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Der Rano Raraku ist ein erloschener Vulkan genauer ein Schlackenkegel mit einer Hohe von bis zu 126 Metern 1 im Sudosten der Osterinsel Besonders bekannt ist er als Produktionsstatte der gigantischen Steinfiguren Moai der Osterinsel Rano Raraku Osterinsel Lage von Rano RarakuDer Rano RarakuDer Kratersee desRano RarakuStatuen am ausseren HangDer Vulkan erhebt sich 14 7 km ostlich von Hanga Roa ubergangslos aus der grasbewachsenen Ebene Der Sudosthang des kegelformigen Berges ist stellenweise erodiert Die steile Abbruchkante ist durch Kustenerosion in geologisch erst kurz zuruckliegender Zeit entstanden als der Berg noch unmittelbar an der Kuste lag und vom Meer angenagt wurde Ein spaterer Lavastrom des Maunga Terevaka veranderte die Kustenlinie sodass der Rano Raraku jetzt ca einen Kilometer vom Ozean entfernt ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Gestein 2 Kratersee 3 Steinbruch und Statuenherstellung 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGestein BearbeitenDer Rano Raraku ist ein parasitarer Vulkan des Maunga Terevaka der hochsten Erhebung der Osterinsel Sein Gestein ist ein gelblich brauner Tuff der sich aus Fragmenten mit einer durchschnittlichen Korngrosse von 2 bis 3 mm zusammensetzt Die meisten sind aus Palagonit einige jedoch auch aus schwarzem Glas Das Gestein enthalt Mikrophanokristalle die hauptsachlich aus basischem Andesin aber in geringerer Menge auch aus Labradorit bestehen Der Tuff lasst sich leicht bearbeiten hartet jedoch allmahlich aus wenn er der Luft ausgesetzt wird 3 4 Kratersee BearbeitenIn dem ovalen Krater befindet sich ein Susswassersee der einschliesslich eines Sumpfgebiets an seinen Randern ca 11 ha bedeckt 5 5Der Seespiegel liegt 83 m u M und ist eines der wenigen offenen Gewasser der Osterinsel Die Sud und Ostufer sind dicht mit Totora Schilf bewachsen Auf der Oberflache treiben ein bis zwei Meter dicke Schilfmatten die wie man aus dem Vergleich von Satellitenaufnahmen erkennen kann vom Wind uber den ganzen See getrieben werden sodass sich dessen Oberflache standig verandert 2 1958 legte man ein Rohrensystem an um den See zur Wasserversorgung einer Schaffarm zu nutzen Diese Massnahme senkte den Wasserspiegel des Kratersees dauerhaft um etwa einen Meter auf 6 7 m Tiefe ab In den 1970er Jahren hat der Ruckbau der Entnahmestelle den Kratersee wieder in ein geschlossenes System uberfuhrt 6 Der Seespiegel unterlag im Laufe der Jahrtausende mehrfach naturlichen Schwankungen bis hin zum mehrmaligen volligen Austrocknen in den letzten viertausend Jahren Im September 2017 zum Beispiel betrug die maximale Tiefe nur ungefahr 1 m im Januar 2018 war der See kurzzeitig fast vollstandig verschwunden Analysen der Wasserqualitat zeigen dass das Wasser einen relativ hohen Anteil von Magnesium und Kalzium aufweist 7 Steinbruch und Statuenherstellung BearbeitenSiehe Hauptartikel MoaiDer Rano Raraku diente uber mehrere Jahrhunderte als bevorzugter Steinbruch fur die Fertigung der bekannten Moai Figuren auf der Osterinsel Uber 90 Prozent stammen von dort An den Hangen des Berges insbesondere am Sudhang sind immer noch die Steinbruche zu sehen aus denen fast alle Steinfiguren der Osterinsel kommen Heute stehen 396 mehr oder weniger fertiggestellte Statuen in halber Hohe rund um den Kraterrand 8 Sie sind bis zur Schulter bzw der Brustpartie ins Erdreich eingegraben Auch an den inneren Hangen der Caldera stehen 21 Moai Die Radiokarbondatierung von Holzkohleresten in Feuerstellen die mit den Steinmetzarbeiten in Verbindung zu bringen sind belegen dass im Steinbruch uber mehrere hundert Jahre vom spaten 15 Jahrhundert bis zum spaten 18 Jahrhundert gearbeitet wurde 5 18Aber die Rapanui nutzten in der klassischen Zeit der Osterinselkultur das Innere des Kraters insbesondere den Sudhang auch als landwirtschaftliche Anbauflache Pollenanalysen haben gezeigt dass dort Susskartoffeln Taro Bananen und Flaschenkurbisse angebaut wurden Das Mikroklima war gunstig die Erde war fruchtbar und der Kratersee stand fur die Bewasserung zur Verfugung 5 3 Pollenanalysen belegen dass auch eine geringe Anzahl von Baumen bzw Strauchern der Arten Sophora toromiro und Triumfetta semitriloba sowie die Osterinselpalme Paschalococos disperta vorkamen 5 11Heute sind die Anbauflachen verschwunden Auch eine Wasserentnahme aus dem See ist nicht mehr erforderlich da die Insel uber eine zentrale Wasserversorgung aus Tiefbrunnen verfugt Fur Touristen zahlt der Rano Raraku zu den Hauptsehenswurdigkeiten der Osterinsel Im Oktober 2022 entstand nach einer langeren Trockenperiode ein Grossfeuer am Rano Raraku das einige der am Berghang stehenden Moai beschadigte 9 Das Feuer brachte aber auch einen 1 60 m grossen Moai zutage der im Schilf des Kratersees verborgen und zuvor nicht bekannt war 10 Einzelnachweise Bearbeiten Topografische Karte Osterinsel Provinz Osterinsel Region de Valparaiso Chile Abgerufen am 6 August 2023 a b Daniel Mann et al Drought vegetation change and human history on Rapa Nui Isla de Pascua Easter Island In Quaternary Research 69 2008 Seite 16 28 Lawrence John Chubb Geology of Galapagos Cocos and Easter Island Bernice P Bishop Museum Bulletin 110 Honolulu 1933 S 39 P E Baker F Buckley J G Holland Petrology and geochemistry of Easter Island In Contributions to Mineralogy and Petrology Nr 44 vom Juni 1974 S 85 100 a b c d Sarah C Sherwood Jo Anne Van Tilburg et al New excavations in Easter Island s statue quarry Soil fertility site formation and chronology In Journal of Archaeological Science Band 111 November 2019 Seite 1 22 John R Flenley The Palaeoecology of Easter Island and its Ecological Disaster in Easter Island Studies In Contributions to the History of Rapanui in Memory of William T Mulloy Oxford 1993 S 27 45 E Argiriadis M Bortolini et al Rapa Nui Easter Island Rano Raraku crater lake basin Geochemical characterization and implications for the Ahu Moai Period Oktober 2021 Abgerufen am 6 August 2023 Patricia Vargas Casanova Hrsg Easter Island and East Polynesian Prehistory Istituto de Estudios Isla de Pascua Santiago de Chile 1999 ISBN 956 19 0287 7 S 194 Mystische Statuen Beruhmte Steinkopfe auf Osterinsel durch Feuer zerstort In RND Redaktionsnetzwerk Deutschland 7 Oktober 2022 abgerufen am 9 Oktober 2022 Mystische Statuen Beruhmte Steinkopfe auf Osterinsel durch Feuer zerstort Auf eisp org abgerufen am 1 Mai 2023 27 12389 109 28611 Koordinaten 27 7 S 109 17 WWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rano Raraku Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Osterinsel im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rano Raraku amp oldid 236888161