Hohlenforscher Johann Christian Rosenmuller im Jahr 1804 der Naturforscher August Goldfuss im Jahr 1810 der Geschichtsforscher Joseph Heller im Jahr 1829 und der Dresdner Maler Ludwig Richter im Jahr 1837 Sie wurdigten die Riesenburg in Texten und Bildern Der bewaldete Zustand des 19 Jahrhunderts blieb bis heute erhalten Nur die Versturzhohle selbst wurde freigestellt um Besuchern den freien Blick von der Strasse aus zu ermoglichen Durch die verkehrsgunstige Lage ist die Riesenburg eine gut besuchte Sehenswurdigkeit in der Frankischen Schweiz Oberhalb der Riesenburg befindet sich ein Aussichtspunkt uber das Wiesenttal Schutzstatus BearbeitenIm Hohlenkataster Frankische Alb HFA ist die Hohle als C 38 registriert Sie ist vom Bayerischen Landesamt fur Umwelt als bedeutendes Geotop 474R064 1 und als Naturdenkmal ND 04584 ausgewiesen Aufgrund von Funden aus vorgeschichtlicher Zeitstellung ist sie auch als Bodendenkmal D 4 6133 0102 2 ausgewiesen Die Riesenburg erhielt die offizielle Auszeichnung als eines der 100 schonsten Geotope Bayerns Historische Abbildungen Bearbeiten nbsp Illustration 1804 nbsp Illustration 1834 nbsp Illustration um 1840 nbsp Stahlstich 1858Einzelnachweise Bearbeiten Geotop Felsen mit Hohlenruine Riesenburg bei Engelhardsberg abgerufen am 22 Marz 2020 Denkmalliste der Bayerischen Landesamts fur Denkmalpflege siehe D 4 6133 0102 Abgerufen am 24 August 2016 Literatur BearbeitenErich Dottl Walter Tausendpfund Hans Weisel Glanzpunkte der Frankischen Schweiz Verlag Palm und Enke Erlangen 2007 ISBN 978 3 7896 0677 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riesenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Hohlenruine beim Bayerischen Landesamt fur Umwelt www engelhardsberg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesenburg Hohle amp oldid 214497078