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Razzia in St Pauli ist ein deutscher Schwarz Weiss Film des Poetischen Realismus aus dem Jahre 1932 dessen Handlung im Vergnugungs und Rotlichtviertel des Hamburger Stadtteils St Pauli angesiedelt ist FilmTitel Razzia in St PauliProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1932Lange 64 MinutenStabRegie Werner HochbaumDrehbuch Werner HochbaumProduktion Justin Rosenfeld fur die Orbis Film GmbH Innenaufnahmen Vera Filmwerke AGMusik Kurt Levaal Musikalische Bearbeitung und Leitung Giuseppe BecceKamera Adolf Otto WeitzenbergSchnitt Carl BehrBesetzungCharly Wittong Volkssanger Friedrich Gnass Matrosen Karl Gina Falckenberg Ballhaus Else Wolfgang Zilzer Musiker Leo Max Zilzer Kneipenwirt Kurt Appel Kate Huter Friedrich Rittmeyer Hamburger Polizei Hamburger Polizei Laiendarsteller aus St Pauli Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Zensur 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Einbrecher Matrosen Karl ist auf der Flucht vor der Polizei und versteckt sich bei der kranken von ihrem Leben und ihrer Beziehung zu ihrem Lebenspartner gelangweilten Prostituierten Ballhaus Else Sich ein besseres Leben versprechend nimmt sie sich vor mit Matrosen Karl St Pauli und Hamburg zu verlassen Anstelle eines daraufhin folgenden vermutlichen Liebesaktes oder einer Schmuserei wird symbolistisch dafur ein auf eine Puppe geworfener Teddy gezeigt Um sich von ihrem gutmutigen Lebenspartner dem Barpianisten Musiker Leo zu verabschieden begeben sich Else und Karl in die Kongo Bar Dort wird viel getrunken und vergeht viel Zeit bis die Polizei auf der Suche nach Karl dort eintrifft und nach einigem Gerangel ihn schliesslich festnimmt Else geht mit dem betrunkenen und muden Lebenspartner Musiker Leo nach Hause und alles scheint wieder seinen gewohnten Gang zu gehen Die sparliche Handlung wird eingerahmt von Szenen in denen am Anfang des Films funf Minuten lang romantische Impressionen vom Hamburger Hafen bei den Landungsbrucken gezeigt werden untermalt mit passender seemannsliedtypischer Akkordeon Musik und von der Schicht kommende Hafenarbeiter untermalt mit der Musik von dem Lied Heer der Hafenarbeiter sowie Impressionen der Grossen Freiheit mit dem Hippodrom und der St Joseph Kirche wie auch der Schmuckstrasse mit dem chinesischen Restaurant Chop Shuy in der Schmuckstrasse 18 und am Ende des Films Hafenarbeiter die zur Schicht marschieren teilweise uberblendet mit einem sich gleichmassig und monoton drehenden Antriebsrad einer Maschine untermalt mit dem Marschlied vom Heer der Hafenarbeiter Zwischen der Handlung sind gelegentlich Aussenaufnahmen platziert die zeigen sollen wie die Zeit vergeht und Impressionen in der Bar die die Trostlosigkeit des Milieus darstellen sollen und sich zu einem bunten Treiben entwickeln Hinzu kommen um Spannung zu erzeugen zwischendurch hin und wieder Orts und Szenenwechsel zur Polizei die zeigen sollen dass es fur Matrosen Karl immer gefahrlicher wird Damit man weiss um welche Polizeiwache es sich zum Schluss handelt wird auch einmal das Schild der Polizeiwache 13 gezeigt Als Ubergange zwischen anderen Orts und Szenenwechseln dienen zeitweise Uberblendungen in denen zum Beispiel entweder tanzende Beine und bewegtes Wasser oder etwas uberblendungsreicher die mit Leuchtreklame verzierten oder gekennzeichneten Hauserfassaden der Reeperbahn mit dem Panoptikum und dem Zillertal sowie tanzende Beine Musiker und beschwingte Gaste unter anderem gezeigt werden um das pulsierende Nachtleben St Paulis darzustellen untermalt mit zu den Szenen passender Musik Produktionsnotizen BearbeitenDie Innenaufnahmen des von der Berliner Orbis Film GmbH produzierten Films wurden im Glasdachatelier der Vera Filmwerke