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Die Rheinische Zeitung war eine von der SPD in Koln herausgegebene Tageszeitung die 1892 zum ersten Mal erschien und sich im Titel bewusst auf das gleichnamige Vorgangerblatt und die von Karl Marx redigierte Neue Rheinische Zeitung aus den Jahren 1848 49 bezog Erster Chefredakteur war 1894 1896 Carl Hirsch der von der Frankfurter Zeitung kam Ihm folgte 1896 1907 August Erdmann und diesem 1907 1920 Johannes Meerfeld Mit wechselnden sozialdemokratischen Tendenzen erschien die Zeitung deren langjahriger Redaktionsleiter als Nachfolger Meerfelds ab 1920 der Reichstagsabgeordnete und zeitweilige Reichsinnenminister 1923 Wilhelm Sollmann war bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten 1 Am 6 Februar 1933 war die Zeitung fur drei Tage verboten worden und am 28 Februar 1933 wurde ihre Tagesausgabe polizeilich beschlagnahmt An diesem Tag erschienen in Preussen zum letzten Mal sozialdemokratische Zeitungen Alle Zeitungen und Druckschriften wurden zunachst auf zwei Wochen verboten am 13 und 27 Marz wurden die Verbote auf jeweils zwei Wochen verlangert Am 10 Marz 1933 teilte der Kolner Regierungsprasident mit er habe die Schliessung des August Bebel Hauses angeordnet Dieses war am 1 Mai 1931 als neues Domizil der Rheinischen Zeitung eingeweiht worden und wurde auch als Druckhaus Deutz bezeichnet Am 10 Mai 1933 wurde das gesamte Vermogen der SPD beschlagnahmt und die Druckereien wurden schliesslich nach dem Gesetz uber die Einziehung volks und staatsfeindlichen Vermogens vom 14 Juli 1933 enteignet In dem ehemaligen Druck und Verlagshaus der Rheinischen Zeitung auf der Deutz Kalker Strasse in Koln Deutz residierte dann bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs die NS Zeitung Westdeutscher Beobachter Das Gebaude war bereits nach der Reichstagswahl vom 5 Marz 1933 von SA Trupps besetzt und auf dem Dach eine Hakenkreuzfahne gehisst worden Am 9 Marz 1933 wurden Sollmann und der Lokalredakteur Hugo Efferoth in ihren Wohnungen von SA und SS Leuten uberfallen in das Braune Haus Sitz der Gauleitung in der Mozartstrasse befordert und dort schwer misshandelt 2 Letzter RZ Vertriebsleiter war der spatere populare Kolner Oberburgermeister Theo Burauen Am 18 Februar 1946 erhielt eine sozialdemokratische Herausgebergruppe um den spateren ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB Hans Bockler und den Kolner Oberburgermeister Robert Gorlinger von der britischen Militarregierung die Lizenz fur die Wiederherausgabe der Rheinischen Zeitung als erster deutschen Tageszeitung in Koln nach dem Krieg Die tagliche Auflage betrug 122 000 Exemplare Chefredakteure waren die aus der Emigration zuruckgekehrten Journalisten Willi Eichler und Heinz Kuhn Eichler war spater als Mitglied des Parteivorstandes der SPD massgeblich an der Ausarbeitung des Godesberger Programms beteiligt Kuhn wurde Ministerprasident der ersten sozial liberalen Koalition in Nordrhein Westfalen Mit der Wahrungsreform 1948 einer Auflagenkurzung um ein Drittel durch die Militarregierung der Aufhebung des Lizenzzwangs fur Zeitungen und dem Wiedererscheinen alter Konkurrenztitel wie dem Kolner Stadt Anzeiger im Jahr 1949 verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation des SPD Organs das schliesslich nach einem Sanierungsversuch durch Kooperation mit dem in Dusseldorf erscheinenden Rhein Echo 1951 an die Rheinisch Westfalische Verlagsgesellschaft in Essen NRZ Neue Ruhr Zeitung des Verlegers Dietrich Oppenberg veraussert wurde Bemuhungen des SPD Vorstandes sich mit einer Kapitalbeteiligung von zehn Prozent Einfluss zu erhalten waren vorher von Oppenberg strikt zuruckgewiesen worden Mit dem Anschluss an die NRZ erfolgte nach einer Uberleitungsphase als Westdeutsche Neue Presse die Umbenennung in Neue Rhein Zeitung als unabhangige Tageszeitung mit eigenen Ausgaben und Redaktionen in Bonn Aachen Leverkusen Opladen und in den damaligen Kreisen Koln Land und Bergheim Redaktionsleiter am Druckort Koln waren bis zur Einstellung im Jahr 1974 nacheinander Karl Zoller Peter Fuchs Helmar Meinel Arnd Schwendy und Hans Mester Literatur BearbeitenPeter Fuchs Das schnelle Ende der sozialdemokratischen Presse in Koln In Gerhard Brunn Hrsg Sozialdemokratie in Koln Emons Verlag Koln 1986 ISBN 3 924491 08 9 Heinz Kuhn Wilhelm Sollmann In Gerhard Brunn Hrsg Sozialdemokratie in Koln Emons Verlag Koln 1986 ISBN 3 924491 08 9 Einzelnachweise Bearbeiten Nachrichtenamt der Stadt Koln Wilhelm Sollmann I Koln 1981 S 32 Nachrichtenamt der Stadt Koln Wilhelm Sollmann I Koln 1981 S 66 S 92 95 sowie Historisches Archiv der Stadt Koln Wilhelm Sollmann II Dokumententeil und Ausstellungskatalog zu Wilhelm Sollmann I Koln 1981 S 46 47 49 52 53 62 64 66 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinische Zeitung SPD Organ amp oldid 215216772