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Das Rhodotron von griech rhodon fur Rose wegen der rosettenahnlichen Teilchenbahn ist ein Elektronenbeschleuniger Typ Es eignet sich vor allem fur industrielle Anwendungen bei denen hohe Dauerstrich Strahlstrome der Grossenordnung 10 mA bei Elektronenenergien der Grossenordnung 10 MeV gebraucht werden entsprechend einer Leistung der Grossenordnung 100 kW Inhaltsverzeichnis 1 Konzept 1 1 Raumladungsproblem in herkommlichen Hochfrequenz Beschleunigungselementen 1 2 Koaxialresonator 2 Beschreibung 3 EinzelnachweiseKonzept Bearbeiten nbsp Elektrisches und magnetisches Feld im Koaxialresonator Raumladungsproblem in herkommlichen Hochfrequenz Beschleunigungselementen Bearbeiten Wenn Elektronen in hoher Stromstarke mit zylindersymmetrischen Hohlraumresonatoren oder mit einem Wanderwellenbeschleuniger beschleunigt werden sollen wird dies durch Raumladungseffekte behindert Das gilt besonders dann wenn der Strahl immer wieder durch dieselbe Beschleunigungsstrecke gefuhrt wird wie im Synchrotron oder Mikrotron Die genannten Beschleunigungselemente arbeiten mit der TM010 bzw TM01 Schwingungsmode Bei diesen Moden herrscht uberall ausserhalb der Zylinderachse ein Magnetfeld das die Teilchen unerwunscht ablenken wurde um das zu vermeiden mussen die Teilchenbahnen der einzelnen Durchgange alle zusammen auf der Achse verlaufen Koaxialresonator Bearbeiten nbsp Schema eines Rhodotrons hier mit sechs Strahl durchgangen C Koaxial resonator E Elektronen kanone L magnetische Linse M Ablenk magnet Die Durchbruche in Aussen und Innenleiter fur den Strahl durchtritt sind nicht dargestellt Das Raumladungsproblem lasst sich verringern indem zur Beschleunigung ein Koaxialresonator verwendet wird 1 Dies ist eine an beiden Enden kurzgeschlossene in der TEM Mode betriebene Vakuum Koaxialleitung Wird sie mit einer Hochfrequenzspannung gespeist deren halbe Wellenlange gleich der Leitungslange ist bildet sich eine stehende Welle Deren elektrisches Feld ist radial gerichtet und hat in der Mittelebene zwischen den beiden Enden sein Maximum das Magnetfeld ist azimutal also um die Achse herum gerichtet und in der Mittelebene gleich Null Im Rhodotron wird der Elektronenstrahl radial in die Mittelebene eines solchen Resonators eingeschossen und nach seinem Durchgang durch aussen angebrachte Ablenkmagnete so zuruckgefuhrt dass er die Mittelebene noch mehrmals entlang verschiedenen Durchmessern durchlauft Nur in einem sehr kleinen Kreuzungsbereich in der Mitte treffen alle Bahnstucke zusammen Damit wahrend der gesamten Resonatordurchquerung Beschleunigung erfolgt muss das elektrische Feld sich dann umkehren wenn das Teilchenpaket den Innenleiter durchquert Vor und nach dem Mittendurchgang sollen sich die Elektronen wahrend eines moglichst grossen Teils der jeweiligen Halbperiode der Wechselspannung im Feld befinden Die Flugzeit bis zum nachsten Mittendurchgang muss gleich der vollen Periode oder einem ganzzahligen Vielfachen davon sein damit das Teilchenpaket wieder in der richtigen Phase eintrifft 1 Die Elektronen haben fast Lichtgeschwindigkeit legen also wahrend einer Periode einen Weg nahezu gleich der Wellenlange zuruck Da ein Teil des Weges im Ablenkmagneten verlauft ergibt sich aus diesen Bedingungen dass der Durchmesser des Resonators etwas kleiner als die Wellenlange sein muss Beschreibung BearbeitenExistierende Rhodotrons arbeiten mit Frequenzen nahe 100 MHz Megahertz dem oberen Ende des UKW Rundfunkfrequenzbandes weil hierfur Verstarkerrohren der notigen hohen Leistung kommerziell erhaltlich sind 2 Der Resonator aus Kupferblech oder verkupfertem Stahlblech ist ein stehender Zylinder mit Boden Deckel und rohrformigem Innenleiter 3 Da bei 100 MHz die Wellenlange 3 m betragt ist der Resonator etwa 1 5 m hoch Bei einem Durchmesser des Aussenleiters von etwa 2 m kann ein Energiegewinn von 1 MeV pro Durchgang erreicht werden Die Elektronenkanone wird mit der Beschleunigungsfrequenz gepulst betrieben Sie liefert Elektronen der Energie 50 keV bei einem Spitzenstrom bis zu 150 mA Eine Zylinderspule als magnetische Linse passt die Emittanz des Strahls an den Resonator an 2 Die Fokussierung des Strahls wahrend der Beschleunigung wird durch geeignete Form der Polschuhe der Ablenkmagneten erreicht 1 Rhodotrons in mehreren Leistungsstufen werden von der belgischen Firma Ion Beam Applications angeboten 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Jacques Pottier A new type of rf electron accelerator The rhodotron In Nuclear Instruments and Methods in Physics Research Section B Beam Interactions with Materials and Atoms 40 41 Part 2 2 April 1989 S 943 945 doi 10 1016 0168 583X 89 90512 0 a b Y Jongen M Abs J M Capdevila D Defrise F Genin A NGuyen The Rhodotron a new high energy high power CW electron accelerator In Nuclear Instruments and Methods in Physics Research Section B Beam Interactions with Materials and Atoms Band 89 Nr 1 4 1 Mai 1994 S 60 64 doi 10 1016 0168 583X 94 95146 2 Yves Jongen Rhodotron accelerators for industrial electron beam processing a progress report In EPAC96 Fifth European Particle Accelerator Conference Sitges Spain 10 14 Juni 1996 1997 PDF abgerufen am 24 Januar 2015 hdl 2078 1 68206 IBA Firmenseite zum Rhodotron Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhodotron amp oldid 198045484