www.wikidata.de-de.nina.az
Die Rhein Flugzeugbau Sirius war ein Motorsegler des bundesdeutschen Herstellers Rhein Flugzeugbau GmbH Die Besonderheit lag in dem verwendeten Antrieb durch zwei Wankelmotoren die gemeinsam einen integrierten Mantelpropeller antrieben Rhein Flugzeugbau SiriusBild gesucht Typ MotorseglerEntwurfsland Deutschland Bundesrepublik BR DeutschlandHersteller Rhein Flugzeugbau GmbH Monchengladbach Erstflug Sirius I April 1968 Sirius II 18 Januar 1972Stuckzahl 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion und Erprobung 3 Ausstellungen und Verbleib 4 Technische Daten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnknupfend an die Entwicklung des Channelwing Flugzeugs Rhein Flugzeugbau RF 1 von 1960 fuhrte Rhein Flugzeugbau RFB ab Mitte der 1960er Jahre umfangreiche Grundlagenuntersuchungen zum Antrieb mittels eines im Rumpf integrierten Mantelpropellers auch als Mantelschraube bezeichnet durch Massgebend fur die Entwicklungen waren hierbei der Technische Leiter von RFB Hanno Fischer und Hans Aichert von der Universitat Stuttgart Aichert beschaftigte sich mit der Auslegung des Mantelschraubenantriebs wahrend Hanno Fischer die Integration des Mantelschraubenantriebs im Flugzeug betrachtete Um Mantelschraubenantriebe sowohl bei hoher als auch niedriger Geschwindigkeit einsetzen zu konnen entwickelte Aichert u a einen Vorring der sich abhangig vom Druckverlauf offnete oder schloss Bei der Frage der Anordnung des Mantelschraubenantriebs im Flugzeug entschied sich Fischer wie bei der RW 3 und RF 1 fur eine Druckpropeller Losung um Strahlverluste beim Anblasen des Rumpfs und der Flugelanschlusse zu vermeiden Fischer untersuchte auch verschiedene Rumpfformen der vor dem Mantelschraubenantrieb liegenden Kabine und verschiedene Flugelanordnungen Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fasste Fischer in seinem Patent DE1506089A1 Flugzeug insbesondere Motor Segelflugzeug mit Luftschraubenantrieb im Oktober 1966 zusammen 1 Konstruktion und Erprobung BearbeitenDer Sirius war ein Erprobungstrager und wurde konstruktiv insbesondere im Bereich der Mantelschraube und des Antriebs mehrfach erheblich verandert Zum Vergleich hoch und tiefliegender Hohenleitwerksflachen entstand in 70er Jahren ein zweiter Sirius Erprobungstrager Sirius II Sirius IZur Erprobung entstand 1969 bei Rhein Flugzeugbau ein Erprobungstrager unter der Bezeichnung Rhein Flugzeugbau Sirius Statt einer kompletten Neukonstruktion griff Fischer beim Bau des Versuchstragers auf den Ganzmetallsegler FK 3 des RFB Mutterunternehmens VFW Fokker zuruck der von Otto Funk entworfen wurde und im April 1968 erstmals in Speyer geflogen war Flugel und Heck wurden unverandert von der FK 3 ubernommen Hinter das Cockpit wurde ein Motorraum fur 48 PS starken luftgekuhlten Nelson Zweitaktmotor und die Mantelschraube eingesetzt Der Sirius Versuchstrager erhielt die Zulassung D KIFB und wurde im Mai 1969 erstmals von Hanno Fischer in Monchengladbach geflogen Nach dem Erstflug erfolgte noch im gleichen Monat die Umrustung auf zwei Fichtel und Sachs Wankelmotore mit jeweils 20 PS In dieser Konfiguration wurde der Sirius auf dem Pariser Aero Salon 1969 der Offentlichkeit vorgestellt Der spater als Sirius I bezeichnete erste Erprobungstrager wurde 1969 und 1970 einer intensiven Erprobung unterzogen in deren Verlauf die Integration des Mantelschraube mehrfach verandert wurde Sirius IIAb 1971 beschaftigte sich Fischer mit den Auswirkungen des Strahlstroms auf das Leitwerk Zum Vergleich hoch und tiefliegender Hohenflossen entstand 1971 ein zweiter Versuchstrager unter der Bezeichnung Sirius II auf