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Richard Wirth 21 Januar 1865 in Frankfurt am Main 29 September 1947 in Konigstein im Taunus war ein deutscher Jurist und Patentanwalt in Frankfurt am Main und ein Enkel des Journalisten Politikers und Mitorganisators des Hambacher Festes Johann Georg August Wirth Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSein Vater war der Politiker und Friedensaktivist Franz Ulpian Wirth Richard Wirth studierte in Leipzig Zurich Berlin und Marburg Am 6 Oktober 1890 promovierte er in Marburg zum Doktor der Philosophie Dr phil 1 Sein Vater fuhrte in Frankfurt am Main ein Patentanwaltsburo unter der Firma Wirth amp Co in das Richard Wirth 1892 eintrat Er ubernahm die von seinem Vater 1879 herausgebrachte Zeitschrift Der Patentanwalt Archiv fur Marken und Musterschutz und Patentwesen und neue Erfindungen 1893 wurde diese Zeitschrift verschmolzen mit der 1892 gegrundeten Zeitschrift fur gewerblichen Rechtsschutz 1895 ging hieraus die bis heute bestehende Zeitschrift Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht GRUR hervor Richard Wirth war auch als Kommunalpolitiker aktiv und zwar war in der Zeit von 1894 bis 1897 als Stadtverordneter und von 1897 bis 1907 im Stadtrat von Frankfurt am Main Im Jahr 1900 bekam er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Darmstadt fur Patent Muster und Markenwesen Wirth war Mitbegrunder und Nestor der deutschen Patentanwaltschaft der grosste deutsche Theoretiker des Patentrechts neben Josef Kohler und Hermann Isay und Jahrzehnte hindurch einer der hervorragendsten und angesehensten Reprasentanten Deutschlands auf dem Feld des internationalen gewerblichen Rechtsschutzes Als Sohn eines der Pioniere der deutschen Patentbewegung stand er schon von Beginn an in der Arbeit um die Gestaltung des Erfindungsschutzes in vorderster Linie Er verfasste eine grosse Anzahl von Schriften zum Patentrecht insbesondere zur Lehre vom Patentanspruch zum Begriff der Aquivalenz und zur Rechtsfindung in Patentsachen Seine Arbeiten hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Rechtsprechung des Patentamts und der Gerichte einschliesslich des Reichsgerichts Als Enkel des demokratischen Vorkampfers und beruhmten Redners auf dem Hambacher Fest von 1832 Johann Georg August Wirth und als Sohn des in Frankfurt als Friedensaktivist bekannten Grunders des Friedensvereins war ihm soziales Wirken in demokratischem Geiste ein innerstes Anliegen Bei solcher Gesinnung war es ihm selbstverstandlich dass er sich bei der Ausschaltung seiner judischen Kollegen mit ihnen solidarisch erklarte indem er am 3 April 1933 den geforderten Antrag auf Eintragung in die Liste der arischen Patentanwalte und den Ariernachweis verweigerte mit der Begrundung das Reichsgericht habe in standiger Praxis derartiger Handlungen fur unlauteren Wettbewerb erklart Er erhielt prompt ein Berufsverbot von dem ihn seine Sozien muhsam befreiten Richard Wirth war neben Georg Wildhagen und Martin Drucker einer der letzten grossen Personlichkeiten einer Generation die nicht nur der europaischen wenn nicht sogar der Weltgeltung der deutschen Rechtswissenschaft im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts bestimmt hat 2 Richard Wirth liess 1908 in Kronberg im Taunus ein grosses Landhaus die Villa am Nussbaum nach Entwurf des Berliner Architekten Curt Stoeving erbauen Wirth war damals dem Werberuf auf zum Taunus gefolgt Es gelangte spater in den Besitz von Liselott Linsenhoff die es als Gastehaus der VDO Tachowerke betrieb Verheiratet war Richard Wirth mit Else Mueller aus Cleveland sie hatten zwei Tochter und seinen Sohn Ruth die Ehefrau von Robert Muller Wirth Elenor die Ehefrau von Ludwig Hirschfeld Mack und Peter Wirth Schriften Bearbeiten mit Hermann Isay Der Patentanspruch Beitrage zu seiner Behandlung und Auslegung Carl Heymanns Verlag Berlin 1912 Erfindung und Nachahmung Beitrage zu deren Tatbestandsanalyse als Grundlage des Rechtsschutzes Springer Berlin 1914 Bilder aus dem Leben und Treiben eines grossstadtischen Jugendvereins hrsg vom Wartburgverein e V Magdeburg 1917 Das Rechtsdenken der Patentprufung insbesondere nach Bekanntmachung der Anmeldung Verlag Chemie Leipzig Berlin 1931 Zur Rechtsfindung in Patentsachen Verlag fur Staatswissenschaften und Geschichte Berlin 1936 Literatur BearbeitenRichard Wirth In Nachrichten aus dem Rechtsleben Deutsche Rechts Zeitschrift 3 Jahrgang 1948 H 2 Februar 1948 Seite 60 f online auf JSTOR nur mit personlicher Registrierung Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht GRUR 50 Jahrgang 1948 Seite 56 f Christa Wolf Marianne Viefhaus Bearb Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Teil 1 Kurzbiographien 1836 1945 Darmstadter Archivschriften Band 3 Darmstadt 1977 S 230 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Richard Wirth in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur von und uber Richard Wirth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Wirth Richard in der Hessischen Biografie Handschriften von und an Richard Wirth im Kalliope VerbundkatalogEinzelnachweise Bearbeiten Universitatsarchiv Marburg Bestand 307 d Nr 130 SS II Nachrichten aus dem Rechtsleben Deutsche Rechts Zeitschrift 3 Jahrgang 1948 H 2 Februar 1948 Seite 60 f Normdaten Person GND 117582565 lobid OGND AKS VIAF 18003358 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wirth RichardKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PatentanwaltGEBURTSDATUM 21 Januar 1865GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 29 September 1947STERBEORT Konigstein im Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Wirth Patentanwalt amp oldid 230554684