AG in Hamburg Alsterdorf gedreht laut dem Spiegel vom 19 Juli 1947 1 jedoch taucht deren Name im Abspann des Filmes nicht auf Regie fuhrte Werner Hochbaum der auch schon fur die Vera Filmwerke AG als Regisseur in Erscheinung trat Wie gross der Anteil der Vera Filmwerke AG an der Produktion des Filmes ist ist unklar In Michael Totebergs Buch Filmstadt Hamburg wird dagegen angegeben dass die Innenaufnahmen in Berlin gedreht wurden Fur die Bauten und Dekorationen im Studio war Willy Schiller zustandig fur den Ton Franz Schroder und den Tonschnitt Carl Behr im Filmabspann Karl Behr Gesungen haben Charly Wittong der die Lieder Seemanns Freud und Leid und Hamborger Fahrjung von Walter Rothenburg im Hamburger Platt fur Charly Wittong geschrieben in seiner Rolle als Sanger vortrug und Ernst Busch der das Lied vom Heer der Hafenarbeiter am Ende des Films sang ohne gezeigt zu werden Der Text zu dem Lied Heer der Hafenarbeiter stammt von Carl Behr und Hedy Knorr im Filmabspann Hedwig Knorr Die Filmlange wird oft in Quellen mit ca 64 Minuten 2 oder mit 74 Minuten 3 angegeben Zensur BearbeitenAm 11 April 1932 wurde der Film fur Kinder und Jugendliche verboten Die Urauffuhrung fand am 20 Mai 1932 im Ufa Theater Kurfurstendamm in Berlin statt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der Film am 7 Dezember 1933 ganzlich verboten In der Begrundung der Film Oberprufstelle hiess es 4 Der Bildstreifen spielt unter dem Vorwand eines sozialen Anklagefilms zu einem Grossteil im und am Bett und im Schlafzimmer einer Hafendirne und im ubrigen in einer Matrosen und Verbrecherkneipe Eine solche Darstellung ist mit der heutigen Auffassung von Sitte und Anstand nicht in Einklang zu bringen und lauft den Bestrebungen des neuen Staates entgegen der die Prostitution als eine korperliche und sittliche Gefahrenquelle bekampft Diesen Bestrebungen schlagt es geradezu ins Gesicht wenn hier eine nicht abreissende Kette von Brutstatten des Lasters und der Unzucht im Bilde vorgefuhrt wird sodass in dem Beschauer der Eindruck entsteht als waren derartige Zustande auch im heutigen Staat noch denkbar oder gar moglich Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Verbot wieder aufgehoben Siehe auch BearbeitenListe der im Nationalsozialismus verbotenen FilmeLiteratur BearbeitenLaurence Kardish Weimar cinema 1919 1933 Daydreams and nightmares Museum of Modern Art New York 2010 englisch ISBN 978 0870707612 Karlheinz Wendtland Geliebter Kintopp Samtliche deutsche Spielfilme von 1929 1945 mit zahlreichen Kunstlerbiographien Jahrgang 1932 Verlag Medium Film Berlin 1990 ISBN 3 926945 11 7 Gunther Dahlke Deutsche Spielfilme von dem Anfangen bis 1933 Ein Filmfuhrer Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1988 ISBN 9783362001311 Christa Bandmann und Joe Hembus Klassiker des Deutschen Tonfilms 1930 1960 Goldmann Verlag Munchen 1980 ISBN 3 442 10207 3 Werner Hochbaum Filme 1929 1939 Verlag des Dokumentationszentrum Action Wien 1976 Alfred Bauer Deutscher Spielfilm Almanach 1929 1950 Filmblatter Verlag Berlin 1950 Neuausgabe Filmladen Winterberg Munchen 1976 ISBN 3 921612 00 4 Michael Toteberg Filmstadt Hamburg Drehorte Schauplatze amp Kino Geschichten VSA Verlag Hamburg 2016 Seite 87 90 ISBN 978 3 89965 578 0Weblinks BearbeitenRazzia in St Pauli bei filmportal de Razzia in St Pauli in der Internet Movie Database englisch Razzia in St Pauli Literaturhinweise Liedertext von dem Lied Heer der HafenarbeiterEinzelnachweise Bearbeiten Erwahnung des Drehortes des Filmes Razzia in St Pauli am Ende des Artikels Arche Nora lauft vom Stapel Spiegel 19 Juli 1947 64 Minuten MoMA 74 Minuten filmportal de Verbot des Filmes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Razzia in St Pauli amp oldid 239462647