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Die Radduscher Buschmuhle niedersorbisch Radusanski Mlyn ist eine ehemalige Wassermuhle und ein Wohnplatz im zur Stadt Vetschau Spreewald gehorenden Dorf Raddusch im Spreewald Buschmuhle im Mai 2016Radduscher Buschmuhle 2003Blick von WestenStall Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie unter Denkmalschutz stehende Muhle liegt am Sudrand des Spreewalds etwa zwei Kilometer nordlich des Ortskerns von Raddusch am Sudumfluter der hier auch Leineweberfliess und im Abschnitt bei Raddusch Grobla niedersorbisch fur Graben genannt wird Direkt an der Muhle vorbei fuhrt der Gurkenradweg von Raddusch zur Dubkow Muhle Die Muhle ist nicht mehr in Betrieb Geschichte BearbeitenIm Jahr 1777 wurde die Buschmuhle auf Eichenpfahlen gebaut und diente als Korn und Olmuhle Die Muhle war wie andere Einrichtungen und Dorfer im Spreewald auch nur auf dem Wasserweg zu erreichen Bis 1810 bestand im Spreewald ein Mahlzwang der den Bauern vorschrieb welche Muhle sie zu nutzen hatten Die Bauern lieferten ihr Getreide an und warteten auf das Mehl Die Muhle besass Schankrecht Die Bezahlung der Mahlleistung erfolgte durch die Metze dem Sechzehntel des gemahlenen Mehls 1850 wurde direkt an der Muhle ein holzernes Wehr gebaut und eine Moglichkeit zum Schleusen von Kahnen geschaffen Bis zum Jahr 1880 gehorte die Buschmuhle der Familie Kruger 1886 wurde das Muhlengebaude umgebaut Das Haus entstand als massiver Bau Statt des bisherigen Schilfdachs wurde ein Ziegeldach aufgesetzt Ernst Ludwig Heinze kaufte im April 1894 die Muhle von einer Familie Stoyan Der aberglaubische Muller Stoyan soll die Muhle wegen eines Spuks verkauft haben Heinze deckte als Ursache des Spuks einen Radduscher Bauern auf der seinen Knecht zur Muhle schickte um dort Nachts zu poltern 1 Den zugezogenen Familien Stoyan und spater Heinze sollte damit das Leben schwer gemacht werden Im Jahr 1900 wurde die Herstellung von Leinol eingestellt Im gleichen Jahr pflanzte Anna Heinze an der Muhle eine Magnolie die zu einer lokalen Bekanntheit wurde Die Kunden der Muhle kamen vor allem aus Raddusch und Burg Kolonie Seit der Einstellung der benachbarten Dubkow Muhle im Jahr 1919 kamen sie auch aus Leipe 1931 erfolgten grossere Umbauten Da dem Muller das Staurecht entzogen wurde rustete er die Muhle vom Wasserantrieb auf einen Deutz Dieselmotor um Auch das alte Mahlwerk wurde ausgebaut Durch die Firma Tristedt aus Lubbenau fand eine Aufstockung des Mahlhauses statt Die Mullerskinder gingen in Raddusch zur Schule wo sie zu Fuss hingelangten Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Mullersfamilie als der anderthalbjahrige Enkel des Mullers wahrend der Muller aufpassen sollte in der Grobla ertrank Im Jahr 1935 ubernahm Rudolf Heinze die Muhle von seinem Vater Ludwig Heinze Erst 1935 endete dann auch die Zeit der Muhle ohne Anschluss an das normale Strassennetz Gebaut durch den Reichsarbeitsdienst entstand ein Weg nach Raddusch 1944 verlor die Muhle das bis dahin noch bestehende Schankrecht Zum Ende des Zweiten Weltkriegs sammelten sich viele Fluchtlinge im Umfeld der Muhle um im unwegsamen Inneren des Spreewaldes den Kampfhandlungen zu entgehen Auch Angehorige der Heinzes aus Frankfurt am Main waren vor den Bombenangriffen in die Abgeschiedenheit der Muhle geflohen In den letzten Kriegstagen war ein sowjetischer Offizier etwa eine Woche in der Muhle einquartiert Schwere Hochwasser sind aus den Jahren 1926 27 1930 1932 1939 40 und 1956 uberliefert Am 1 Mai 1952 stellte die Muhle ihren Mahlbetrieb offiziell ein Fur den Eigenbedarf der Familie wurde jedoch noch bis 1999 gemahlen Die Muhle diente nun nur noch als Wohnhaus und bekam 1955 Stromanschluss Im gleichen Jahr wurde die direkt an der Muhle befindliche Brucke uber den Sudumfluter erneuert 1977 zog Rudolf Heinze der letzte Muller aus der Muhle aus Seitdem verfiel die Anlage Im Jahr 2007 wurde eine neue Schleuse errichtet Von 2013 bis 2015 wurde das Gebaude saniert Um die Muhle ranken sich mehrere Sagen und Geschichten Bekannt ist die Sage Das Gluck des armen Buschmuhlenbesitzers in der der Buschmuller mit Gold beschenkt wird Literatur BearbeitenPeter Becker Schone Kindheitstage in der Radduscher Buschmuhle In Lausitzer Rundschau 17 Januar 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Radduscher Buschmuhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120317 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Geschichte der Radduscher BuschmuhleEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Jentsch Die historischen Muhlen zwischen Spreewald und Niederlausitzer Landrucken Hrsg Kreismuseum Senftenberg 2000 S 48 51 834428 14 047228 Koordinaten 51 50 3 9 N 14 2 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radduscher Buschmuhle amp oldid 229376074