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Die sogenannte Pyramide von Ligourio griechisch Pyramida toy Lygoyrioy befindet sich 200 m nordwestlich des Ortes Lygourio in der Argolis in Griechenland Bei diesem Bauwerk handelt es sich wahrscheinlich um einen turmartigen militarischen Aussenposten oder ein landwirtschaftlich genutztes Gebaude aus der klassischen Zeit In der pseudowissenschaftlichen Literatur wird das Gebaude als echte Pyramide aus der Prahistorie beschrieben 1 Etwa 32 km westlich bei Kefalari fand man ein ahnliches Bauwerk die Pyramide von Hellinikon und in Lakonien die Pyramide von Viglaphia Pyramide von LigourioGeboschte nordliche Mauer Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Datierung und Interpretation 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Erhaltungszustand der Pyramide von Ligourio ist wesentlich schlechter als der der Pyramide von Hellinikon Von den Mauern sind nur maximal zwei Steinlagen erhalten Das Gebaude ist rechteckig Die nordliche Seite hat eine Lange von etwa 14 m die westliche etwa 12 50 m die sudliche etwa 12 m und die ostliche etwa 12 75 m An der ostlichen Seite befindet sich der Eingang mit einer Breite von 1 15 m Die Mauer die sich nordlich an den Eingang anschliesst springt um 1 72 m vor Aus diesem Grund ist die nordliche Seite um etwa 2 m breiter als die sudliche Die Aussenmauern wurden aus grosseren Steinblocken aus Kalkstein errichtet die Boschung der Mauer ist teilweise noch zu erkennen Der Eingang war nicht durch eine Tur verschlossen und fuhrte zunachst zu einem nach rechts abknickenden Korridor von 1 m Breite und 2 63 m Lange An dessen Ende wurde spater eine Art Waschbecken installiert Links davon gab es einen Eingang der mit einer einflugelige Tur verschlossen war die sich nach innen offnete und eine Breite von 0 85 m hatte Die Turschwelle ist noch erhalten Das Innere des Gebaudes wurde durch zwei niedrige Quermauern die eine verlief von Nord nach Sud und die zweite von West nach Ost in vier Bereiche geteilt Diese Mauern wurden aus kleineren unregelmassigen Steinen errichtet Spater wurde sie durch eine Schicht aus behauenen Blocken erhoht An der Aussenwand gab es an allen Seiten eine umlaufende Steinbank Die Aussenwande wurden in augusteischer Zeit innen mit einer Ziegelschicht von etwa 0 15 m verkleidet Sudlich des Eingangs gab es ein tiefes Becken das durch eine Leitung gespeist wurde Es wurde nach Sudwesten auf den Zementboden entleert der nach Westen zu einer flachen Mulde abfiel Von hier wurde es durch die Sudmauer nach draussen geleitet Im ostlichen Bereich sudlich des Eingangs gab es einen Brunnenschacht Im westlichen Bereich fand man die Unterteile von Pithoi Es wurden ausser einem sehr jungen Grab in dem ein neuzeitliches Hufeisen gefunden wurde keine weiteren Graber gefunden 2 Datierung und Interpretation BearbeitenDer Archaologe Robert Lorentz Scranton fuhrte am 18 und 19 Dezember 1936 und vom 1 bis zum 9 August 1937 hier Ausgrabungen durch Die altesten Tonscherben die er fand stammten vom Ende des 5 oder Anfang des 4 Jahrhunderts v Chr Hieraus folgerte er dass das Gebaude im 4 Jahrhundert v Chr errichtet wurde Zeitgleich oder etwas spater wurden die Pithoi installiert Eine etwas jungere Schicht enthielt Scherben die in die Zeit von etwa 350 bis 325 v Chr datieren und eine Munze aus Epidauros die kaum Gebrauchsspuren zeigte aus der Zeit von 323 bis 300 v Chr stammt Dies deutet auf einen Umbau des Gebaudes am Ende des 4 Jahrhunderts v Chr hin In Augustaischer Zeit Ende des 1 Jahrhunderts v Chr erfolgte nach einem Brand ein weiterer Umbau Die endgultige Zerstorung erfolgte im 4 oder 5 Jahrhundert 3 Das Gebaude wurde vielfach mit dem Pyramidenbau den Pausanias beschrieben hatte in Verbindung gebracht Er berichtete dass es rechts der Strasse von Argos nach Epidauros ein pyramidenformiges Grabmal gebe Hier waren die Gefallenen im Krieg zwischen Proitos dem Konig von Tiryns und Akrisios dem Konig von Argos begraben Wenn man den Weg etwas weiter geht und sich nach rechts wendet so wurde man nach Tiryns gelangen 4 Nach der Beschreibung der Stadt Tiryns kehrte er zur Strasse zuruck und gelangte nach Midea 5 und danach nach Lessa 6 Die Identifizierung der Pyramide von Ligourio mit der von Pausanias beschriebenen Pyramide wird heute abgelehnt Sie liegt nicht bei Tiryns sondern bei Ligourio dem antiken Lessa also etwa 20 km weiter ostlich Das Gebaude hatte keine Pyramidenform sondern auf den geboschten Grundmauern erhoben sich senkrechte Mauern und es handelt sich nicht um ein Grabmal aus der Mykenischen Zeit 7 Siehe auch BearbeitenListe der Pyramiden Pyramide Bauwerk Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pyramide von Ligourio Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Erich von Daniken Im Namen von Zeus Griechen Ratsel Argonauten Munchen 2001 S 83 86 Urs Eugster Die Pyramiden von Griechenland Online Publikation 2008 1 abgerufen am 29 Januar 2017 Louis E Lord The Pyramids of Argolis In Hesperia Band 7 Nr 4 1938 S 481 527 2 PDF abgerufen am 9 August 2018 Robert L Scranton The Pottery from the Pyramids In Hesperia Band 7 Nr 4 1938 S 528 538 3 PDF abgerufen am 25 August 2018 Pausanias Reisen in Griechenland 2 25 7 Pausanias Reisen in Griechenland 2 25 9 Pausanias Reisen in Griechenland 2 25 10 Garrett G Fagan Archaeological Fantasies How pseudoarchaeology misrepresents the past and misleads the public 2006 S 188 206 37 616916666667 23 030805555556 Koordinaten 37 37 0 9 N 23 1 50 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyramide von Ligourio amp oldid 214521450