Basis einer zweisitzigen Caproni Vizzola A 21 Calif Durch die beiden nebeneinander angeordneten Sitze konnte mit der A 21 gleichzeitig die Auswirkung breiter Kabinenrumpfe auf den Mantelschraubenantrieb getestet werden Als Antrieb erhielt der Sirius II zwei 30 PS starke Wankelmotore Der erste der beiden fur den Antrieb verwendeten Kreiskolbenmotoren lag vor dem Rotor des Mantelpropellers wahrend der nur aus einer Scheibe mit eigenem Vergaser bestehende zweite Motor hinter dem ersten Motor angeordnet war Die Zundung erfolgte durch den zweiten Zundkreis des vorderen Motors Dadurch sollte verhindert werden dass aus Zundungsgrunden ein totaler Motorausfall eintritt Bei Versagen eines Zundkreises wurde lediglich die Leistung halbiert ein Weiterflug ohne Hohenverlust war mit maximal 110 km h noch moglich Als Besonderheit des integrierten Mantelschraubenantriebs gelten die Flugeigenschaften die denen eines Strahlflugzeugs nahekommen sollen Der Beschleunigungsverlauf ist dem eines Jets ahnlich es wird zudem kein Drehmoment um die Hochachse erzeugt und die Ruder bleiben frei von Propellerstrahleinflussen Die Maschine Kennzeichen D KAFB startete am 18 Januar 1972 vom RFB Werksflugplatz in Monchengladbach zu ihrem Erstflug 2 Ausstellungen und Verbleib BearbeitenIm Mai 1972 wurde der Sirius II auf der ILA 1972 in Hannover der Offentlichkeit prasentiert Auf der Farnborough Air Show 1972 wurde der Sirius II auf Kennblattern des RFB Tochterunternehmens Sportavia Putzer angeboten Zu einer Serienaufnahme des Sirius II bei der auf Holzbauweise spezialisierten Sportavia kam es allerdings nicht Die beiden Sirius Versuchstrager blieben Einzelstucke die kurze Zeit spater in Monchengladbach eingelagert wurden Bereits auf der ILA 1972 in Hannover kundigte RFB den Folgeentwurf eines Motorflugzeugs mit Mantelschraubenantrieb unter der Bezeichnung AWI II an dem spateren Rhein Flugzeugbau Fanliner Die Mantelschraube nach dem Prinzip Aichert wurde von RFB spater noch im Rahmen des Schubgestells SG verwendet 3 Technische Daten BearbeitenKenngrosse Sirius I 4 Sirius II 5 Besatzung 1 2Lange 7 35 m 8 04 mSpannweite 17 54 m 20 38 mHohe 1 80 m 1 80 mFlugelflache 13 80 m 16 10 m Flugelstreckung 25 80Gleitzahl 40max Startmasse 460 kg 690 kgMindestgeschwindigkeit 72 km hHochstgeschwindigkeit 250 km h 270 km hSteiggeschwindigkeit 2 0 m sStartrollstrecke 200 mReichweite 250 km 270 kmTriebwerke 1 Nelson 48 PS 2 Wankelmotoren mit je 22 kW 30 PS Siehe auch BearbeitenListe von Flugzeugtypen Caproni Vizzola A 21 Calif VFW Fokker FK 3Literatur BearbeitenErstflug der Sirius II Flug Revue Marz 1972 Paul Zoller Rhein Flugzeugbau GmbH und Fischer Flugmechanik 1 Ausgabe 2016 BoD Verlag ISBN 978 3 7431 1823 2 Weblinks BearbeitenFoto des Sirius I Foto Daten des Sirius II franzosisch Foto der beiden gekoppelten Motoren Flight International 12 Jun 1969 3D Skizze des Sirius Mantelschraubenantriebs Flight International 01 Nov 1973 Replacing the Propeller Strahlsegler Konzept Prinzip des Mantelschraubenantriebs Januar 2003Einzelnachweise Bearbeiten Patentanmeldung DE1506089A1 Flugzeug insbesondere Motor Segelflugzeug mit Luftschraubenantrieb Angemeldet am 7 Oktober 1966 veroffentlicht am 10 Juli 1969 Anmelder Rhein Flugzeugbau GmbH Erfinder Hans Otto Fischer Flugrevue Erstflug des Sirius II Marz 1972 Paul Zoller Rhein Flugzeugbau GmbH und Fischer Flugmechanik 2016 ISBN 978 3 7431 1823 2 RFB Sportavia Produktfolder Sirius RFB Produktfolder Sirius IIFlugzeuge der Rhein Flugzeugbau GmbH RW 3 RF 1 Sirius Fanliner Fantrainer X 113 X 114 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhein Flugzeugbau Sirius amp oldid 229274781