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Die Reichswirtschaftskammer war seit 1935 36 eine Spitzenorganisation der deutschen Wirtschaft in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 1 1 Reichsgruppen 2 Aufgaben 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 LiteraturAufbau BearbeitenGrundlage war das Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft Wiederaufbaugesetz vom 27 Februar 1934 RGBl 1934 I S 185f und bildete die rechtliche Grundlage fur die Umgestaltung des bisherigen freien Verbandswesens Das Gesetz ermachtigte den Reichswirtschaftsminister Wirtschaftsverbande als alleinige Vertreter ihres Wirtschaftszweiges anzuerkennen zu errichten aufzulosen oder miteinander zu vereinigen die Satzungen und Gesellschaftsvertrage von Wirtschaftsverbanden zu andern und zu erganzen insbesondere den Fuhrergrundsatz einzufuhren und die Fuhrer von Wirtschaftsverbanden zu bestellen und abzuberufen sowie Unternehmer und Unternehmungen an Wirtschaftsverbande anzuschliessen Am 13 Marz 1934 gab Reichswirtschaftsminister Kurt Schmitt die Organisationsstruktur der Organisation der gewerblichen Wirtschaft OGW bekannt die eine Gliederung der deutschen Wirtschaft in zwolf Hauptgruppen vorsah davon sieben fur die verschiedenen Industriezweige Bereits acht Monate spater wurde die organisatorische Zersplitterung der Industrie durch die Zusammenfassung der sieben Hauptgruppen I bis VII in der Reichsgruppe Industrie wieder beseitigt In der Reichsgruppe Industrie wurden die ehemaligen Hauptgruppen dann als Hauptabteilungen I bis VII bezeichnet Der Reichsstand der Deutschen Industrie RStDI erst 1933 durch Zusammenschluss des RDI und VDA entstanden wurde durch Anordnung des Reichswirtschaftsministers am 12 Januar 1935 uberfuhrt und aus den ubrigen Hauptgruppen VIII Handwerk IX Handel X Banken und XI Versicherungen wurden ebenfalls Reichsgruppen An der Spitze der Wirtschaftsorganisationen stand danach die Reichswirtschaftskammer Die Aufgaben waren definiert als die gemeinsame Vertretung der fachlichen und bezirklichen Organisation der gewerblichen Wirtschaft der Industrie und Handelskammern und der Handwerkskammern 1 Reichsgruppen Bearbeiten Der Reichswirtschaftskammer untergeordnet standen administrativ sieben nach Wirtschaftszweigen gegliederte Reichsgruppen die wiederum in Hauptabteilungen untergliedert und denen die verschiedenen Wirtschaftsgruppen WG zugeordnet waren nbsp Sitz der Reichsgruppe Industrie vormals Reichsverband der Deutschen Industrie 1934 in Berlin TiergartenGliederung 1939 Reichsgruppe Industrie Hauptabteilung I WG Bergbau WG Nichteisenmetall Industrie WG Giesserei Industrie WG Eisen schaffende Industrie WG Kraftstoffindustrie Hauptabteilung II WG Stahl und Eisenbau WG Maschinenbau WG Fahrzeugindustrie WG Luftfahrtindustrie WG Schiffbau WG Elektroindustrie WG Feinmechanik und Optik Hauptabteilung III WG Werkstoffverfeinerung und verwandte Eisenindustriezweige WG Eisen Stahl und Blechwarenindustrie WG Metallwaren und verwandte Industriezweige Hauptabteilung IV WG Steine und Erden WG Bauindustrie WG Holzverarbeitende Industrie WG Glasindustrie WG Keramische Industrie WG Sageindustrie Hauptabteilung V WG Chemische Industrie WG Papier Pappen Zellstoff und Holzstofferzeugung WG Druck und Papierverarbeitung Hauptabteilung VI WG Lederindustrie WG Textilindustrie WG Bekleidungsindustrie Hauptabteilung VII WG Lebensmittelindustrie WG Brauerei WG Malzindustrie WG Zuckerindustrie WG Spiritusindustrie Reichsgruppe Handel Gliederung in elf Wirtschaftsgruppen darunter WG Ambulantes Gewerbe WG Einzelhandel WG Gemeinschaftseinkauf WG Gross Ein und Ausfuhrhandel WG Vermittlergewerbe Reichsgruppe Handwerk Gliederung in 52 Reichsinnungsverbanden und neun selbstandigen Fachgruppen Reichsgruppe Banken Gliederung in sechs Wirtschaftsgruppen darunter WG Kreditunternehmungen verschiedener Art WG offentliche Banken mit Sonderaufgaben WG offentliche Kreditanstalten WG Privates Bankgewerbe WGPB Reichsgruppe Versicherungen Reichsgruppe Energiewirtschaft WG Elektrizitatsversorgung WG Gas und Wasserversorgung Reichsgruppe FremdenverkehrNeben der funktionalen Untergliederung gab es auch eine regionale Gliederung Es gab 18 beziehungsweise spater 23 Bezirkswirtschaftskammern auf der Ebene der Gaue Darunter waren die Unternehmen in den etwa 90 Industrie und Handelskammern und 59 Handwerkskammern organisiert Seit 1942 trat an deren Stelle die Gauwirtschaftskammern Aufgaben BearbeitenOffiziell war die Reichswirtschaftskammer wie auch die untergeordneten Einheiten ein Selbstverwaltungsorgan der Wirtschaft Allerdings war das System nach dem Fuhrerprinzip aufgebaut Dabei unterstand die Reichswirtschaftskammer direkt dem Reichswirtschaftsministerium Der Reichswirtschaftsminister ernannte auch den Prasidenten der Reichswirtschaftskammer sowie dessen Stellvertreter Auch die Leiter der Reichsgruppen wurden ernannt Die Organisation sollte so auch der staatlichen Steuerung der Wirtschaft dienen Die Reichswirtschaftskammer sollte als Vertretung der Wirtschaft das Reichswirtschaftsministerium beraten Durch Gutachten Eingaben und Vorschlage vertrat sie auch gegenuber anderen Behorden und Parteistellen der NSDAP die Interessen der Wirtschaft Die Reichswirtschaftskammer nahm tatsachlich zu zahlreichen Einzelfragen der Wirtschafts und Finanzordnung Stellung Siehe auch BearbeitenWirtschaftskammer 1935 1942 Einzelnachweise Bearbeiten Daniela Kahn Die Steuerung der Wirtschaft durch Recht im nationalsozialistischen Deutschland Das Beispiel der Reichsgruppe Industrie Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 465 04012 5 S 230f Literatur BearbeitenGerold Ambrosius Staat und Wirtschaft im 20 Jahrhundert Munchen 1990 ISBN 3 486 55481 6 S 10 Daniela Kahn Die Steuerung der Wirtschaft durch Recht im nationalsozialistischen Deutschland Das Beispiel der Reichsgruppe Industrie Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 465 04012 5 S 230ff Normdaten Korperschaft GND 15400 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichswirtschaftskammer amp oldid 231710404